Ziegler und Kliphausen, Heinrich Anselm von: Asiatische Banise. 2. Aufl. Leipzig, 1700.Anderes Buch. rar/ auszuwürcken. Jch werde auch hierinnennichts ermangeln lassen/ antwortete Banise. Worauff endlich Ponnedro sie nicht länger auff- halten wolte/ und sagte: Großmüthige Princes- sin! weil ich dero tapfferes Entschliessen wider alle Fälle mit Freuden vernehme/ so schliesse ich nicht allein der Götter Gegenwart/ und dahero glücklichen Erfolg hieraus/ sondern ich kan ihr auch nicht ferner verheelen/ was massen der treue Printz Balacin bereits sich auff des Talemons Schlosse eingefunden/ um so wohl vor dero Wol- farth zu sorgen/ als auch vornehmlich sie aus der Hand dieses Wüterichs zu erlösen. Er ist nun- mehro ein mächtiger König/ weil sein Herr Va- ter gestorben/ und ihm auch die Crone von Ara- can zugefallen. Ob er sie nun zwar mit gewaff- neter Hand mächtigst befreyen könte/ so wil er doch zuvor durch eine beqveme List sich ihrer Per- son versichern/ und alsdenn der Rache wider die- sen Tyrannen freyen Lauff lassen. Hilff Him- mel! traumet mir? hub die erfreuete Princeßin an/ ich weiß nicht/ ob ich wache? Trautester Pon- nedro/ solte es wol möglich seyn/ daß mir in so trü- ber Nacht des Unglücks ein solches Liecht des Heyls/ an meinem Printzen aufgehen solte? Doch/ ach/ solte es wol ein vergebner Trost seyn. Der Himmel straffe mich nicht versicherte Ponnedro/ mit solcher Verwegenheit/ daß ich sie durch einige Unwarheit beleidigen solte. Er ist verhanden/ und wird sein Leben wagen/ sie in veränderter Ge- stalt C c
Anderes Buch. rar/ auszuwuͤrcken. Jch werde auch hierinnennichts ermangeln laſſen/ antwortete Baniſe. Worauff endlich Ponnedro ſie nicht laͤnger auff- halten wolte/ und ſagte: Großmuͤthige Princeſ- ſin! weil ich dero tapfferes Entſchlieſſen wider alle Faͤlle mit Freuden vernehme/ ſo ſchlieſſe ich nicht allein der Goͤtter Gegenwart/ und dahero gluͤcklichen Erfolg hieraus/ ſondern ich kan ihr auch nicht ferner verheelen/ was maſſen der treue Printz Balacin bereits ſich auff des Talemons Schloſſe eingefunden/ um ſo wohl vor dero Wol- farth zu ſorgen/ als auch vornehmlich ſie aus der Hand dieſes Wuͤterichs zu erloͤſen. Er iſt nun- mehro ein maͤchtiger Koͤnig/ weil ſein Herr Va- ter geſtorben/ und ihm auch die Crone von Ara- can zugefallen. Ob er ſie nun zwar mit gewaff- neter Hand maͤchtigſt befreyen koͤnte/ ſo wil er doch zuvor durch eine beqveme Liſt ſich ihrer Per- ſon verſichern/ und alsdenn der Rache wider die- ſen Tyrannen freyen Lauff laſſen. Hilff Him- mel! traumet mir? hub die erfreuete Princeßin an/ ich weiß nicht/ ob ich wache? Trauteſter Pon- nedro/ ſolte es wol moͤglich ſeyn/ daß mir in ſo truͤ- ber Nacht des Ungluͤcks ein ſolches Liecht des Heyls/ an meinem Printzen aufgehen ſolte? Doch/ ach/ ſolte es wol ein vergebner Troſt ſeyn. Der Himmel ſtraffe mich nicht verſicherte Ponnedro/ mit ſolcher Verwegenheit/ daß ich ſie durch einige Unwarheit beleidigen ſolte. Er iſt verhanden/ und wird ſein Leben wagen/ ſie in veraͤnderter Ge- ſtalt C c
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Anderes Buch.
rar/ auszuwuͤrcken. Jch werde auch hierinnen
nichts ermangeln laſſen/ antwortete Baniſe.
Worauff endlich Ponnedro ſie nicht laͤnger auff-
halten wolte/ und ſagte: Großmuͤthige Princeſ-
ſin! weil ich dero tapfferes Entſchlieſſen wider
alle Faͤlle mit Freuden vernehme/ ſo ſchlieſſe ich
nicht allein der Goͤtter Gegenwart/ und dahero
gluͤcklichen Erfolg hieraus/ ſondern ich kan ihr
auch nicht ferner verheelen/ was maſſen der treue
Printz Balacin bereits ſich auff des Talemons
Schloſſe eingefunden/ um ſo wohl vor dero Wol-
farth zu ſorgen/ als auch vornehmlich ſie aus der
Hand dieſes Wuͤterichs zu erloͤſen. Er iſt nun-
mehro ein maͤchtiger Koͤnig/ weil ſein Herr Va-
ter geſtorben/ und ihm auch die Crone von Ara-
can zugefallen. Ob er ſie nun zwar mit gewaff-
neter Hand maͤchtigſt befreyen koͤnte/ ſo wil er
doch zuvor durch eine beqveme Liſt ſich ihrer Per-
ſon verſichern/ und alsdenn der Rache wider die-
ſen Tyrannen freyen Lauff laſſen. Hilff Him-
mel! traumet mir? hub die erfreuete Princeßin
an/ ich weiß nicht/ ob ich wache? Trauteſter Pon-
nedro/ ſolte es wol moͤglich ſeyn/ daß mir in ſo truͤ-
ber Nacht des Ungluͤcks ein ſolches Liecht des
Heyls/ an meinem Printzen aufgehen ſolte? Doch/
ach/ ſolte es wol ein vergebner Troſt ſeyn. Der
Himmel ſtraffe mich nicht verſicherte Ponnedro/
mit ſolcher Verwegenheit/ daß ich ſie durch einige
Unwarheit beleidigen ſolte. Er iſt verhanden/
und wird ſein Leben wagen/ ſie in veraͤnderter Ge-
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