Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Ziegler und Kliphausen, Heinrich Anselm von: Asiatische Banise. 2. Aufl. Leipzig, 1700.

Bild:
<< vorherige Seite

Drittes Buch.
Doch es bringet Ruhm und Ehre/ wen bald die/
bald jene labt/

Weil der nackte Liebes-Schütze auch mit Flü-
geln ist begabt.

Hierauf wird diese Abhandlung mit einem zierlichen
Ballet von acht Göttern beschlossen.
Der andern Abhandlung
Erster Aufftritt.
Ein Hirten-Häußgen mit einem Gepüsche.
Arconte in Gestalt eines Schäfers.
Arc.

Jhr schönen Tannen ihr! ihr hohen Wälder-
Riesen!
Die ihr das Alterthum durch hundert Jahr er-
wiesen:
Jhr seyd von dem/ was sonst die Seelen qvält/
befreyt.
Bey güldnen Dächern wohnt nur Laster/ Haß
und Neid.
Beliebte Einsamkeit! indem die Sorgen schwinden/
So kan mein Hertze mehr Vergnügung bey dir
finden;
Als in der Perser Burg/ wo meiner Jugend Lauff
Und Freyheit gantz verdarb. Hier blüht sie wie-
der auff.
Ach/ Cosroes, Tyrann! daß nicht die Sonn' er-
röthet!
Du hast mir meinen Sohn aus Mord-Begier
getödtet.

Der
A a a 3

Drittes Buch.
Doch es bringet Ruhm und Ehre/ wen bald die/
bald jene labt/

Weil der nackte Liebes-Schuͤtze auch mit Fluͤ-
geln iſt begabt.

Hierauf wird dieſe Abhandlung mit einem zierlichen
Ballet von acht Goͤttern beſchloſſen.
Der andern Abhandlung
Erſter Aufftritt.
Ein Hirten-Haͤußgen mit einem Gepuͤſche.
Arconte in Geſtalt eines Schaͤfers.
Arc.

Jhr ſchoͤnen Tannen ihr! ihr hohen Waͤlder-
Rieſen!
Die ihr das Alterthum durch hundert Jahr er-
wieſen:
Jhr ſeyd von dem/ was ſonſt die Seelen qvaͤlt/
befreyt.
Bey guͤldnen Daͤchern wohnt nur Laſter/ Haß
und Neid.
Beliebte Einſamkeit! indem die Sorgen ſchwindẽ/
So kan mein Hertze mehr Vergnuͤgung bey dir
finden;
Als in der Perſer Burg/ wo meiner Jugend Lauff
Und Freyheit gantz verdarb. Hier bluͤht ſie wie-
der auff.
Ach/ Coſroës, Tyrann! daß nicht die Sonn’ er-
roͤthet!
Du haſt mir meinen Sohn aus Mord-Begier
getoͤdtet.

Der
A a a 3
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <lg type="poem">
                <lg n="2">
                  <pb facs="#f0761" n="741"/>
                  <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Drittes Buch.</hi> </fw><lb/>
                  <l>Doch es bringet Ruhm und Ehre/ wen bald die/<lb/><hi rendition="#et">bald jene labt/</hi></l><lb/>
                  <l>Weil der nackte Liebes-Schu&#x0364;tze auch mit Flu&#x0364;-<lb/><hi rendition="#et">geln i&#x017F;t begabt.</hi></l>
                </lg>
              </lg><lb/>
              <stage> <hi rendition="#c">Hierauf wird die&#x017F;e Abhandlung mit einem zierlichen<lb/>
Ballet von acht Go&#x0364;ttern be&#x017F;chlo&#x017F;&#x017F;en.</hi> </stage>
            </div>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#b">Der andern Abhandlung</hi> </head><lb/>
            <div n="4">
              <head> <hi rendition="#b">Er&#x017F;ter Aufftritt.</hi> </head><lb/>
              <stage> <hi rendition="#c">Ein Hirten-Ha&#x0364;ußgen mit einem Gepu&#x0364;&#x017F;che.<lb/><hi rendition="#aq">Arconte</hi> in Ge&#x017F;talt eines Scha&#x0364;fers.</hi> </stage><lb/>
              <stage> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#i">Arc.</hi> </hi> </stage>
              <p>Jhr &#x017F;cho&#x0364;nen Tannen ihr! ihr hohen Wa&#x0364;lder-<lb/><hi rendition="#et">Rie&#x017F;en!</hi><lb/>
Die ihr das Alterthum durch hundert Jahr er-<lb/><hi rendition="#et">wie&#x017F;en:</hi><lb/>
Jhr &#x017F;eyd von dem/ was &#x017F;on&#x017F;t die Seelen qva&#x0364;lt/<lb/><hi rendition="#et">befreyt.</hi><lb/>
Bey gu&#x0364;ldnen Da&#x0364;chern wohnt nur La&#x017F;ter/ Haß<lb/><hi rendition="#et">und Neid.</hi><lb/>
Beliebte Ein&#x017F;amkeit! indem die Sorgen &#x017F;chwind&#x1EBD;/<lb/>
So kan mein Hertze mehr Vergnu&#x0364;gung bey dir<lb/><hi rendition="#et">finden;</hi><lb/>
Als in der Per&#x017F;er Burg/ wo meiner Jugend Lauff<lb/>
Und Freyheit gantz verdarb. Hier blu&#x0364;ht &#x017F;ie wie-<lb/><hi rendition="#et">der auff.</hi><lb/>
Ach/ <hi rendition="#aq">Co&#x017F;roës,</hi> Tyrann! daß nicht die Sonn&#x2019; er-<lb/><hi rendition="#et">ro&#x0364;thet!</hi><lb/>
Du ha&#x017F;t mir meinen Sohn aus Mord-Begier<lb/><hi rendition="#et">geto&#x0364;dtet.</hi></p><lb/>
              <fw place="bottom" type="sig">A a a 3</fw>
              <fw place="bottom" type="catch">Der</fw><lb/>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[741/0761] Drittes Buch. Doch es bringet Ruhm und Ehre/ wen bald die/ bald jene labt/ Weil der nackte Liebes-Schuͤtze auch mit Fluͤ- geln iſt begabt. Hierauf wird dieſe Abhandlung mit einem zierlichen Ballet von acht Goͤttern beſchloſſen. Der andern Abhandlung Erſter Aufftritt. Ein Hirten-Haͤußgen mit einem Gepuͤſche. Arconte in Geſtalt eines Schaͤfers. Arc. Jhr ſchoͤnen Tannen ihr! ihr hohen Waͤlder- Rieſen! Die ihr das Alterthum durch hundert Jahr er- wieſen: Jhr ſeyd von dem/ was ſonſt die Seelen qvaͤlt/ befreyt. Bey guͤldnen Daͤchern wohnt nur Laſter/ Haß und Neid. Beliebte Einſamkeit! indem die Sorgen ſchwindẽ/ So kan mein Hertze mehr Vergnuͤgung bey dir finden; Als in der Perſer Burg/ wo meiner Jugend Lauff Und Freyheit gantz verdarb. Hier bluͤht ſie wie- der auff. Ach/ Coſroës, Tyrann! daß nicht die Sonn’ er- roͤthet! Du haſt mir meinen Sohn aus Mord-Begier getoͤdtet. Der A a a 3

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Zum Zeitpunkt der Volltextdigitalisierung im Deut… [mehr]

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/kliphausen_helikon_1689
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/kliphausen_helikon_1689/761
Zitationshilfe: Ziegler und Kliphausen, Heinrich Anselm von: Asiatische Banise. 2. Aufl. Leipzig, 1700, S. 741. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kliphausen_helikon_1689/761>, abgerufen am 26.06.2024.