Ziegler und Kliphausen, Heinrich Anselm von: Asiatische Banise. 2. Aufl. Leipzig, 1700.An den Leser. Dicatur in eo, quodnon dictum sit prius.Den Jnhalt der wenigen Blätter belangen- de/ so sind es mehrentheils warhafftige Bege- benheiten/ welche sich zu Ende des funffzehen- hunderten Seculi bey der grausamen Verände- rung des Königreichs Pegu/ und dessen angren- tzenden Reichen zugetragen haben: Wobey zu- gleich ein wolgesinnter Leser die wundersamen Gewohnheiten und Gebräuche der Barbari- schen Asiater/ bey Heyrathen/ Begräbnissen und Krönungen/ welche ich/ nebst der Historischen Warheit/ mit Fleiß aus denen gelehrten Schrifften des nie genung gepriesenen Francisci, Saarens/ Schultzens und Balby Reise-Be- schreibungen/ Rogeri Heydenthum/ Rossens Religonen/ und andern curieusen Schrifften colligiret/ verhoffentlich nicht sonder Anmuth bemercken wird. Und wie ich mich möglichst beflissen/ alle unartige und ärgerliche Redens- Arten äusserst zu meyden/ auch niemanden mit Fleiß zu touchiren/ (es sey denn/ daß sich ie- mand getroffen fände/ da ich versichere/ es sey von ungefehr geschehen) also verhoffe um so viel eher/ aller übeln Meynung entübriget zu bleiben. Des Styli und eingestreueten Barbarismi eigent-
An den Leſer. Dicatur in eo, quodnon dictum ſit prius.Den Jnhalt der wenigen Blaͤtter belangen- de/ ſo ſind es mehrentheils warhafftige Bege- benheiten/ welche ſich zu Ende des funffzehen- hunderten Seculi bey der grauſamen Veraͤnde- rung des Koͤnigreichs Pegu/ und deſſen angren- tzenden Reichen zugetragen haben: Wobey zu- gleich ein wolgeſinnter Leſer die wunderſamen Gewohnheiten und Gebraͤuche der Barbari- ſchen Aſiater/ bey Heyrathen/ Begraͤbniſſen und Kroͤnungen/ welche ich/ nebſt der Hiſtoriſchen Warheit/ mit Fleiß aus denen gelehrten Schrifften des nie genung geprieſenen Franciſci, Saarens/ Schultzens und Balby Reiſe-Be- ſchreibungen/ Rogeri Heydenthum/ Roſſens Religonen/ und andern curieuſen Schrifften colligiret/ verhoffentlich nicht ſonder Anmuth bemercken wird. Und wie ich mich moͤglichſt befliſſen/ alle unartige und aͤrgerliche Redens- Arten aͤuſſerſt zu meyden/ auch niemanden mit Fleiß zu touchiren/ (es ſey denn/ daß ſich ie- mand getroffen faͤnde/ da ich verſichere/ es ſey von ungefehr geſchehen) alſo verhoffe um ſo viel eher/ aller uͤbeln Meynung entuͤbriget zu bleiben. Des Styli und eingeſtreueten Barbariſmi eigent-
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An den Leſer.
Dicatur in eo, quodnon dictum ſit prius.
Den Jnhalt der wenigen Blaͤtter belangen-
de/ ſo ſind es mehrentheils warhafftige Bege-
benheiten/ welche ſich zu Ende des funffzehen-
hunderten Seculi bey der grauſamen Veraͤnde-
rung des Koͤnigreichs Pegu/ und deſſen angren-
tzenden Reichen zugetragen haben: Wobey zu-
gleich ein wolgeſinnter Leſer die wunderſamen
Gewohnheiten und Gebraͤuche der Barbari-
ſchen Aſiater/ bey Heyrathen/ Begraͤbniſſen und
Kroͤnungen/ welche ich/ nebſt der Hiſtoriſchen
Warheit/ mit Fleiß aus denen gelehrten
Schrifften des nie genung geprieſenen Franciſci,
Saarens/ Schultzens und Balby Reiſe-Be-
ſchreibungen/ Rogeri Heydenthum/ Roſſens
Religonen/ und andern curieuſen Schrifften
colligiret/ verhoffentlich nicht ſonder Anmuth
bemercken wird. Und wie ich mich moͤglichſt
befliſſen/ alle unartige und aͤrgerliche Redens-
Arten aͤuſſerſt zu meyden/ auch niemanden mit
Fleiß zu touchiren/ (es ſey denn/ daß ſich ie-
mand getroffen faͤnde/ da ich verſichere/ es ſey
von ungefehr geſchehen) alſo verhoffe um ſo viel
eher/ aller uͤbeln Meynung entuͤbriget zu
bleiben.
Des Styli und eingeſtreueten Barbariſmi
wegen/ werde ich verhoffentlich zu perdonniren
ſeyn/ wenn ich ſage: daß ich hierinnen den ei-
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