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Klinger, Friedrich Maximilian: Fausts Leben, Thaten und Höllenfahrt. St. Petersburg, 1791.

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werden, so er der päpstlichen Kammer drey
Theile vom Diebstahl abgiebt.

Chorus. Absolution den Kirchenräubern
und allen Dieben, die mit dem päpstlichen
Stuhl das Geraubte theilen!

Papst. Du öffnest eine reiche Mine, Cä-
sar! schreibt Bischof!

Faust. Absolution für jeden, der Zauberey
treibt, und mit dem Teufel ein Bündniß
macht. Wie hoch taxirt ihr den Fall?

Papst. Mein Sohn, hiermit wirst du
den päpstlichen Stuhl nicht bereichern. Der
Teufel versteht seinen Vortheil nicht, man
ruft ihn umsonst.

Faust. Heiliger Vater, mahlt ihn nicht
an die Wand, und schlagt nur immer an.

Papst. Um der Seltenheit willen, hun-
dert Goldgulden.

Faust. Hier sind sie, im Fall es mir ge-
länge, fertigt mir die Absolution aus und
singt Chorus.

Chorus. Absolution dem, der mit dem
Teufel ein Bündniß macht.

Eine

werden, ſo er der paͤpſtlichen Kammer drey
Theile vom Diebſtahl abgiebt.

Chorus. Abſolution den Kirchenraͤubern
und allen Dieben, die mit dem paͤpſtlichen
Stuhl das Geraubte theilen!

Papſt. Du oͤffneſt eine reiche Mine, Caͤ-
ſar! ſchreibt Biſchof!

Fauſt. Abſolution fuͤr jeden, der Zauberey
treibt, und mit dem Teufel ein Buͤndniß
macht. Wie hoch taxirt ihr den Fall?

Papſt. Mein Sohn, hiermit wirſt du
den paͤpſtlichen Stuhl nicht bereichern. Der
Teufel verſteht ſeinen Vortheil nicht, man
ruft ihn umſonſt.

Fauſt. Heiliger Vater, mahlt ihn nicht
an die Wand, und ſchlagt nur immer an.

Papſt. Um der Seltenheit willen, hun-
dert Goldgulden.

Fauſt. Hier ſind ſie, im Fall es mir ge-
laͤnge, fertigt mir die Abſolution aus und
ſingt Chorus.

Chorus. Abſolution dem, der mit dem
Teufel ein Buͤndniß macht.

Eine
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[332/0343] werden, ſo er der paͤpſtlichen Kammer drey Theile vom Diebſtahl abgiebt. Chorus. Abſolution den Kirchenraͤubern und allen Dieben, die mit dem paͤpſtlichen Stuhl das Geraubte theilen! Papſt. Du oͤffneſt eine reiche Mine, Caͤ- ſar! ſchreibt Biſchof! Fauſt. Abſolution fuͤr jeden, der Zauberey treibt, und mit dem Teufel ein Buͤndniß macht. Wie hoch taxirt ihr den Fall? Papſt. Mein Sohn, hiermit wirſt du den paͤpſtlichen Stuhl nicht bereichern. Der Teufel verſteht ſeinen Vortheil nicht, man ruft ihn umſonſt. Fauſt. Heiliger Vater, mahlt ihn nicht an die Wand, und ſchlagt nur immer an. Papſt. Um der Seltenheit willen, hun- dert Goldgulden. Fauſt. Hier ſind ſie, im Fall es mir ge- laͤnge, fertigt mir die Abſolution aus und ſingt Chorus. Chorus. Abſolution dem, der mit dem Teufel ein Buͤndniß macht. Eine

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Zitationshilfe: Klinger, Friedrich Maximilian: Fausts Leben, Thaten und Höllenfahrt. St. Petersburg, 1791, S. 332. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/klinger_faust_1791/343>, abgerufen am 22.11.2024.