Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Ziegler und Kliphausen, Heinrich Anselm von: Asiatische Banise. 2. Aufl. Leipzig, 1700.

Bild:
<< vorherige Seite

Drittes Buch.
ceßin Banise/ die Königliche Krone des Reichs
Pegu auf des Königs von Aracan Haupt gesetzet
werden muste: Als wurde durch vier Herolden
unter dem Schall der Trompeten und Paucken
in der Stadt folgendes ausgeruffen:

Demnach es durch die gütige Schickung der
Gottheit/ und Tapfferkeit des Großmächtigsten
Königes von Aracan/ nebst dessen hohen Bundes-
Verwandten dahin gediehen/ daß unsere Aller-
gnädigste Erb-Princeßin vom Tode/ und dieses
bißher unbeglückte Käyserthum Pegu aus der ge-
waltsamen Hand des tyrannischen Chaumigrems
glücklich errettet worden: So geziemet zuförderst
iedwedem getreuen Peguaner/ den Göttern/ als
dem Ursprunge unsers Heils/ Fuß-fälligen Danck
abzustatten. Denn ihr solt wissen/ daß nunmehro
der allgemeine Feind der Natur/ der schädliche
Krieg/ gäntzlich soll auffgehoben/ und der edle
Friede eingeführet werden. Heute sollen sich alle
Sebel in Pflugschaaren/ die Spiese in Egen/ und
die Lantzen in Wein-Pfähle verkehren. Der
Friede soll unsere Mauren besitzen/ und die Si-
cherheit soll vor iedem Hause ihre Fahne auffste-
cken. Nun soll der Pflug getrieben/ Handel und
Wandel fortgesetzet/ und die Handwercke vor die
Hand genommen werden. Was vergraben und
verborgen gewesen ist/ soll herfür gezogen werden/
und durch alle Hände gehen. Die Felder sollen
fruchtbar gemacht/ die Städte gezieret/ und mit
Reichthum erfüllet werden. Die bißhero schwei-

gen-
X x

Drittes Buch.
ceßin Baniſe/ die Koͤnigliche Krone des Reichs
Pegu auf des Koͤnigs von Aracan Haupt geſetzet
werden muſte: Als wurde durch vier Herolden
unter dem Schall der Trompeten und Paucken
in der Stadt folgendes ausgeruffen:

Demnach es durch die guͤtige Schickung der
Gottheit/ und Tapfferkeit des Großmaͤchtigſten
Koͤniges von Aracan/ nebſt deſſen hohen Bundes-
Verwandten dahin gediehen/ daß unſere Aller-
gnaͤdigſte Erb-Princeßin vom Tode/ und dieſes
bißher unbegluͤckte Kaͤyſerthum Pegu aus der ge-
waltſamen Hand des tyrañiſchen Chaumigrems
gluͤcklich errettet worden: So geziemet zufoͤrderſt
iedwedem getreuen Peguaner/ den Goͤttern/ als
dem Urſprunge unſers Heils/ Fuß-faͤlligen Danck
abzuſtatten. Denn ihr ſolt wiſſen/ daß nunmehro
der allgemeine Feind der Natur/ der ſchaͤdliche
Krieg/ gaͤntzlich ſoll auffgehoben/ und der edle
Friede eingefuͤhret werden. Heute ſollen ſich alle
Sebel in Pflugſchaaren/ die Spieſe in Egen/ und
die Lantzen in Wein-Pfaͤhle verkehren. Der
Friede ſoll unſere Mauren beſitzen/ und die Si-
cherheit ſoll vor iedem Hauſe ihre Fahne auffſte-
cken. Nun ſoll der Pflug getrieben/ Handel und
Wandel fortgeſetzet/ und die Handwercke vor die
Hand genommen werden. Was vergraben und
verborgen geweſen iſt/ ſoll herfuͤr gezogen werden/
und durch alle Haͤnde gehen. Die Felder ſollen
fruchtbar gemacht/ die Staͤdte gezieret/ und mit
Reichthum erfuͤllet werden. Die bißhero ſchwei-

gen-
X x
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0709" n="689"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Drittes Buch.</hi></fw><lb/>
ceßin Bani&#x017F;e/ die Ko&#x0364;nigliche Krone des Reichs<lb/>
Pegu auf des Ko&#x0364;nigs von Aracan Haupt ge&#x017F;etzet<lb/>
werden mu&#x017F;te: Als wurde durch vier Herolden<lb/>
unter dem Schall der Trompeten und Paucken<lb/>
in der Stadt folgendes ausgeruffen:</p><lb/>
          <p>Demnach es durch die gu&#x0364;tige Schickung der<lb/>
Gottheit/ und Tapfferkeit des Großma&#x0364;chtig&#x017F;ten<lb/>
Ko&#x0364;niges von Aracan/ neb&#x017F;t de&#x017F;&#x017F;en hohen Bundes-<lb/>
Verwandten dahin gediehen/ daß un&#x017F;ere Aller-<lb/>
gna&#x0364;dig&#x017F;te Erb-Princeßin vom Tode/ und die&#x017F;es<lb/>
bißher unbeglu&#x0364;ckte Ka&#x0364;y&#x017F;erthum Pegu aus der ge-<lb/>
walt&#x017F;amen Hand des tyrañi&#x017F;chen Chaumigrems<lb/>
glu&#x0364;cklich errettet worden: So geziemet zufo&#x0364;rder&#x017F;t<lb/>
iedwedem getreuen Peguaner/ den Go&#x0364;ttern/ als<lb/>
dem Ur&#x017F;prunge un&#x017F;ers Heils/ Fuß-fa&#x0364;lligen Danck<lb/>
abzu&#x017F;tatten. Denn ihr &#x017F;olt wi&#x017F;&#x017F;en/ daß nunmehro<lb/>
der allgemeine Feind der Natur/ der &#x017F;cha&#x0364;dliche<lb/>
Krieg/ ga&#x0364;ntzlich &#x017F;oll auffgehoben/ und der edle<lb/>
Friede eingefu&#x0364;hret werden. Heute &#x017F;ollen &#x017F;ich alle<lb/>
Sebel in Pflug&#x017F;chaaren/ die Spie&#x017F;e in Egen/ und<lb/>
die Lantzen in Wein-Pfa&#x0364;hle verkehren. Der<lb/>
Friede &#x017F;oll un&#x017F;ere Mauren be&#x017F;itzen/ und die Si-<lb/>
cherheit &#x017F;oll vor iedem Hau&#x017F;e ihre Fahne auff&#x017F;te-<lb/>
cken. Nun &#x017F;oll der Pflug getrieben/ Handel und<lb/>
Wandel fortge&#x017F;etzet/ und die Handwercke vor die<lb/>
Hand genommen werden. Was vergraben und<lb/>
verborgen gewe&#x017F;en i&#x017F;t/ &#x017F;oll herfu&#x0364;r gezogen werden/<lb/>
und durch alle Ha&#x0364;nde gehen. Die Felder &#x017F;ollen<lb/>
fruchtbar gemacht/ die Sta&#x0364;dte gezieret/ und mit<lb/>
Reichthum erfu&#x0364;llet werden. Die bißhero &#x017F;chwei-<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">X x</fw><fw place="bottom" type="catch">gen-</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[689/0709] Drittes Buch. ceßin Baniſe/ die Koͤnigliche Krone des Reichs Pegu auf des Koͤnigs von Aracan Haupt geſetzet werden muſte: Als wurde durch vier Herolden unter dem Schall der Trompeten und Paucken in der Stadt folgendes ausgeruffen: Demnach es durch die guͤtige Schickung der Gottheit/ und Tapfferkeit des Großmaͤchtigſten Koͤniges von Aracan/ nebſt deſſen hohen Bundes- Verwandten dahin gediehen/ daß unſere Aller- gnaͤdigſte Erb-Princeßin vom Tode/ und dieſes bißher unbegluͤckte Kaͤyſerthum Pegu aus der ge- waltſamen Hand des tyrañiſchen Chaumigrems gluͤcklich errettet worden: So geziemet zufoͤrderſt iedwedem getreuen Peguaner/ den Goͤttern/ als dem Urſprunge unſers Heils/ Fuß-faͤlligen Danck abzuſtatten. Denn ihr ſolt wiſſen/ daß nunmehro der allgemeine Feind der Natur/ der ſchaͤdliche Krieg/ gaͤntzlich ſoll auffgehoben/ und der edle Friede eingefuͤhret werden. Heute ſollen ſich alle Sebel in Pflugſchaaren/ die Spieſe in Egen/ und die Lantzen in Wein-Pfaͤhle verkehren. Der Friede ſoll unſere Mauren beſitzen/ und die Si- cherheit ſoll vor iedem Hauſe ihre Fahne auffſte- cken. Nun ſoll der Pflug getrieben/ Handel und Wandel fortgeſetzet/ und die Handwercke vor die Hand genommen werden. Was vergraben und verborgen geweſen iſt/ ſoll herfuͤr gezogen werden/ und durch alle Haͤnde gehen. Die Felder ſollen fruchtbar gemacht/ die Staͤdte gezieret/ und mit Reichthum erfuͤllet werden. Die bißhero ſchwei- gen- X x

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Zum Zeitpunkt der Volltextdigitalisierung im Deut… [mehr]

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/kliphausen_helikon_1689
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/kliphausen_helikon_1689/709
Zitationshilfe: Ziegler und Kliphausen, Heinrich Anselm von: Asiatische Banise. 2. Aufl. Leipzig, 1700, S. 689. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kliphausen_helikon_1689/709>, abgerufen am 24.11.2024.