Nach den Cheruskern, verdienen die Sikambrer Nachkommendank. Sie nahmen Lollius einen Ad- ler. Der Eine weissagte die drey. Aber auch das selbsttödtende Schwert wendete sich früher gegen die Brust der gefesselten Fürsten Melo's und Baitorits, als gegen des Varus.
Der gute Gabin.
Valentinian bedekte, nach seinem Lieblingsgedan- ken, die Gränzen zu befestigen, auch die Donau mit Schlössern. Bald fing er auch an über den Gränzen zu bauen. Der König der Quaden, Ga- bin erklärte sich mit Mässigung dawider, ward zum Gastmahl eingeladen, und verrätherisch getödtet. Sein Feldherr Percha, vergalt den Mord, und un- terbrach den zu nahen Bau, indem er zwey Legionen vertilgte.
Die Ungleichen.
Die Sueven und die Cherusker schlugen mit ein- ander, Deutsche mit Deutschen. Die Sueven führte Marbod, ihr Tyrann, er, der nie aus Hercyniens Schatten gegen die Römer zur Schlacht hervorbrach, mit ihnen durch Geschenke Bündnis schloß, ein Waffenträger des Cäsars, und ein Verräther des Vaterlands war. Jngomar, Siegmars Bruder, war mit seinen Kriegsgefährten zu ihm übergegan- gen. Die Cherusker führte Hermann, der Befreyer des Vaterlandes. Zwey suevische Völker, die Semno- nen, und die Longobarden, hatten seinen Arm ge- stärkt. Lange schwebte die Schlacht in Gleichgewich-
te.
Die Sikambrer.
Nach den Cheruskern, verdienen die Sikambrer Nachkommendank. Sie nahmen Lollius einen Ad- ler. Der Eine weiſſagte die drey. Aber auch das ſelbſttoͤdtende Schwert wendete ſich fruͤher gegen die Bruſt der gefeſſelten Fuͤrſten Melo’s und Baitorits, als gegen des Varus.
Der gute Gabin.
Valentinian bedekte, nach ſeinem Lieblingsgedan- ken, die Graͤnzen zu befeſtigen, auch die Donau mit Schloͤſſern. Bald fing er auch an uͤber den Graͤnzen zu bauen. Der Koͤnig der Quaden, Ga- bin erklaͤrte ſich mit Maͤſſigung dawider, ward zum Gaſtmahl eingeladen, und verraͤtheriſch getoͤdtet. Sein Feldherr Percha, vergalt den Mord, und un- terbrach den zu nahen Bau, indem er zwey Legionen vertilgte.
Die Ungleichen.
Die Sueven und die Cherusker ſchlugen mit ein- ander, Deutſche mit Deutſchen. Die Sueven fuͤhrte Marbod, ihr Tyrann, er, der nie aus Hercyniens Schatten gegen die Roͤmer zur Schlacht hervorbrach, mit ihnen durch Geſchenke Buͤndnis ſchloß, ein Waffentraͤger des Caͤſars, und ein Verraͤther des Vaterlands war. Jngomar, Siegmars Bruder, war mit ſeinen Kriegsgefaͤhrten zu ihm uͤbergegan- gen. Die Cherusker fuͤhrte Hermann, der Befreyer des Vaterlandes. Zwey ſueviſche Voͤlker, die Semno- nen, und die Longobarden, hatten ſeinen Arm ge- ſtaͤrkt. Lange ſchwebte die Schlacht in Gleichgewich-
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Die Sikambrer.
Nach den Cheruskern, verdienen die Sikambrer
Nachkommendank. Sie nahmen Lollius einen Ad-
ler. Der Eine weiſſagte die drey. Aber auch das
ſelbſttoͤdtende Schwert wendete ſich fruͤher gegen die
Bruſt der gefeſſelten Fuͤrſten Melo’s und Baitorits,
als gegen des Varus.
Der gute Gabin.
Valentinian bedekte, nach ſeinem Lieblingsgedan-
ken, die Graͤnzen zu befeſtigen, auch die Donau
mit Schloͤſſern. Bald fing er auch an uͤber den
Graͤnzen zu bauen. Der Koͤnig der Quaden, Ga-
bin erklaͤrte ſich mit Maͤſſigung dawider, ward zum
Gaſtmahl eingeladen, und verraͤtheriſch getoͤdtet.
Sein Feldherr Percha, vergalt den Mord, und un-
terbrach den zu nahen Bau, indem er zwey Legionen
vertilgte.
Die Ungleichen.
Die Sueven und die Cherusker ſchlugen mit ein-
ander, Deutſche mit Deutſchen. Die Sueven fuͤhrte
Marbod, ihr Tyrann, er, der nie aus Hercyniens
Schatten gegen die Roͤmer zur Schlacht hervorbrach,
mit ihnen durch Geſchenke Buͤndnis ſchloß, ein
Waffentraͤger des Caͤſars, und ein Verraͤther des
Vaterlands war. Jngomar, Siegmars Bruder,
war mit ſeinen Kriegsgefaͤhrten zu ihm uͤbergegan-
gen. Die Cherusker fuͤhrte Hermann, der Befreyer
des Vaterlandes. Zwey ſueviſche Voͤlker, die Semno-
nen, und die Longobarden, hatten ſeinen Arm ge-
ſtaͤrkt. Lange ſchwebte die Schlacht in Gleichgewich-
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Klopstock, Friedrich Gottlieb: Deutsche Gelehrtenrepublik. Hamburg, 1774, S. 244. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/klopstock_gelehrtenrepublik_1774/320>, abgerufen am 22.11.2024.
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