Ziegler und Kliphausen, Heinrich Anselm von: Asiatische Banise. 2. Aufl. Leipzig, 1700.Erstes Buch. Printz/ welcher mit dem Pferde stürtzte/ glücklicherrettet/ sondern auch ihrer drey mit dem Leben be- zahlen musten. Jndessen hatten sich die beyden Ritter am Baume/ von welchen sich der Streit abgezogen/ in etwas erholet/ wiewohl das Blut an etlichen Orten hervor rieselte/ und fingen dessen ungeachtet nach euserstem Vermögen wiederum an uns beyzustehen. Weil wir ihnen nun an der Zahl fast gleiche waren/ an Tapfferkeit aber sie weit übertraffen/ so muß ich zwar bekennen/ daß die Räuber gantz verzweiffelt fochten/ und durch ihre Wut sattsam bezeigeten/ wie viel ihnen an dem Tode der beyden Ritter gelegen war. Nach- dem aber einer nach dem andern herunter stürtz- te/ so nahmen endlich die übrigen fünffe die Flucht/ welche zu verfolgen die Pferde zu matt/ und unse- re Kräffte zu schwach waren. So bald nun die- ser gefährliche Kampff geendiget/ und man von allen fernern feindlichen Anfällen gesichert war/ sanck einer von den zwey überbliebenen Rittern wegen hefftiger Verwundung in Ohnmacht/ der andere aber/ aus welchem man wegen seines Ma- jestätischen Ansehens/ kostbaren Kleidung/ und den mit Smaragden reichlich-versetzten Sebel etwas vornehmes schliessen konte/ fiel auff seine Knie/ und danckte den Göttern vor diese wunder- bare Errettung/ inzwischen daß wir den in Ohn- macht Gesunckenen wieder in etwas ermuntert/ und so viel möglich zu rechte gebracht hatten. Hierauff trat ietzt ermeldter Ritter zu meinem Prin- L 2
Erſtes Buch. Printz/ welcher mit dem Pferde ſtuͤrtzte/ gluͤcklicherrettet/ ſondern auch ihrer drey mit dem Leben be- zahlen muſten. Jndeſſen hatten ſich die beyden Ritter am Baume/ von welchen ſich der Streit abgezogen/ in etwas erholet/ wiewohl das Blut an etlichen Orten hervor rieſelte/ und fingen deſſen ungeachtet nach euſerſtem Vermoͤgen wiederum an uns beyzuſtehen. Weil wir ihnen nun an der Zahl faſt gleiche waren/ an Tapfferkeit aber ſie weit uͤbertraffen/ ſo muß ich zwar bekennen/ daß die Raͤuber gantz verzweiffelt fochten/ und durch ihre Wut ſattſam bezeigeten/ wie viel ihnen an dem Tode der beyden Ritter gelegen war. Nach- dem aber einer nach dem andern herunter ſtuͤrtz- te/ ſo nahmen endlich die uͤbꝛigen fuͤnffe die Flucht/ welche zu verfolgen die Pferde zu matt/ und unſe- re Kraͤffte zu ſchwach waren. So bald nun die- ſer gefaͤhrliche Kampff geendiget/ und man von allen fernern feindlichen Anfaͤllen geſichert war/ ſanck einer von den zwey uͤberbliebenen Rittern wegen hefftiger Verwundung in Ohnmacht/ der andere aber/ aus welchem man wegen ſeines Ma- jeſtaͤtiſchen Anſehens/ koſtbaren Kleidung/ und den mit Smaragden reichlich-verſetzten Sebel etwas vornehmes ſchlieſſen konte/ fiel auff ſeine Knie/ und danckte den Goͤttern vor dieſe wunder- bare Errettung/ inzwiſchen daß wir den in Ohn- macht Geſunckenen wieder in etwas ermuntert/ und ſo viel moͤglich zu rechte gebracht hatten. Hierauff trat ietzt ermeldter Ritter zu meinem Prin- L 2
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Erſtes Buch.
Printz/ welcher mit dem Pferde ſtuͤrtzte/ gluͤcklich
errettet/ ſondern auch ihrer drey mit dem Leben be-
zahlen muſten. Jndeſſen hatten ſich die beyden
Ritter am Baume/ von welchen ſich der Streit
abgezogen/ in etwas erholet/ wiewohl das Blut
an etlichen Orten hervor rieſelte/ und fingen deſſen
ungeachtet nach euſerſtem Vermoͤgen wiederum
an uns beyzuſtehen. Weil wir ihnen nun an der
Zahl faſt gleiche waren/ an Tapfferkeit aber ſie
weit uͤbertraffen/ ſo muß ich zwar bekennen/ daß
die Raͤuber gantz verzweiffelt fochten/ und durch
ihre Wut ſattſam bezeigeten/ wie viel ihnen an
dem Tode der beyden Ritter gelegen war. Nach-
dem aber einer nach dem andern herunter ſtuͤrtz-
te/ ſo nahmen endlich die uͤbꝛigen fuͤnffe die Flucht/
welche zu verfolgen die Pferde zu matt/ und unſe-
re Kraͤffte zu ſchwach waren. So bald nun die-
ſer gefaͤhrliche Kampff geendiget/ und man von
allen fernern feindlichen Anfaͤllen geſichert war/
ſanck einer von den zwey uͤberbliebenen Rittern
wegen hefftiger Verwundung in Ohnmacht/ der
andere aber/ aus welchem man wegen ſeines Ma-
jeſtaͤtiſchen Anſehens/ koſtbaren Kleidung/ und
den mit Smaragden reichlich-verſetzten Sebel
etwas vornehmes ſchlieſſen konte/ fiel auff ſeine
Knie/ und danckte den Goͤttern vor dieſe wunder-
bare Errettung/ inzwiſchen daß wir den in Ohn-
macht Geſunckenen wieder in etwas ermuntert/
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Zitationshilfe: | Ziegler und Kliphausen, Heinrich Anselm von: Asiatische Banise. 2. Aufl. Leipzig, 1700, S. 163. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kliphausen_helikon_1689/183>, abgerufen am 17.06.2024. |