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Klopstock, Friedrich Gottlieb: Deutsche Gelehrtenrepublik. Hamburg, 1774.

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meinten sie, ausser dem, was sonst noch zu
thun wäre, erst wieder zurükgebracht werden,
eh man es unternehmen könte. So standen
die Sachen diesen Morgen, als es schien,
daß die Aldermänner der Bilder wegen Ver-
hör halten würden. Aber unvermutet ging
ein Aldermann auf seinen Hügel. Die Stille
war gleich allgemein, weil man deswegen,
daß er den halben Kreis verlassen hatte, et-
was ungewönliches erwartete. Er redete die
Landgemeine so an: So oft bisher bey uns ist
angefragt worden, ob wir Vortrag halten
wolten; so haben wir es allezeit ausgesezt,
und den Zünften die Verehrung, mit der wir
immer an sie denken, zu zeigen, und dem,
was sie etwa zum Besten der Republik zu sa-
gen hätten, auf keine Weise im Wege zu
stehn. Wir würden dieß unser Betragen auch
jezo noch nicht ändern, wenn wir nicht wich-
tige Gründe dazu hätten. Wir sind gerührt,
daß wir streng seyn müssen. Dieß sey ge-
nung. Denn ihr verlangt gewiß nicht von
uns, daß wir heute das erstemal weitläuftig
sagen, was wir zu sagen haben. Jeder weiß,
daß die Academisten zu Berlin, und zu Man-
heim nicht in unsrer Sprache schreiben. (Den
Müncher Academisten werden wir hernach un-
sern Dank öffentlich dafür abstatten, daß sie

wissen,

meinten ſie, auſſer dem, was ſonſt noch zu
thun waͤre, erſt wieder zuruͤkgebracht werden,
eh man es unternehmen koͤnte. So ſtanden
die Sachen dieſen Morgen, als es ſchien,
daß die Aldermaͤnner der Bilder wegen Ver-
hoͤr halten wuͤrden. Aber unvermutet ging
ein Aldermann auf ſeinen Huͤgel. Die Stille
war gleich allgemein, weil man deswegen,
daß er den halben Kreis verlaſſen hatte, et-
was ungewoͤnliches erwartete. Er redete die
Landgemeine ſo an: So oft bisher bey uns iſt
angefragt worden, ob wir Vortrag halten
wolten; ſo haben wir es allezeit ausgeſezt,
und den Zuͤnften die Verehrung, mit der wir
immer an ſie denken, zu zeigen, und dem,
was ſie etwa zum Beſten der Republik zu ſa-
gen haͤtten, auf keine Weiſe im Wege zu
ſtehn. Wir wuͤrden dieß unſer Betragen auch
jezo noch nicht aͤndern, wenn wir nicht wich-
tige Gruͤnde dazu haͤtten. Wir ſind geruͤhrt,
daß wir ſtreng ſeyn muͤſſen. Dieß ſey ge-
nung. Denn ihr verlangt gewiß nicht von
uns, daß wir heute das erſtemal weitlaͤuftig
ſagen, was wir zu ſagen haben. Jeder weiß,
daß die Academiſten zu Berlin, und zu Man-
heim nicht in unſrer Sprache ſchreiben. (Den
Muͤncher Academiſten werden wir hernach un-
ſern Dank oͤffentlich dafuͤr abſtatten, daß ſie

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[397/0473] meinten ſie, auſſer dem, was ſonſt noch zu thun waͤre, erſt wieder zuruͤkgebracht werden, eh man es unternehmen koͤnte. So ſtanden die Sachen dieſen Morgen, als es ſchien, daß die Aldermaͤnner der Bilder wegen Ver- hoͤr halten wuͤrden. Aber unvermutet ging ein Aldermann auf ſeinen Huͤgel. Die Stille war gleich allgemein, weil man deswegen, daß er den halben Kreis verlaſſen hatte, et- was ungewoͤnliches erwartete. Er redete die Landgemeine ſo an: So oft bisher bey uns iſt angefragt worden, ob wir Vortrag halten wolten; ſo haben wir es allezeit ausgeſezt, und den Zuͤnften die Verehrung, mit der wir immer an ſie denken, zu zeigen, und dem, was ſie etwa zum Beſten der Republik zu ſa- gen haͤtten, auf keine Weiſe im Wege zu ſtehn. Wir wuͤrden dieß unſer Betragen auch jezo noch nicht aͤndern, wenn wir nicht wich- tige Gruͤnde dazu haͤtten. Wir ſind geruͤhrt, daß wir ſtreng ſeyn muͤſſen. Dieß ſey ge- nung. Denn ihr verlangt gewiß nicht von uns, daß wir heute das erſtemal weitlaͤuftig ſagen, was wir zu ſagen haben. Jeder weiß, daß die Academiſten zu Berlin, und zu Man- heim nicht in unſrer Sprache ſchreiben. (Den Muͤncher Academiſten werden wir hernach un- ſern Dank oͤffentlich dafuͤr abſtatten, daß ſie wiſſen,

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Zitationshilfe: Klopstock, Friedrich Gottlieb: Deutsche Gelehrtenrepublik. Hamburg, 1774, S. 397. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/klopstock_gelehrtenrepublik_1774/473>, abgerufen am 22.11.2024.