scheinet .... Sogar ihre Kehle, die sie nur nicht nach Art und Weise des Ge- sanges .. ihr bisweilen anwandelt ... ... so daß auf der einen Seite gewiß mehr Friedfertigkeit .... mit gutem Be- dacht derer Dinge richtige Beschauung, die bey Tage .... und ihr's etwa auch nicht einmal danach lüstete ...... bey solcher nicht zu ändernden Beschaffenheit der Menschen kein Wunder wäre ... Dieses freylich nun einmal erhaltnen, und, wo sie drauf bestünde, denn unverdienten Vorzugs halben .... wiewol in den ver- gangnen Zeitaltern eben diese Meinung ob- gewaltet ..... Wolte man die Gränz- steine deß, was man für nüzlich hielte, so nah zusammenrücken; so könte man sogar dieß wenige Uebrige mit gleichem Fug und Recht auch als überfliessig verwerfen, und dann nur das notwendige gelten lassen .. .. den Menschen erniedrigte, und ihn ge- rades Weges zur Wurzel, und zum Wild- und Fischfange, zurükbrächte ..... Wird also um dem alten Zwiespalte, der unterzeiten sogar in Groll ausbricht, Ziel und Maaß zu sezen, und damit nicht fernerhin vermeinte Ueberlegenheit und dar- aus entspringende Uebersehung ..........
Wir
ſcheinet .... Sogar ihre Kehle, die ſie nur nicht nach Art und Weiſe des Ge- ſanges .. ihr bisweilen anwandelt … … ſo daß auf der einen Seite gewiß mehr Friedfertigkeit .... mit gutem Be- dacht derer Dinge richtige Beſchauung, die bey Tage .... und ihr’s etwa auch nicht einmal danach luͤſtete ...... bey ſolcher nicht zu aͤndernden Beſchaffenheit der Menſchen kein Wunder waͤre … Dieſes freylich nun einmal erhaltnen, und, wo ſie drauf beſtuͤnde, denn unverdienten Vorzugs halben .... wiewol in den ver- gangnen Zeitaltern eben dieſe Meinung ob- gewaltet ..... Wolte man die Graͤnz- ſteine deß, was man fuͤr nuͤzlich hielte, ſo nah zuſammenruͤcken; ſo koͤnte man ſogar dieß wenige Uebrige mit gleichem Fug und Recht auch als uͤberflieſſig verwerfen, und dann nur das notwendige gelten laſſen .. .. den Menſchen erniedrigte, und ihn ge- rades Weges zur Wurzel, und zum Wild- und Fiſchfange, zuruͤkbraͤchte ..... Wird alſo um dem alten Zwieſpalte, der unterzeiten ſogar in Groll ausbricht, Ziel und Maaß zu ſezen, und damit nicht fernerhin vermeinte Ueberlegenheit und dar- aus entſpringende Ueberſehung ..........
Wir
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ſcheinet .... Sogar ihre Kehle, die
ſie nur nicht nach Art und Weiſe des Ge-
ſanges .. ihr bisweilen anwandelt …
… ſo daß auf der einen Seite gewiß
mehr Friedfertigkeit .... mit gutem Be-
dacht derer Dinge richtige Beſchauung,
die bey Tage .... und ihr’s etwa auch
nicht einmal danach luͤſtete ...... bey
ſolcher nicht zu aͤndernden Beſchaffenheit
der Menſchen kein Wunder waͤre …
Dieſes freylich nun einmal erhaltnen, und,
wo ſie drauf beſtuͤnde, denn unverdienten
Vorzugs halben .... wiewol in den ver-
gangnen Zeitaltern eben dieſe Meinung ob-
gewaltet ..... Wolte man die Graͤnz-
ſteine deß, was man fuͤr nuͤzlich hielte, ſo
nah zuſammenruͤcken; ſo koͤnte man ſogar
dieß wenige Uebrige mit gleichem Fug und
Recht auch als uͤberflieſſig verwerfen, und
dann nur das notwendige gelten laſſen ..
.. den Menſchen erniedrigte, und ihn ge-
rades Weges zur Wurzel, und zum Wild-
und Fiſchfange, zuruͤkbraͤchte .....
Wird alſo um dem alten Zwieſpalte,
der unterzeiten ſogar in Groll ausbricht,
Ziel und Maaß zu ſezen, und damit nicht
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Klopstock, Friedrich Gottlieb: Deutsche Gelehrtenrepublik. Hamburg, 1774, S. 120. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/klopstock_gelehrtenrepublik_1774/196>, abgerufen am 22.11.2024.
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