Ziegler und Kliphausen, Heinrich Anselm von: Asiatische Banise. 2. Aufl. Leipzig, 1700.Der Asiatischen Banise. Jndem sie aber noch ein und anders/ ihre Ver- Als nun zugleich von denen Generalen ein all- ceßin
Der Aſiatiſchen Baniſe. Jndem ſie aber noch ein und anders/ ihre Ver- Als nun zugleich von denen Generalen ein all- ceßin
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Der Aſiatiſchen Baniſe.
Jndem ſie aber noch ein und anders/ ihre Ver-
gnuͤgung zu bezeugen/ vorbrachten/ traten Nhe-
randi und Higvanama/ nebſt andern hohen Per-
ſonen in ihren Blut-beſpruͤtzten Ruͤſtungen in den
Tempel. Was nun hier vor Empfang- und
Gluͤckwuͤnſchungen vorgiengen/ ja wie ſich die
beyde Princeßinnen/ Baniſe und Higvanama/
welche das erſte mahl einander kennen lernten/ ſo
inbruͤnſtig und mit vielen Thraͤnen einander um-
armeten/ ſolches wuͤrde dieſes enge Papier der
wohlſtaͤndigen Kuͤrtze berauben/ und vielmehr ei-
nen Eckel erwecken. Weil aber dieſer ſchoͤne
Tempel nunmehro/ gleich einer Moͤrder-Grube
voll Blut und Leichen lag/ und dieſen Vergnuͤ-
gungen einen abſcheulichen Gegen-Stand hielt:
als verlieſſe dieſe hohe Geſellſchafft den entweihten
Tempel/ und verfuͤgten ſich nach der gleichfalls
eroberten Burg.
Als nun zugleich von denen Generalen ein all-
gemeiner Stillſtand der Waffen in der Stadt
geboten/ und denen Soldaten die Gaſſen/ nicht
aber die Haͤuſer zu pluͤndern erlaubet worden/ ſo
ward die Stadt mit Aracanern beſetzt/ die uͤbrigen
Voͤlcker aber wurden wiederum in die Laͤger ge-
fuͤhret/ und ihnen reichliche Verpflegung/ welche
ein treuer Soldate auch verdienet/ verſchaffet.
Zu Hofe aber wurde fleißig Rath gehalten/ wie
aller fernern Verwirrung abzuhelffen/ und alles
in vorig-erwuͤnſchten Zuſtand zu ſetzen waͤre.
Weil demnach durch hohe Vermaͤhlung d’ Prin-
ceßin
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