Ziegler und Kliphausen, Heinrich Anselm von: Asiatische Banise. 2. Aufl. Leipzig, 1700.Der Asiatischen Banise. cken einjagen wolte. Das Feuer stieg ihm insGeschichte/ die Haare stunden gen Berge/ die Stir- ne runtzelte sich zusammen/ und alle seine Adern bleheten sich auf/ bald schnaubete er vor Grimm/ bald hielt er den Athem zurück/ und bisse die Zäh- ne so grausam zusammen/ daß ihm der Jäscht die Lippen bedeckte; ja/ er führte solche gewaltige Streiche auf meinen Printzen/ daß ich iedesmal besorgte/ er würde ihn mitten von einander hauen. Und empfand also mein Printz sattsam/ was er vor einen starcken Feind vor sich habe/ welchem nichts als die Geschwindigkeit mangelte. Mein Printz brachte inzwischen das erste Versehen reichlich wieder ein/ indem er seinen Feind sich satt abarbeiten ließ: hingegen nahm er alle Hiebe/ theils durch seine Hurtigkeit/ theils durch seinen stählernen und Spiegel-glatten Schild aus/ in- dem er bald in die Höhe sprang/ bald sich zusam- men schmiegete/ nachdem es die Nothdurfft seiner Sicherheit erforderte. Endlich muste mein Printz besorgen/ es möchte seinem Feinde unter so vielen Streichen einer gerathen/ wodurch er wohl gar den Siege verliehren dürffte; als begunte er ihm etwas näher einzurücken/ und indem jener einen starcken Streich nach dem Kopffe führete/ warff mein Printz den Schild vor/ und that zugleich ei- nen gewaltigen Hieb/ welcher auch so wol gerie- the/ daß des Feindes rechtes Knie gantz gespalten ward. Und dieses war höchst nöthig/ indem ihm der feindliche Streich den Arm dermassen erschellt hat-
Der Aſiatiſchen Baniſe. cken einjagen wolte. Das Feuer ſtieg ihm insGeſchichte/ die Haare ſtunden gen Berge/ die Stir- ne runtzelte ſich zuſammen/ und alle ſeine Adern bleheten ſich auf/ bald ſchnaubete er vor Grimm/ bald hielt er den Athem zuruͤck/ und biſſe die Zaͤh- ne ſo grauſam zuſammen/ daß ihm der Jaͤſcht die Lippen bedeckte; ja/ er fuͤhrte ſolche gewaltige Streiche auf meinen Printzen/ daß ich iedesmal beſorgte/ er wuͤrde ihn mitten von einander hauen. Und empfand alſo mein Printz ſattſam/ was er vor einen ſtarcken Feind vor ſich habe/ welchem nichts als die Geſchwindigkeit mangelte. Mein Printz brachte inzwiſchen das erſte Verſehen reichlich wieder ein/ indem er ſeinen Feind ſich ſatt abarbeiten ließ: hingegen nahm er alle Hiebe/ theils durch ſeine Hurtigkeit/ theils durch ſeinen ſtaͤhlernen und Spiegel-glatten Schild aus/ in- dem er bald in die Hoͤhe ſprang/ bald ſich zuſam- men ſchmiegete/ nachdem es die Nothdurfft ſeiner Sicherheit erforderte. Endlich muſte mein Printz beſorgen/ es moͤchte ſeinem Feinde unter ſo vielen Streichen einer gerathen/ wodurch er wohl gar den Siege verliehren duͤrffte; als begunte er ihm etwas naͤher einzuruͤcken/ und indem jener einen ſtarcken Streich nach dem Kopffe fuͤhrete/ warff mein Printz den Schild vor/ und that zugleich ei- nen gewaltigen Hieb/ welcher auch ſo wol gerie- the/ daß des Feindes rechtes Knie gantz geſpalten ward. Und dieſes war hoͤchſt noͤthig/ indem ihm der feindliche Streich den Arm dermaſſen erſchellt hat-
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Der Aſiatiſchen Baniſe.
cken einjagen wolte. Das Feuer ſtieg ihm ins
Geſchichte/ die Haare ſtunden gen Berge/ die Stir-
ne runtzelte ſich zuſammen/ und alle ſeine Adern
bleheten ſich auf/ bald ſchnaubete er vor Grimm/
bald hielt er den Athem zuruͤck/ und biſſe die Zaͤh-
ne ſo grauſam zuſammen/ daß ihm der Jaͤſcht die
Lippen bedeckte; ja/ er fuͤhrte ſolche gewaltige
Streiche auf meinen Printzen/ daß ich iedesmal
beſorgte/ er wuͤrde ihn mitten von einander hauen.
Und empfand alſo mein Printz ſattſam/ was er
vor einen ſtarcken Feind vor ſich habe/ welchem
nichts als die Geſchwindigkeit mangelte. Mein
Printz brachte inzwiſchen das erſte Verſehen
reichlich wieder ein/ indem er ſeinen Feind ſich ſatt
abarbeiten ließ: hingegen nahm er alle Hiebe/
theils durch ſeine Hurtigkeit/ theils durch ſeinen
ſtaͤhlernen und Spiegel-glatten Schild aus/ in-
dem er bald in die Hoͤhe ſprang/ bald ſich zuſam-
men ſchmiegete/ nachdem es die Nothdurfft ſeiner
Sicherheit erforderte. Endlich muſte mein Printz
beſorgen/ es moͤchte ſeinem Feinde unter ſo vielen
Streichen einer gerathen/ wodurch er wohl gar
den Siege verliehren duͤrffte; als begunte er ihm
etwas naͤher einzuruͤcken/ und indem jener einen
ſtarcken Streich nach dem Kopffe fuͤhrete/ warff
mein Printz den Schild vor/ und that zugleich ei-
nen gewaltigen Hieb/ welcher auch ſo wol gerie-
the/ daß des Feindes rechtes Knie gantz geſpalten
ward. Und dieſes war hoͤchſt noͤthig/ indem ihm
der feindliche Streich den Arm dermaſſen erſchellt
hat-
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Zitationshilfe: | Ziegler und Kliphausen, Heinrich Anselm von: Asiatische Banise. 2. Aufl. Leipzig, 1700, S. 249[250]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kliphausen_helikon_1689/270>, abgerufen am 16.07.2024. |