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Klüber, Johann Ludwig: Europäisches Völkerrecht. Bd. 2. Stuttgart, 1821.

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II. Th. II. Tit. Bedingte Rechte; in feindl. Verhältn.
steht es einzig in dem Willen beider Theile,
auf welchem Weg sie ihren Streit beendigen
wollen. Wählen sie den Weg der Gewalt, so
treten die verschiedenen Arten der Selbsthülfe
ein, welche oben (§. 234) angezeigt sind.

a) B. C. Struv jurisprud. heroica, T. I. c. 1. p. 6. -- 95.
A. G. S. Haldimand diss. de modo componendi controver-
sias inter aequales, et potissimum arbitris compromissariis.
Lugd. Bat. 1738. 4. J. G. Daries de modis in statu na-
turali componendi controversias, in specie de bello judicia-
li; in Ejus obss. jur. nat., soc. et gent., Vol. II. (Jen. 1754.
4.) obs. 68. p. 344. sqq. Moser's Versuch, VIII. 391 ff.
449 ff. v. Ompteda's Lit. II. 604.
b) Schriften von Ansprüchen (Prätensionen) oben §. 25, Note b,
und in v. Ompteda's Lit. II. 605 ff.
c) Daries l. c. §. 6. sqq.
§. 318.
Weg des Rechtes.

Beide Theile sind, vermöge ihrer politi-
schen Unabhängigkeit, nicht schuldig, einen
Richter anzuerkennen. Eben so wenig ist einer
von beiden, ohne Einwilligung des andern, be-
rechtigt, das Richteramt in eigener Sache zu
verwalten. Rechtliche Entscheidung ist daher
nur zulässig, wenn beide Theile einwilligen.
Diese Einwilligung erfolgt vertragmäsig durch
Compromiss; es sey nun, welches nicht leicht
der Fall seyn wird, auf einen der streitenden
Theile selbst, oder auf einen oder mehrere
Dritte, als Schiedsrichter a) (arbiter). Nicht
nur Mitglieder des einen, oder beider streiten-
den Staaten, sondern auch dritte Staaten oder

II. Th. II. Tit. Bedingte Rechte; in feindl. Verhältn.
steht es einzig in dem Willen beider Theile,
auf welchem Weg sie ihren Streit beendigen
wollen. Wählen sie den Weg der Gewalt, so
treten die verschiedenen Arten der Selbsthülfe
ein, welche oben (§. 234) angezeigt sind.

a) B. C. Struv jurisprud. heroica, T. I. c. 1. p. 6. — 95.
A. G. S. Haldimand diss. de modo componendi controver-
sias inter aequales, et potissimum arbitris compromissariis.
Lugd. Bat. 1738. 4. J. G. Daries de modis in statu na-
turali componendi controversias, in specie de bello judicia-
li; in Ejus obss. jur. nat., soc. et gent., Vol. II. (Jen. 1754.
4.) obs. 68. p. 344. sqq. Moser’s Versuch, VIII. 391 ff.
449 ff. v. Ompteda’s Lit. II. 604.
b) Schriften von Ansprüchen (Prätensionen) oben §. 25, Note b,
und in v. Ompteda’s Lit. II. 605 ff.
c) Daries l. c. §. 6. sqq.
§. 318.
Weg des Rechtes.

Beide Theile sind, vermöge ihrer politi-
schen Unabhängigkeit, nicht schuldig, einen
Richter anzuerkennen. Eben so wenig ist einer
von beiden, ohne Einwilligung des andern, be-
rechtigt, das Richteramt in eigener Sache zu
verwalten. Rechtliche Entscheidung ist daher
nur zulässig, wenn beide Theile einwilligen.
Diese Einwilligung erfolgt vertragmäsig durch
Compromiſs; es sey nun, welches nicht leicht
der Fall seyn wird, auf einen der streitenden
Theile selbst, oder auf einen oder mehrere
Dritte, als Schiedsrichter a) (arbiter). Nicht
nur Mitglieder des einen, oder beider streiten-
den Staaten, sondern auch dritte Staaten oder

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[510/0142] II. Th. II. Tit. Bedingte Rechte; in feindl. Verhältn. steht es einzig in dem Willen beider Theile, auf welchem Weg sie ihren Streit beendigen wollen. Wählen sie den Weg der Gewalt, so treten die verschiedenen Arten der Selbsthülfe ein, welche oben (§. 234) angezeigt sind. a⁾ B. C. Struv jurisprud. heroica, T. I. c. 1. p. 6. — 95. A. G. S. Haldimand diss. de modo componendi controver- sias inter aequales, et potissimum arbitris compromissariis. Lugd. Bat. 1738. 4. J. G. Daries de modis in statu na- turali componendi controversias, in specie de bello judicia- li; in Ejus obss. jur. nat., soc. et gent., Vol. II. (Jen. 1754. 4.) obs. 68. p. 344. sqq. Moser’s Versuch, VIII. 391 ff. 449 ff. v. Ompteda’s Lit. II. 604. b⁾ Schriften von Ansprüchen (Prätensionen) oben §. 25, Note b, und in v. Ompteda’s Lit. II. 605 ff. c⁾ Daries l. c. §. 6. sqq. §. 318. Weg des Rechtes. Beide Theile sind, vermöge ihrer politi- schen Unabhängigkeit, nicht schuldig, einen Richter anzuerkennen. Eben so wenig ist einer von beiden, ohne Einwilligung des andern, be- rechtigt, das Richteramt in eigener Sache zu verwalten. Rechtliche Entscheidung ist daher nur zulässig, wenn beide Theile einwilligen. Diese Einwilligung erfolgt vertragmäsig durch Compromiſs; es sey nun, welches nicht leicht der Fall seyn wird, auf einen der streitenden Theile selbst, oder auf einen oder mehrere Dritte, als Schiedsrichter a) (arbiter). Nicht nur Mitglieder des einen, oder beider streiten- den Staaten, sondern auch dritte Staaten oder

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Zitationshilfe: Klüber, Johann Ludwig: Europäisches Völkerrecht. Bd. 2. Stuttgart, 1821, S. 510. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/klueber_voelkerrecht02_1821/142>, abgerufen am 24.11.2024.