[Klopstock, Friedrich Gottlieb]: Der Messias. Bd. 3. Halle, 1769.aus einer Abhandlung vom Sylbenmaasse. geizigsten Foderungen ihres Ohrs genung that, nicht ge-macht hätte.
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Drohend erscholl der geflügelte Donnergesang in der Heerschaar. [Abbildung] Aber da nun in der Nacht Wehklage vom Grab' aufrufte. [Abbildung] Rühmt und preist, glückselige Mitgenossen der Wonne. [Abbildung] Ach wie liebt ich ihn sonst, ich einst Schutzgeist des Verworsnen. [Abbildung] Als der Erdkreis Gott vernahm, Gott nieder vom Paran [Abbildung] Strom, steh still! der Posaunhall ruft, und das Volk des Herrn kommt. [Abbildung] Jeder, dem jetzt am Tage des Herrn das Gericht Weh zurief. [Abbildung] Ach es vernahm von dem Thron den Gerichtsausspruch die Versammlung. [Abbildung] Aber da nun des Gerichts Ausspruch vom gefürchteten Thron scholl. Minna. Sie führten uns vorhin gewöhnlich den lang- samsten, den schnellsten, und den schönsten Vers von jeder Versart an. Selmer. Der langsamste, den wir aber sehr selten wer- den machen können, wäre dieser: Wuth, Wehklag', Angstausruf, stieg laut auf von dem Schlachtfeld. Den andern langsamsten, der viel leichter ist, haben Sie schon gehört: Als der Erdkreis Gott vernahm, Gott nieder vom Paran. Wer-
aus einer Abhandlung vom Sylbenmaaſſe. geizigſten Foderungen ihres Ohrs genung that, nicht ge-macht haͤtte.
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Drohend erſcholl der gefluͤgelte Donnergeſang in der Heerſchaar. [Abbildung] Aber da nun in der Nacht Wehklage vom Grab’ aufrufte. [Abbildung] Ruͤhmt und preiſt, gluͤckſelige Mitgenoſſen der Wonne. [Abbildung] Ach wie liebt ich ihn ſonſt, ich einſt Schutzgeiſt des Verworſnen. [Abbildung] Als der Erdkreis Gott vernahm, Gott nieder vom Paran [Abbildung] Strom, ſteh ſtill! der Poſaunhall ruft, und das Volk des Herrn kommt. [Abbildung] Jeder, dem jetzt am Tage des Herrn das Gericht Weh zurief. [Abbildung] Ach es vernahm von dem Thron den Gerichtsausſpruch die Verſammlung. [Abbildung] Aber da nun des Gerichts Ausſpruch vom gefuͤrchteten Thron ſcholl. Minna. Sie fuͤhrten uns vorhin gewoͤhnlich den lang- ſamſten, den ſchnellſten, und den ſchoͤnſten Vers von jeder Versart an. Selmer. Der langſamſte, den wir aber ſehr ſelten wer- den machen koͤnnen, waͤre dieſer: Wuth, Wehklag’, Angſtausruf, ſtieg laut auf von dem Schlachtfeld. Den andern langſamſten, der viel leichter iſt, haben Sie ſchon gehoͤrt: Als der Erdkreis Gott vernahm, Gott nieder vom Paran. Wer-
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aus einer Abhandlung vom Sylbenmaaſſe.
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Drohend erſcholl der gefluͤgelte Donnergeſang in der Heerſchaar.
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Aber da nun in der Nacht Wehklage vom Grab’ aufrufte.
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Ruͤhmt und preiſt, gluͤckſelige Mitgenoſſen der Wonne.
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Ach wie liebt ich ihn ſonſt, ich einſt Schutzgeiſt des Verworſnen.
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Als der Erdkreis Gott vernahm, Gott nieder vom Paran
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Strom, ſteh ſtill! der Poſaunhall ruft, und das Volk des Herrn kommt.
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Jeder, dem jetzt am Tage des Herrn das Gericht Weh zurief.
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Ach es vernahm von dem Thron den Gerichtsausſpruch die Verſammlung.
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Aber da nun des Gerichts Ausſpruch vom gefuͤrchteten Thron ſcholl.
Minna. Sie fuͤhrten uns vorhin gewoͤhnlich den lang-
ſamſten, den ſchnellſten, und den ſchoͤnſten Vers von jeder
Versart an.
Selmer. Der langſamſte, den wir aber ſehr ſelten wer-
den machen koͤnnen, waͤre dieſer:
Wuth, Wehklag’, Angſtausruf, ſtieg laut auf von dem Schlachtfeld.
Den andern langſamſten, der viel leichter iſt, haben Sie
ſchon gehoͤrt:
Als der Erdkreis Gott vernahm, Gott nieder vom Paran.
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