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Ziegler und Kliphausen, Heinrich Anselm von: Asiatische Banise. 2. Aufl. Leipzig, 1700.

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Drittes Buch.
Ader/ ach! so soll ich sterben/
Und betreten Grufft und Stein.
4.
Doch getrost! das Licht der Tugend
Blitzet auch durch Tod und Nacht.
Es ist Schönheit/ Stand und Jugend/
Was den Tod dir bitter macht.
Dieses sind nur falsche Sterne/
Und ein Glantz der Eitelkeit:
Spreu und Schalen sonder Kerne/
Welche schwinden mit der Zeit.
5.
Tugend kan den Tod versüssen/
Hoffnung zuckert Gallen ein.
Weil wir alle sterben müssen/
Will ich nicht die letzte seyn.
Es wird meine reine Seele
Reissen durch die Sterbligkeit/
Und entgehn des Grabes Höle
Zur gestirnten Ewigkeit.
6.
Zwar mein Printz wird sich betrüben/
Weil mein Fall die Liebe stört:
Doch ein keusch-gesinntes Lieben
Wird durch keinen Tod versehrt.
Jhre zarte Wurtzel dringet
Auch biß in die kalte Grufft:
Wenn sich Geist und Seele schwinget
Durch die blau-gewölckte Lufft.
7. Nun
U u
Drittes Buch.
Ader/ ach! ſo ſoll ich ſterben/
Und betreten Grufft und Stein.
4.
Doch getroſt! das Licht der Tugend
Blitzet auch durch Tod und Nacht.
Es iſt Schoͤnheit/ Stand und Jugend/
Was den Tod dir bitter macht.
Dieſes ſind nur falſche Sterne/
Und ein Glantz der Eitelkeit:
Spreu und Schalen ſonder Kerne/
Welche ſchwinden mit der Zeit.
5.
Tugend kan den Tod verſuͤſſen/
Hoffnung zuckert Gallen ein.
Weil wir alle ſterben muͤſſen/
Will ich nicht die letzte ſeyn.
Es wird meine reine Seele
Reiſſen durch die Sterbligkeit/
Und entgehn des Grabes Hoͤle
Zur geſtirnten Ewigkeit.
6.
Zwar mein Printz wird ſich betruͤben/
Weil mein Fall die Liebe ſtoͤrt:
Doch ein keuſch-geſinntes Lieben
Wird durch keinen Tod verſehrt.
Jhre zarte Wurtzel dringet
Auch biß in die kalte Grufft:
Wenn ſich Geiſt und Seele ſchwinget
Durch die blau-gewoͤlckte Lufft.
7. Nun
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[673/0693] Drittes Buch. Ader/ ach! ſo ſoll ich ſterben/ Und betreten Grufft und Stein. 4. Doch getroſt! das Licht der Tugend Blitzet auch durch Tod und Nacht. Es iſt Schoͤnheit/ Stand und Jugend/ Was den Tod dir bitter macht. Dieſes ſind nur falſche Sterne/ Und ein Glantz der Eitelkeit: Spreu und Schalen ſonder Kerne/ Welche ſchwinden mit der Zeit. 5. Tugend kan den Tod verſuͤſſen/ Hoffnung zuckert Gallen ein. Weil wir alle ſterben muͤſſen/ Will ich nicht die letzte ſeyn. Es wird meine reine Seele Reiſſen durch die Sterbligkeit/ Und entgehn des Grabes Hoͤle Zur geſtirnten Ewigkeit. 6. Zwar mein Printz wird ſich betruͤben/ Weil mein Fall die Liebe ſtoͤrt: Doch ein keuſch-geſinntes Lieben Wird durch keinen Tod verſehrt. Jhre zarte Wurtzel dringet Auch biß in die kalte Grufft: Wenn ſich Geiſt und Seele ſchwinget Durch die blau-gewoͤlckte Lufft. 7. Nun U u

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Zitationshilfe: Ziegler und Kliphausen, Heinrich Anselm von: Asiatische Banise. 2. Aufl. Leipzig, 1700, S. 673. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kliphausen_helikon_1689/693>, abgerufen am 25.11.2024.