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Ziegler und Kliphausen, Heinrich Anselm von: Asiatische Banise. 2. Aufl. Leipzig, 1700.

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Erstes Buch.
Lebens angewendet habet/ nur in etwas zu beloh-
nen: doch den Anfang einiger Danckbarkeit/
durch Willfahrung eurer geringen Bitte/ zu ma-
chen/ so wisset/ daß ihr eine solche Helden-That
verrichtet habet/ wovor euch der Käyserl. Hof/ auf
ewig verbunden ist. Wisset demnach/ daß als
der Käyser öfterer Gewohnheit nach/ diesen Wald
als ein Liebhaber der Jagd durchstreichen/ und
zwar nur in weniger Gesellschafft von acht Per-
sonen/ welche hier gestreckt liegen/ und als treue
Leute ihr Leben vor ihren König aufgesetzet haben/
sich etliche zwantzig verwegene Räuber unterste-
hen dürffen/ den Käyser samt seinen Leuten verrä-
therischer Weise zu überfallen/ und sich euserst zu
bemühen/ durch den Tod des Xemindo ihren ver-
dammten Zweck zu erreichen. Wie aber die
Götter ihre Hand meist über die Gekrönten ha-
ben/ also habet ihr durch eure Mannheit den Käy-
ser von Pegu in meiner Person vom Tode erret-
tet/ und ihn aufs neue gebohren. Damit ich nun
meine Danckbarkeit nach Würden könne spüren
lassen/ so entdecket mir gleichfals euren Nahmen/
und Zustand; ich schwere bey der Krone dieses
Reichs/ eure ietzt verübte That soll euch mit einem
Königreiche belohnet werden. Wie wir über diesen
Bericht theils erschreckt/ theils erfreuet wurden/
ist leicht zu erachten/ und bildete sich mein Printz
damals feste ein/ der Götter Außspruch wolte hier
bereits den Anfang seiner Erfüllung machen/ in
welcher sie so fortfahren würden/ biß er die Braut

und
L 3

Erſtes Buch.
Lebens angewendet habet/ nur in etwas zu beloh-
nen: doch den Anfang einiger Danckbarkeit/
durch Willfahrung eurer geringen Bitte/ zu ma-
chen/ ſo wiſſet/ daß ihr eine ſolche Helden-That
verrichtet habet/ wovor euch der Kaͤyſerl. Hof/ auf
ewig verbunden iſt. Wiſſet demnach/ daß als
der Kaͤyſer oͤfterer Gewohnheit nach/ dieſen Wald
als ein Liebhaber der Jagd durchſtreichen/ und
zwar nur in weniger Geſellſchafft von acht Per-
ſonen/ welche hier geſtreckt liegen/ und als treue
Leute ihr Leben vor ihren Koͤnig aufgeſetzet haben/
ſich etliche zwantzig verwegene Raͤuber unterſte-
hen duͤrffen/ den Kaͤyſer ſamt ſeinen Leuten verraͤ-
theriſcher Weiſe zu uͤberfallen/ und ſich euſerſt zu
bemuͤhen/ durch den Tod des Xemindo ihren ver-
dammten Zweck zu erreichen. Wie aber die
Goͤtter ihre Hand meiſt uͤber die Gekroͤnten ha-
ben/ alſo habet ihr durch eure Mannheit den Kaͤy-
ſer von Pegu in meiner Perſon vom Tode erret-
tet/ und ihn aufs neue gebohren. Damit ich nun
meine Danckbarkeit nach Wuͤrden koͤnne ſpuͤren
laſſen/ ſo entdecket mir gleichfals euren Nahmen/
und Zuſtand; ich ſchwere bey der Krone dieſes
Reichs/ eure ietzt veruͤbte That ſoll euch mit einem
Koͤnigreiche belohnet weꝛden. Wie wir uͤbeꝛ dieſen
Bericht theils erſchreckt/ theils erfreuet wurden/
iſt leicht zu erachten/ und bildete ſich mein Printz
damals feſte ein/ der Goͤtter Außſpruch wolte hier
bereits den Anfang ſeiner Erfuͤllung machen/ in
welcher ſie ſo fortfahren wuͤrden/ biß er die Braut

und
L 3
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[165/0185] Erſtes Buch. Lebens angewendet habet/ nur in etwas zu beloh- nen: doch den Anfang einiger Danckbarkeit/ durch Willfahrung eurer geringen Bitte/ zu ma- chen/ ſo wiſſet/ daß ihr eine ſolche Helden-That verrichtet habet/ wovor euch der Kaͤyſerl. Hof/ auf ewig verbunden iſt. Wiſſet demnach/ daß als der Kaͤyſer oͤfterer Gewohnheit nach/ dieſen Wald als ein Liebhaber der Jagd durchſtreichen/ und zwar nur in weniger Geſellſchafft von acht Per- ſonen/ welche hier geſtreckt liegen/ und als treue Leute ihr Leben vor ihren Koͤnig aufgeſetzet haben/ ſich etliche zwantzig verwegene Raͤuber unterſte- hen duͤrffen/ den Kaͤyſer ſamt ſeinen Leuten verraͤ- theriſcher Weiſe zu uͤberfallen/ und ſich euſerſt zu bemuͤhen/ durch den Tod des Xemindo ihren ver- dammten Zweck zu erreichen. Wie aber die Goͤtter ihre Hand meiſt uͤber die Gekroͤnten ha- ben/ alſo habet ihr durch eure Mannheit den Kaͤy- ſer von Pegu in meiner Perſon vom Tode erret- tet/ und ihn aufs neue gebohren. Damit ich nun meine Danckbarkeit nach Wuͤrden koͤnne ſpuͤren laſſen/ ſo entdecket mir gleichfals euren Nahmen/ und Zuſtand; ich ſchwere bey der Krone dieſes Reichs/ eure ietzt veruͤbte That ſoll euch mit einem Koͤnigreiche belohnet weꝛden. Wie wir uͤbeꝛ dieſen Bericht theils erſchreckt/ theils erfreuet wurden/ iſt leicht zu erachten/ und bildete ſich mein Printz damals feſte ein/ der Goͤtter Außſpruch wolte hier bereits den Anfang ſeiner Erfuͤllung machen/ in welcher ſie ſo fortfahren wuͤrden/ biß er die Braut und L 3

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Zitationshilfe: Ziegler und Kliphausen, Heinrich Anselm von: Asiatische Banise. 2. Aufl. Leipzig, 1700, S. 165. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kliphausen_helikon_1689/185>, abgerufen am 24.11.2024.