entziehn können: aber wir gehen weiter, und behaupten, daß es denn doch am Ende nicht völlig unmöglich sey, sie zu gewinnen, und daß oft die geglaubte Unmöglichkeit mache, daß etwas, das sonst noch wol auszuführen, wäre, unausgeführt bleibe. Wir wollen euch jezt kurz sagen, wie wir es vorhaben, und das nähere darüber den abendlichen Berathschla- gungen vorbehalten. Was sollen wir es hehl haben, daß die meisten der Grossen Altfranken sind; sie haben es ja selbst kein hehl. Zu die- sen Altfranken also schikt die Republik Ab- geordnete, doch ohne daß diese es merken las- sen, wer sie sind, und warum sie kommen. Wir wollen mit Zuziehung des Volkes die Ab- geordneten wählen; ihr solt ihnen Verhal- tungsbefehle geben. Und damit die Sache desto eher zu Stande komme; so solt ihr nichts gegen unsre Wahl, und wir wollen nichts ge- gen eure Befehle einwenden. Wir werden Männer zu Abgeordneten wählen, die, nach den Umständen, ohne Verlezung des Gehor- sams, auch von Befehlen abzugehen wissen; und ihr werdet so auf alles denken, ihnen sol- che Vorschriften ertheilen, daß nicht leicht ein Umstand vorkomme, der die Abweichung noth- wendig mache. Nur noch etwas weniges von der Beschaffenheit der Abgeordneten, und den
Ver-
entziehn koͤnnen: aber wir gehen weiter, und behaupten, daß es denn doch am Ende nicht voͤllig unmoͤglich ſey, ſie zu gewinnen, und daß oft die geglaubte Unmoͤglichkeit mache, daß etwas, das ſonſt noch wol auszufuͤhren, waͤre, unausgefuͤhrt bleibe. Wir wollen euch jezt kurz ſagen, wie wir es vorhaben, und das naͤhere daruͤber den abendlichen Berathſchla- gungen vorbehalten. Was ſollen wir es hehl haben, daß die meiſten der Groſſen Altfranken ſind; ſie haben es ja ſelbſt kein hehl. Zu die- ſen Altfranken alſo ſchikt die Republik Ab- geordnete, doch ohne daß dieſe es merken laſ- ſen, wer ſie ſind, und warum ſie kommen. Wir wollen mit Zuziehung des Volkes die Ab- geordneten waͤhlen; ihr ſolt ihnen Verhal- tungsbefehle geben. Und damit die Sache deſto eher zu Stande komme; ſo ſolt ihr nichts gegen unſre Wahl, und wir wollen nichts ge- gen eure Befehle einwenden. Wir werden Maͤnner zu Abgeordneten waͤhlen, die, nach den Umſtaͤnden, ohne Verlezung des Gehor- ſams, auch von Befehlen abzugehen wiſſen; und ihr werdet ſo auf alles denken, ihnen ſol- che Vorſchriften ertheilen, daß nicht leicht ein Umſtand vorkomme, der die Abweichung noth- wendig mache. Nur noch etwas weniges von der Beſchaffenheit der Abgeordneten, und den
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entziehn koͤnnen: aber wir gehen weiter, und
behaupten, daß es denn doch am Ende nicht
voͤllig unmoͤglich ſey, ſie zu gewinnen, und
daß oft die geglaubte Unmoͤglichkeit mache,
daß etwas, das ſonſt noch wol auszufuͤhren,
waͤre, unausgefuͤhrt bleibe. Wir wollen euch
jezt kurz ſagen, wie wir es vorhaben, und das
naͤhere daruͤber den abendlichen Berathſchla-
gungen vorbehalten. Was ſollen wir es hehl
haben, daß die meiſten der Groſſen Altfranken
ſind; ſie haben es ja ſelbſt kein hehl. Zu die-
ſen Altfranken alſo ſchikt die Republik Ab-
geordnete, doch ohne daß dieſe es merken laſ-
ſen, wer ſie ſind, und warum ſie kommen.
Wir wollen mit Zuziehung des Volkes die Ab-
geordneten waͤhlen; ihr ſolt ihnen Verhal-
tungsbefehle geben. Und damit die Sache
deſto eher zu Stande komme; ſo ſolt ihr nichts
gegen unſre Wahl, und wir wollen nichts ge-
gen eure Befehle einwenden. Wir werden
Maͤnner zu Abgeordneten waͤhlen, die, nach
den Umſtaͤnden, ohne Verlezung des Gehor-
ſams, auch von Befehlen abzugehen wiſſen;
und ihr werdet ſo auf alles denken, ihnen ſol-
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Umſtand vorkomme, der die Abweichung noth-
wendig mache. Nur noch etwas weniges von
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Klopstock, Friedrich Gottlieb: Deutsche Gelehrtenrepublik. Hamburg, 1774, S. 186. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/klopstock_gelehrtenrepublik_1774/262>, abgerufen am 22.11.2024.
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