Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Klüber, Johann Ludwig: Öffentliches Recht des teutschen Bundes und der Bundesstaaten. Frankfurt (Main), 1817.

Bild:
<< vorherige Seite
II. Th. II. Cap.
sogar, durch Verheurathung mit einem Nichtadelichen,
ihren eigenen Adel. Klübers kl. jurist. Biblioth., St.
XXV, S. 13. -- Kinder, welche gebohren sind ehe ihr
Vater Briefadel erlangt hatte, nehmen an des Vaters
Adel nur dann Theil, wenn sie in seinem Adelsbrief
ausdrücklich mitbegriffen sind. Klüber diss. cit. §. 5.
Anders Hommel obs. 770.
c) Des väterlichen Adelstandes nicht theilhaftig, sind Kin-
der, welche ein Adelicher in einer Gewissensehe, in ei-
ner Ehe zur linken Hand, ausser der Ehe (wenn gleich
Legitimation durch nachfolgende Ehe erfolgt wäre),
oder in damnato coitu erzeugt hat.
d) Von den verschiedenen Formen, unter welchen der
Briefadel vorkommt, s. Klüber diss. cit. §. 5. -- Von
seinem Ursprung, ebendas. cap. II. p. 19--50. u. Klü-
bers
kl. jur. Bibl. St. XXV, S. 30 ff.
e) Während der teutschen Reichsverfassung z. B., von einem
der beiden Reichsvicarien wahrend eines Zwischen-
reichs, von einem kais. Oberhofpfalzgrafen (comes pa-
latinus major), oder von einem andern durch kaiserliche
Verleihung hiezu Berechtigten. Daher Vicariat-, Co-
mitiv- u. d. Adel. Klüber diss. cit. §. 18 u. 19.
§. 197.
Hober und niederer Adel.

Als Standesclasse betrachtet, theilt
sich der Adel in hohen und niedern a).
1) Der hohe Adel (HerrenStand, no-
bilitas superior, Erlauchte, illustres), ob-
jectiv
betrachtet, ist ein Inbegriff bürger-
licher erblicher Vorrechte, die ehehin ih-

II. Th. II. Cap.
sogar, durch Verheurathung mit einem Nichtadelichen,
ihren eigenen Adel. Klübers kl. jurist. Biblioth., St.
XXV, S. 13. — Kinder, welche gebohren sind ehe ihr
Vater Briefadel erlangt hatte, nehmen an des Vaters
Adel nur dann Theil, wenn sie in seinem Adelsbrief
ausdrücklich mitbegriffen sind. Klüber diss. cit. §. 5.
Anders Hommel obs. 770.
c) Des väterlichen Adelstandes nicht theilhaftig, sind Kin-
der, welche ein Adelicher in einer Gewissensehe, in ei-
ner Ehe zur linken Hand, ausser der Ehe (wenn gleich
Legitimation durch nachfolgende Ehe erfolgt wäre),
oder in damnato coitu erzeugt hat.
d) Von den verschiedenen Formen, unter welchen der
Briefadel vorkommt, s. Klüber diss. cit. §. 5. — Von
seinem Ursprung, ebendas. cap. II. p. 19—50. u. Klü-
bers
kl. jur. Bibl. St. XXV, S. 30 ff.
e) Während der teutschen Reichsverfassung z. B., von einem
der beiden Reichsvicarien wahrend eines Zwischen-
reichs, von einem kais. Oberhofpfalzgrafen (comes pa-
latinus major), oder von einem andern durch kaiserliche
Verleihung hiezu Berechtigten. Daher Vicariat-, Co-
mitiv- u. d. Adel. Klüber diss. cit. §. 18 u. 19.
§. 197.
Hober und niederer Adel.

Als Standesclasse betrachtet, theilt
sich der Adel in hohen und niedern a).
1) Der hohe Adel (HerrenStand, no-
bilitas superior, Erlauchte, illustres), ob-
jectiv
betrachtet, ist ein Inbegriff bürger-
licher erblicher Vorrechte, die ehehin ih-

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <note place="end" n="b)"><pb facs="#f0328" n="304"/><fw place="top" type="header">II. Th. II. Cap.</fw><lb/>
sogar, durch Verheurathung mit einem Nichtadelichen,<lb/>
ihren eigenen Adel. <hi rendition="#k">Klübers</hi> kl. jurist. Biblioth., St.<lb/>
XXV, S. 13. &#x2014; <hi rendition="#i">Kinder</hi>, welche gebohren sind ehe ihr<lb/>
Vater Briefadel erlangt hatte, nehmen an des Vaters<lb/>
Adel nur dann Theil, wenn sie in seinem Adelsbrief<lb/>
ausdrücklich mitbegriffen sind. <hi rendition="#k">Klüber</hi> diss. cit. §. 5.<lb/>
Anders <hi rendition="#k">Hommel</hi> obs. 770.</note><lb/>
            <note place="end" n="c)">Des väterlichen Adelstandes <hi rendition="#i">nicht</hi> theilhaftig, sind Kin-<lb/>
der, welche ein Adelicher in einer <hi rendition="#i">Gewissensehe</hi>, in ei-<lb/>
ner <hi rendition="#i">Ehe</hi> zur <hi rendition="#i">linken Hand, ausser</hi> der <hi rendition="#i">Ehe</hi> (wenn gleich<lb/>
Legitimation durch nachfolgende Ehe erfolgt wäre),<lb/>
oder in <hi rendition="#i">damnato coitu</hi> erzeugt hat.</note><lb/>
            <note place="end" n="d)">Von den verschiedenen <hi rendition="#i">Formen</hi>, unter welchen der<lb/>
Briefadel vorkommt, s. <hi rendition="#k">Klüber</hi> diss. cit. §. 5. &#x2014; Von<lb/>
seinem <hi rendition="#i">Ursprung</hi>, ebendas. cap. II. p. 19&#x2014;50. u. <hi rendition="#k">Klü-<lb/>
bers</hi> kl. jur. Bibl. St. XXV, S. 30 ff.</note><lb/>
            <note place="end" n="e)">Während der teutschen Reichsverfassung z. B., von einem<lb/>
der beiden Reichsvicarien wahrend eines Zwischen-<lb/>
reichs, von einem kais. Oberhofpfalzgrafen (comes pa-<lb/>
latinus major), oder von einem andern durch kaiserliche<lb/>
Verleihung hiezu Berechtigten. Daher Vicariat-, Co-<lb/>
mitiv- u. d. Adel. <hi rendition="#k">Klüber</hi> diss. cit. §. 18 u. 19.</note>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§. 197.<lb/><hi rendition="#i">Hober und niederer Adel.</hi></head><lb/>
            <p>Als <hi rendition="#g">Standesclasse</hi> betrachtet, theilt<lb/>
sich der Adel in <hi rendition="#g">hohen</hi> und <hi rendition="#g">niedern</hi> <hi rendition="#i"><hi rendition="#sup">a</hi></hi>).<lb/>
1) Der <hi rendition="#g">hohe</hi> Adel (<hi rendition="#g">HerrenStand</hi>, no-<lb/>
bilitas superior, Erlauchte, illustres), <hi rendition="#g">ob-<lb/>
jectiv</hi> betrachtet, ist ein Inbegriff bürger-<lb/>
licher erblicher Vorrechte, die <hi rendition="#g">ehehin</hi> ih-<lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[304/0328] II. Th. II. Cap. b⁾ sogar, durch Verheurathung mit einem Nichtadelichen, ihren eigenen Adel. Klübers kl. jurist. Biblioth., St. XXV, S. 13. — Kinder, welche gebohren sind ehe ihr Vater Briefadel erlangt hatte, nehmen an des Vaters Adel nur dann Theil, wenn sie in seinem Adelsbrief ausdrücklich mitbegriffen sind. Klüber diss. cit. §. 5. Anders Hommel obs. 770. c⁾ Des väterlichen Adelstandes nicht theilhaftig, sind Kin- der, welche ein Adelicher in einer Gewissensehe, in ei- ner Ehe zur linken Hand, ausser der Ehe (wenn gleich Legitimation durch nachfolgende Ehe erfolgt wäre), oder in damnato coitu erzeugt hat. d⁾ Von den verschiedenen Formen, unter welchen der Briefadel vorkommt, s. Klüber diss. cit. §. 5. — Von seinem Ursprung, ebendas. cap. II. p. 19—50. u. Klü- bers kl. jur. Bibl. St. XXV, S. 30 ff. e⁾ Während der teutschen Reichsverfassung z. B., von einem der beiden Reichsvicarien wahrend eines Zwischen- reichs, von einem kais. Oberhofpfalzgrafen (comes pa- latinus major), oder von einem andern durch kaiserliche Verleihung hiezu Berechtigten. Daher Vicariat-, Co- mitiv- u. d. Adel. Klüber diss. cit. §. 18 u. 19. §. 197. Hober und niederer Adel. Als Standesclasse betrachtet, theilt sich der Adel in hohen und niedern a). 1) Der hohe Adel (HerrenStand, no- bilitas superior, Erlauchte, illustres), ob- jectiv betrachtet, ist ein Inbegriff bürger- licher erblicher Vorrechte, die ehehin ih-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/klueber_recht_1817
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/klueber_recht_1817/328
Zitationshilfe: Klüber, Johann Ludwig: Öffentliches Recht des teutschen Bundes und der Bundesstaaten. Frankfurt (Main), 1817, S. 304. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/klueber_recht_1817/328>, abgerufen am 21.11.2024.