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Klopstock, Friedrich Gottlieb: Deutsche Gelehrtenrepublik. Hamburg, 1774.

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Wir haben dieß Fragment nicht weglassen
wollen, ob wir gleich gern gestehen, daß wir
uns nicht getrauen es so zu erklären, daß dem
Leser kein Zweifel übrig bleiben könte. Wir
wissen nicht, wodurch die Rolle so ist verdor-
ben worden, daß darinn oft viel Zeilen hinter
einander völlig unleserlich sind. Wir können
eben so wenig errathen, warum die damali-
gen Geschichtschreiber der Republik das
Gesez, wie sonst allzeit zu geschehen pflegt,
nicht in die Jahrbücher eingetragen haben.
Nach der Schreibart zu urtheilen, kann es
sowol vom vorigen als vom jezigen Jahrhun-
derte seyn. Denn man wird bemerkt haben,
daß die Gesezgeber auch in späteren Zeiten
die Schreibart der früheren, in einem gewis-
sen Grade, beybehalten haben.

Wir wollen unsre Meinung über den Jn-
halt dieses Gesezes sagen. Der Leser unter-
suche selbst, ob wir recht oder unrecht haben,
oder auch, ob es vielleicht gar nicht erklärt
werden kann.

Jn allen Jahrhunderten, (vielleicht kann
man einige Zeitpunkte der Griechen ausneh-
men) und unter allen gebildeten Nationen,
haben gewisse Ansprüche auf den Vorzug
die Gelehrten, welche sich den darstellenden
Wissenschaften, und die, welche sich den ab-

han-
H 5

Wir haben dieß Fragment nicht weglaſſen
wollen, ob wir gleich gern geſtehen, daß wir
uns nicht getrauen es ſo zu erklaͤren, daß dem
Leſer kein Zweifel uͤbrig bleiben koͤnte. Wir
wiſſen nicht, wodurch die Rolle ſo iſt verdor-
ben worden, daß darinn oft viel Zeilen hinter
einander voͤllig unleſerlich ſind. Wir koͤnnen
eben ſo wenig errathen, warum die damali-
gen Geſchichtſchreiber der Republik das
Geſez, wie ſonſt allzeit zu geſchehen pflegt,
nicht in die Jahrbuͤcher eingetragen haben.
Nach der Schreibart zu urtheilen, kann es
ſowol vom vorigen als vom jezigen Jahrhun-
derte ſeyn. Denn man wird bemerkt haben,
daß die Geſezgeber auch in ſpaͤteren Zeiten
die Schreibart der fruͤheren, in einem gewiſ-
ſen Grade, beybehalten haben.

Wir wollen unſre Meinung uͤber den Jn-
halt dieſes Geſezes ſagen. Der Leſer unter-
ſuche ſelbſt, ob wir recht oder unrecht haben,
oder auch, ob es vielleicht gar nicht erklaͤrt
werden kann.

Jn allen Jahrhunderten, (vielleicht kann
man einige Zeitpunkte der Griechen ausneh-
men) und unter allen gebildeten Nationen,
haben gewiſſe Anſpruͤche auf den Vorzug
die Gelehrten, welche ſich den darſtellenden
Wiſſenſchaften, und die, welche ſich den ab-

han-
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[121/0197] Wir haben dieß Fragment nicht weglaſſen wollen, ob wir gleich gern geſtehen, daß wir uns nicht getrauen es ſo zu erklaͤren, daß dem Leſer kein Zweifel uͤbrig bleiben koͤnte. Wir wiſſen nicht, wodurch die Rolle ſo iſt verdor- ben worden, daß darinn oft viel Zeilen hinter einander voͤllig unleſerlich ſind. Wir koͤnnen eben ſo wenig errathen, warum die damali- gen Geſchichtſchreiber der Republik das Geſez, wie ſonſt allzeit zu geſchehen pflegt, nicht in die Jahrbuͤcher eingetragen haben. Nach der Schreibart zu urtheilen, kann es ſowol vom vorigen als vom jezigen Jahrhun- derte ſeyn. Denn man wird bemerkt haben, daß die Geſezgeber auch in ſpaͤteren Zeiten die Schreibart der fruͤheren, in einem gewiſ- ſen Grade, beybehalten haben. Wir wollen unſre Meinung uͤber den Jn- halt dieſes Geſezes ſagen. Der Leſer unter- ſuche ſelbſt, ob wir recht oder unrecht haben, oder auch, ob es vielleicht gar nicht erklaͤrt werden kann. Jn allen Jahrhunderten, (vielleicht kann man einige Zeitpunkte der Griechen ausneh- men) und unter allen gebildeten Nationen, haben gewiſſe Anſpruͤche auf den Vorzug die Gelehrten, welche ſich den darſtellenden Wiſſenſchaften, und die, welche ſich den ab- han- H 5

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Zitationshilfe: Klopstock, Friedrich Gottlieb: Deutsche Gelehrtenrepublik. Hamburg, 1774, S. 121. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/klopstock_gelehrtenrepublik_1774/197>, abgerufen am 22.11.2024.