Ziegler und Kliphausen, Heinrich Anselm von: Asiatische Banise. 2. Aufl. Leipzig, 1700.Anderes Buch. Es zappelt das Hertze des Leibes an mir/ Und wünschet stets: Ach wär ich bald bey dir. 3. Hier ruht Scandor/ und weiß von keiner Ruh/Jhn qvälet das Plätzgen. So bald er drückt die matten Augen zu/ So küßt er sein Schätzgen. Wenn aber das Schlaffen die Augen verläßt/ So find ich nichts/ als nur ein leeres Nest. 4. Hier weint Scandor um seine Jungferschafft/Mit lachendem Munde. Er opffert dir der Jugend erste Krafft/ Nach heiligem Bunde/ Er sorget und zweiffelt/ und wünschet dabey: Daß/ gleich wie er/ Lorangy Jungfer sey. 5. Hier singt Scandor/ und rufft die Götter an/Doch seiner zu schonen/ Daß er der Last nicht werde zugethan/ Unsichtbarer Cronen. Er hat ja das Naschen sein Tage verhöhnt/ Darum so bleibt erbillich ungekrönt. 6. Doch fleht Scandor: wo ich ja sonder Schuld/Den Orden soll mehren/ So gebt mit doch/ ihr Götter nur Gedult/ Auch andere zu lehren: Daß ietzo die Hülffe der Ehlichen Müh Genennet wird: Es sey Galanterie. 7. Nun Z
Anderes Buch. Es zappelt das Hertze des Leibes an mir/ Und wuͤnſchet ſtets: Ach waͤr ich bald bey dir. 3. Hier ruht Scandor/ und weiß von keiner Ruh/Jhn qvaͤlet das Plaͤtzgen. So bald er druͤckt die matten Augen zu/ So kuͤßt er ſein Schaͤtzgen. Wenn aber das Schlaffen die Augen verlaͤßt/ So find ich nichts/ als nur ein leeres Neſt. 4. Hier weint Scandor um ſeine Jungferſchafft/Mit lachendem Munde. Er opffert dir der Jugend erſte Krafft/ Nach heiligem Bunde/ Er ſorget und zweiffelt/ und wuͤnſchet dabey: Daß/ gleich wie er/ Lorangy Jungfer ſey. 5. Hier ſingt Scandor/ und rufft die Goͤtter an/Doch ſeiner zu ſchonen/ Daß er der Laſt nicht werde zugethan/ Unſichtbarer Cronen. Er hat ja das Naſchen ſein Tage verhoͤhnt/ Darum ſo bleibt erbillich ungekroͤnt. 6. Doch fleht Scandor: wo ich ja ſonder Schuld/Den Orden ſoll mehren/ So gebt mit doch/ ihr Goͤtter nur Gedult/ Auch andere zu lehren: Daß ietzo die Huͤlffe der Ehlichen Muͤh Genennet wird: Es ſey Galanterie. 7. Nun Z
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Anderes Buch.
Es zappelt das Hertze des Leibes an mir/
Und wuͤnſchet ſtets: Ach waͤr ich bald bey dir.
3.
Hier ruht Scandor/ und weiß von keiner Ruh/
Jhn qvaͤlet das Plaͤtzgen.
So bald er druͤckt die matten Augen zu/
So kuͤßt er ſein Schaͤtzgen.
Wenn aber das Schlaffen die Augen verlaͤßt/
So find ich nichts/ als nur ein leeres Neſt.
4.
Hier weint Scandor um ſeine Jungferſchafft/
Mit lachendem Munde.
Er opffert dir der Jugend erſte Krafft/
Nach heiligem Bunde/
Er ſorget und zweiffelt/ und wuͤnſchet dabey:
Daß/ gleich wie er/ Lorangy Jungfer ſey.
5.
Hier ſingt Scandor/ und rufft die Goͤtter an/
Doch ſeiner zu ſchonen/
Daß er der Laſt nicht werde zugethan/
Unſichtbarer Cronen.
Er hat ja das Naſchen ſein Tage verhoͤhnt/
Darum ſo bleibt erbillich ungekroͤnt.
6.
Doch fleht Scandor: wo ich ja ſonder Schuld/
Den Orden ſoll mehren/
So gebt mit doch/ ihr Goͤtter nur Gedult/
Auch andere zu lehren:
Daß ietzo die Huͤlffe der Ehlichen Muͤh
Genennet wird: Es ſey Galanterie.
7. Nun
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