Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Klüber, Johann Ludwig: Öffentliches Recht des teutschen Bundes und der Bundesstaaten. Frankfurt (Main), 1817.

Bild:
<< vorherige Seite

Die Staatsbürger und Unterthanen.
ren Grund hatten, entweder in einem, der
Familie, wegen eines Reichslandes, zuste-
henden Sitz- und Stimmrecht auf der all-
gemeinen Reichsversammlung, oder in der
erblichen reichsfürstlichen Würde b), jetzt
in einer ausdrücklichen oder stillschwefgen-
den Willenserklärung des Souverains. Er
begriff unter sich, die ErbKurfürsten und
Erbfürsten, dann die mit dinglicher c)
Reichsstandschaft versehenen Reichsgrafen, und
ihre allerseitigen ebenbürtigen Familien Mit-
glieder. Jetzt gehören meist dahin, die Mitglie-
der des Regentenhauses (so fern diese jetzt nicht
ausschliessend eine eigene Classe bilden) und
die Standesherren d). 2) Der niedere Adel
(auch geradehin der Adel, Edelleute, nobili-
tas inferior), ist ein Inbegriff von bürgerli-
chen erblichen Vorrechten, womit der Rang
zwischen den Personen des hohen Adels
einer Seits, und denen von dem Bürger-
stande anderer Seits, verbunden ist e).

a) Teutsche BundesActe, Art. 14, lit. a. Püttkr von
d. Untersch. der Stände, S. 73 ff. Moser von der t.
Unterthanen Rechten, S. 392 ff. Klüber diss. cit. §. 6.
Ejusd. isagoge in jus publ. nobilium immed., §. 5. sq.
-- Die badischen Gesetze unterscheiden Herrenstand u.
Ritterstand, u. rechnen zu dem letzten, alle ehemali-
gen nicht reichsständischen Grafen, alle Freiherren u.
Edelleute. Bad. Landrecht v. 1809, Satz 577 cd. Ediete
(20)

Die Staatsbürger und Unterthanen.
ren Grund hatten, entweder in einem, der
Familie, wegen eines Reichslandes, zuste-
henden Sitz- und Stimmrecht auf der all-
gemeinen Reichsversammlung, oder in der
erblichen reichsfürstlichen Würde b), jetzt
in einer ausdrücklichen oder stillschwefgen-
den Willenserklärung des Souverains. Er
begriff unter sich, die ErbKurfürsten und
Erbfürsten, dann die mit dinglicher c)
Reichsstandschaft versehenen Reichsgrafen, und
ihre allerseitigen ebenbürtigen Familien Mit-
glieder. Jetzt gehören meist dahin, die Mitglie-
der des Regentenhauses (so fern diese jetzt nicht
ausschliessend eine eigene Classe bilden) und
die Standesherren d). 2) Der niedere Adel
(auch geradehin der Adel, Edelleute, nobili-
tas inferior), ist ein Inbegriff von bürgerli-
chen erblichen Vorrechten, womit der Rang
zwischen den Personen des hohen Adels
einer Seits, und denen von dem Bürger-
stande anderer Seits, verbunden ist e).

a) Teutsche BundesActe, Art. 14, lit. a. Püttkr von
d. Untersch. der Stände, S. 73 ff. Moser von der t.
Unterthanen Rechten, S. 392 ff. Klüber diss. cit. §. 6.
Ejusd. isagoge in jus publ. nobilium immed., §. 5. sq.
— Die badischen Gesetze unterscheiden Herrenstand u.
Ritterstand, u. rechnen zu dem letzten, alle ehemali-
gen nicht reichsständischen Grafen, alle Freiherren u.
Edelleute. Bad. Landrecht v. 1809, Satz 577 cd. Ediete
(20)
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0329" n="305"/><fw place="top" type="header">Die Staatsbürger und Unterthanen.</fw><lb/>
ren Grund hatten, entweder in einem, der<lb/>
Familie, wegen eines Reichslandes, zuste-<lb/>
henden Sitz- und Stimmrecht auf der all-<lb/>
gemeinen Reichsversammlung, oder in der<lb/>
erblichen reichsfürstlichen Würde <hi rendition="#i"><hi rendition="#sup">b</hi></hi>), <hi rendition="#g">jetzt</hi><lb/>
in einer ausdrücklichen oder stillschwefgen-<lb/>
den Willenserklärung des Souverains. Er<lb/>
begriff unter sich, die ErbKurfürsten und<lb/>
Erbfürsten, dann die mit <hi rendition="#g">dinglicher</hi> <hi rendition="#i"><hi rendition="#sup">c</hi></hi>)<lb/>
Reichsstandschaft versehenen Reichsgrafen, und<lb/>
ihre allerseitigen ebenbürtigen Familien Mit-<lb/>
glieder. Jetzt gehören meist dahin, die Mitglie-<lb/>
der des Regentenhauses (so fern diese jetzt nicht<lb/>
ausschliessend eine eigene Classe bilden) und<lb/>
die Standesherren <hi rendition="#i"><hi rendition="#sup">d</hi></hi>). 2) Der <hi rendition="#g">niedere</hi> Adel<lb/>
(auch geradehin der <hi rendition="#g">Adel</hi>, Edelleute, nobili-<lb/>
tas inferior), ist ein Inbegriff von bürgerli-<lb/>
chen erblichen Vorrechten, womit der Rang<lb/>
zwischen den Personen des hohen Adels<lb/>
einer Seits, und denen von dem Bürger-<lb/>
stande anderer Seits, verbunden ist <hi rendition="#i"><hi rendition="#sup">e</hi></hi>).</p><lb/>
            <note place="end" n="a)">Teutsche BundesActe, Art. 14, lit. a. <hi rendition="#k">Püttkr</hi> von<lb/>
d. Untersch. der Stände, S. 73 ff. <hi rendition="#k">Moser</hi> von der t.<lb/>
Unterthanen Rechten, S. 392 ff. <hi rendition="#k">Klüber</hi> diss. cit. §. 6.<lb/><hi rendition="#i">Ejusd</hi>. isagoge in jus publ. nobilium immed., §. 5. sq.<lb/>
&#x2014; Die <hi rendition="#i">badischen</hi> Gesetze unterscheiden <hi rendition="#i">Herrenstand</hi> u.<lb/><hi rendition="#i">Ritterstand</hi>, u. rechnen zu dem letzten, alle ehemali-<lb/>
gen nicht reichsständischen Grafen, alle Freiherren u.<lb/>
Edelleute. Bad. Landrecht v. 1809, Satz 577 cd. Ediete<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">(20)</fw><lb/></note>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[305/0329] Die Staatsbürger und Unterthanen. ren Grund hatten, entweder in einem, der Familie, wegen eines Reichslandes, zuste- henden Sitz- und Stimmrecht auf der all- gemeinen Reichsversammlung, oder in der erblichen reichsfürstlichen Würde b), jetzt in einer ausdrücklichen oder stillschwefgen- den Willenserklärung des Souverains. Er begriff unter sich, die ErbKurfürsten und Erbfürsten, dann die mit dinglicher c) Reichsstandschaft versehenen Reichsgrafen, und ihre allerseitigen ebenbürtigen Familien Mit- glieder. Jetzt gehören meist dahin, die Mitglie- der des Regentenhauses (so fern diese jetzt nicht ausschliessend eine eigene Classe bilden) und die Standesherren d). 2) Der niedere Adel (auch geradehin der Adel, Edelleute, nobili- tas inferior), ist ein Inbegriff von bürgerli- chen erblichen Vorrechten, womit der Rang zwischen den Personen des hohen Adels einer Seits, und denen von dem Bürger- stande anderer Seits, verbunden ist e). a⁾ Teutsche BundesActe, Art. 14, lit. a. Püttkr von d. Untersch. der Stände, S. 73 ff. Moser von der t. Unterthanen Rechten, S. 392 ff. Klüber diss. cit. §. 6. Ejusd. isagoge in jus publ. nobilium immed., §. 5. sq. — Die badischen Gesetze unterscheiden Herrenstand u. Ritterstand, u. rechnen zu dem letzten, alle ehemali- gen nicht reichsständischen Grafen, alle Freiherren u. Edelleute. Bad. Landrecht v. 1809, Satz 577 cd. Ediete (20)

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/klueber_recht_1817
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/klueber_recht_1817/329
Zitationshilfe: Klüber, Johann Ludwig: Öffentliches Recht des teutschen Bundes und der Bundesstaaten. Frankfurt (Main), 1817, S. 305. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/klueber_recht_1817/329>, abgerufen am 22.11.2024.