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Ziegler und Kliphausen, Heinrich Anselm von: Asiatische Banise. 2. Aufl. Leipzig, 1700.

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Der Asiatischen Banise.
Der Menschen bauet viel/ und denckt/ weil ieder
Blitz
Den Augen näher fällt dem Furcht-erfüllten
Grabe:
Daß er durch diesen Bau sich nun verewigt habe.
Sechzehender Aufftritt.
Emilianus, Heraclius, Phocas.
Emil. Der grosse Käyser kömmt!
Heracl. Jhr Göt-
ter! steht mir bey.
Phoc. Mein Abgott!
Heracl. Jhm/ mein Herr/ steht
nunmehr alles frey.
Mein Käyser darff nunmehr ein holdes Urtheil
fällen.
Emil. Wie kan Verrätherey sich doch so freundlich
stellen!
Phoc. Geh bald/ Emilian! Die Pforten zu versehn/
Mit Waffen sonder Zahl.
Heracl. Was wird
mir nun geschehn?
Phoc. Du wirst/ mein Engel/ dich nunmehro bald
entkleiden/
Und deinen Käyser hier auff tausend Rosen wei-
den.
Hier wo Crystallen selbst vor Liebe fliessend seyn/
Heracl. Jhr Götter! stellet euch zur Hülffe schleu-
nig ein.
Phoc. Wie? was verweilet sie mein Wollen zu er-
füllen?
Heracl. Mein Fürst/ er wolle doch sich gnädigst lassen
stillen:
Biß
Der Aſiatiſchen Baniſe.
Der Menſchen bauet viel/ und denckt/ weil ieder
Blitz
Den Augen naͤher faͤllt dem Furcht-erfuͤllten
Grabe:
Daß er durch dieſen Bau ſich nun verewigt habe.
Sechzehender Aufftritt.
Emilianus, Heraclius, Phocas.
Emil. Der groſſe Kaͤyſer koͤmmt!
Heracl. Jhr Goͤt-
ter! ſteht mir bey.
Phoc. Mein Abgott!
Heracl. Jhm/ mein Herr/ ſteht
nunmehr alles frey.
Mein Kaͤyſer darff nunmehr ein holdes Urtheil
faͤllen.
Emil. Wie kan Verraͤtherey ſich doch ſo freundlich
ſtellen!
Phoc. Geh bald/ Emilian! Die Pforten zu verſehn/
Mit Waffen ſonder Zahl.
Heracl. Was wird
mir nun geſchehn?
Phoc. Du wirſt/ mein Engel/ dich nunmehro bald
entkleiden/
Und deinen Kaͤyſer hier auff tauſend Roſen wei-
den.
Hier wo Cryſtallen ſelbſt vor Liebe flieſſend ſeyn/
Heracl. Jhr Goͤtter! ſtellet euch zur Huͤlffe ſchleu-
nig ein.
Phoc. Wie? was verweilet ſie mein Wollen zu er-
fuͤllen?
Heracl. Mein Fuͤrſt/ er wolle doch ſich gnaͤdigſt laſſen
ſtillen:
Biß
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[790/0810] Der Aſiatiſchen Baniſe. Der Menſchen bauet viel/ und denckt/ weil ieder Blitz Den Augen naͤher faͤllt dem Furcht-erfuͤllten Grabe: Daß er durch dieſen Bau ſich nun verewigt habe. Sechzehender Aufftritt. Emilianus, Heraclius, Phocas. Emil. Der groſſe Kaͤyſer koͤmmt! Heracl. Jhr Goͤt- ter! ſteht mir bey. Phoc. Mein Abgott! Heracl. Jhm/ mein Herr/ ſteht nunmehr alles frey. Mein Kaͤyſer darff nunmehr ein holdes Urtheil faͤllen. Emil. Wie kan Verraͤtherey ſich doch ſo freundlich ſtellen! Phoc. Geh bald/ Emilian! Die Pforten zu verſehn/ Mit Waffen ſonder Zahl. Heracl. Was wird mir nun geſchehn? Phoc. Du wirſt/ mein Engel/ dich nunmehro bald entkleiden/ Und deinen Kaͤyſer hier auff tauſend Roſen wei- den. Hier wo Cryſtallen ſelbſt vor Liebe flieſſend ſeyn/ Heracl. Jhr Goͤtter! ſtellet euch zur Huͤlffe ſchleu- nig ein. Phoc. Wie? was verweilet ſie mein Wollen zu er- fuͤllen? Heracl. Mein Fuͤrſt/ er wolle doch ſich gnaͤdigſt laſſen ſtillen: Biß

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Zitationshilfe: Ziegler und Kliphausen, Heinrich Anselm von: Asiatische Banise. 2. Aufl. Leipzig, 1700, S. 790. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kliphausen_helikon_1689/810>, abgerufen am 17.06.2024.