Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Klüber, Johann Ludwig: Europäisches Völkerrecht. Bd. 2. Stuttgart, 1821.

Bild:
<< vorherige Seite
II. Cap. Recht der Neutralität.
a) Beispiele von eigenen NeutralitätsConventionen, in Moser's
Versuch, X, 1. 157--209. De Martens recueil, Supple-
ment, I. 216. Schmidlin l. c. §. 62. -- Die Stadt Cracau
ward für frei, unabhängig, und streng neutral erklärt, in
dem von Oestreich, Russland und Preussen zu Wien am
3. Mai (21. Apr.) 1815 geschlossenen AdditionalVertrag; in
Klüber's Acten des wiener Congresses, Bd. V, S. 138 ff.,
Bd. VI, S. 22. -- Eben so ward auf dem wiener Congress
eine immerwährende Neutralität der Schweiz festgesetzt und
garantirt. Klüber's angef. Acten, Bd. V, S. 318, u. Bd. VI,
S. 181. Vergl. den Acte final du congres de Vienne, art. 84
et 92; ebendas. Bd. VI, S. 76 u. 78; und die Acte, wodurch
diese Neutralität der Schweiz von den verbündeten Mächten
anerkannt ward, datirt Paris den 20. Nov. 1815, in v. Mar-
tens
recueil, Supplem. VI. 740. VIII. 186. 189.
b) Galiani a. a. O., B. I, Cap. 4, §. 4. Moser a. a. O. S.
154 f. Hoeufft diss. cit. §. 71.
c) Beispiele von NeutralitätsVerordnungen in de Martens re-
cueil, IV. 204. 216. 240. V. 234. 278. VII. 140. Schmidlin
l. c. §. 63--65. Oestreichische von 1803, in d. Politischen
Journal, 1803, S. 879.
§. 281.
Vollständige und unvollständige, allgemeine und partiale.

Die Neutralität, sowohl die freiwillige als
auch die obligatorische, kann vollständig a)
seyn, oder unvollständig (plena vel minus ple-
na). Bei der ersten beobachtet der neutrale
Staat gegen die kriegführenden Theile, in Hin-
sicht auf die Kriegsverhältnisse, ein durchgängig
gleiches Benehmen. In solchem Fall ist er be-
rechtigt, von jedem derselben gleiche, volle
Achtung und Anerkennung seiner Neutralität zu
fordern; eine beschränkte nur, bei unvollstän-
diger Neutralität. Das letzte ist der Fall, wenn

II. Cap. Recht der Neutralität.
a) Beispiele von eigenen NeutralitätsConventionen, in Moser’s
Versuch, X, 1. 157—209. De Martens recueil, Supplé-
ment, I. 216. Schmidlin l. c. §. 62. — Die Stadt Cracau
ward für frei, unabhängig, und streng neutral erklärt, in
dem von Oestreich, Ruſsland und Preussen zu Wien am
3. Mai (21. Apr.) 1815 geschlossenen AdditionalVertrag; in
Klüber’s Acten des wiener Congresses, Bd. V, S. 138 ff.,
Bd. VI, S. 22. — Eben so ward auf dem wiener Congreſs
eine immerwährende Neutralität der Schweiz festgesetzt und
garantirt. Klüber’s angef. Acten, Bd. V, S. 318, u. Bd. VI,
S. 181. Vergl. den Acte final du congrès de Vienne, art. 84
et 92; ebendas. Bd. VI, S. 76 u. 78; und die Acte, wodurch
diese Neutralität der Schweiz von den verbündeten Mächten
anerkannt ward, datirt Paris den 20. Nov. 1815, in v. Mar-
tens
recueil, Supplém. VI. 740. VIII. 186. 189.
b) Galiani a. a. O., B. I, Cap. 4, §. 4. Moser a. a. O. S.
154 f. Hoeufft diss. cit. §. 71.
c) Beispiele von NeutralitätsVerordnungen in de Martens re-
cueil, IV. 204. 216. 240. V. 234. 278. VII. 140. Schmidlin
l. c. §. 63—65. Oestreichische von 1803, in d. Politischen
Journal, 1803, S. 879.
§. 281.
Vollständige und unvollständige, allgemeine und partiale.

Die Neutralität, sowohl die freiwillige als
auch die obligatorische, kann vollständig a)
seyn, oder unvollständig (plena vel minus ple-
na). Bei der ersten beobachtet der neutrale
Staat gegen die kriegführenden Theile, in Hin-
sicht auf die Kriegsverhältnisse, ein durchgängig
gleiches Benehmen. In solchem Fall ist er be-
rechtigt, von jedem derselben gleiche, volle
Achtung und Anerkennung seiner Neutralität zu
fordern; eine beschränkte nur, bei unvollstän-
diger Neutralität. Das letzte ist der Fall, wenn

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <div n="5">
                <pb facs="#f0083" n="451"/>
                <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#i">II. Cap. Recht der Neutralität.</hi> </fw><lb/>
                <note place="end" n="a)">Beispiele von eigenen NeutralitätsConventionen, in <hi rendition="#k">Moser</hi>&#x2019;s<lb/>
Versuch, X, 1. 157&#x2014;209. De <hi rendition="#k">Martens</hi> recueil, Supplé-<lb/>
ment, I. 216. <hi rendition="#k">Schmidlin</hi> l. c. §. 62. &#x2014; Die Stadt <hi rendition="#i">Cracau</hi><lb/>
ward für frei, unabhängig, und streng <hi rendition="#i">neutral</hi> erklärt, in<lb/>
dem von Oestreich, Ru&#x017F;sland und Preussen zu Wien am<lb/>
3. Mai (21. Apr.) 1815 geschlossenen AdditionalVertrag; in<lb/><hi rendition="#k">Klüber</hi>&#x2019;s Acten des wiener Congresses, Bd. V, S. 138 ff.,<lb/>
Bd. VI, S. 22. &#x2014; Eben so ward auf dem wiener Congre&#x017F;s<lb/>
eine <hi rendition="#i">immerwährende</hi> Neutralität der <hi rendition="#i">Schweiz</hi> festgesetzt und<lb/>
garantirt. <hi rendition="#k">Klüber</hi>&#x2019;s angef. Acten, Bd. V, S. 318, u. Bd. VI,<lb/>
S. 181. Vergl. den Acte final du congrès de Vienne, art. 84<lb/>
et 92; ebendas. Bd. VI, S. 76 u. 78; und die Acte, wodurch<lb/>
diese Neutralität der Schweiz von den verbündeten Mächten<lb/>
anerkannt ward, datirt Paris den 20. Nov. 1815, in v. <hi rendition="#k">Mar-<lb/>
tens</hi> recueil, Supplém. VI. 740. VIII. 186. 189.</note><lb/>
                <note place="end" n="b)"><hi rendition="#k">Galiani</hi> a. a. O., B. I, Cap. 4, §. 4. <hi rendition="#k">Moser</hi> a. a. O. S.<lb/>
154 f. <hi rendition="#k">Hoeufft</hi> diss. cit. §. 71.</note><lb/>
                <note place="end" n="c)">Beispiele von NeutralitätsVerordnungen in de <hi rendition="#k">Martens</hi> re-<lb/>
cueil, IV. 204. 216. 240. V. 234. 278. VII. 140. <hi rendition="#k">Schmidlin</hi><lb/>
l. c. §. 63&#x2014;65. Oestreichische von 1803, in d. Politischen<lb/>
Journal, 1803, S. 879.</note>
              </div><lb/>
              <div n="5">
                <head>§. 281.<lb/><hi rendition="#i">Vollständige und unvollständige, allgemeine und partiale.</hi></head><lb/>
                <p>Die Neutralität, sowohl die freiwillige als<lb/>
auch die obligatorische, kann <hi rendition="#i">vollständig a</hi>)<lb/>
seyn, oder <hi rendition="#i">unvollständig</hi> (plena vel minus ple-<lb/>
na). Bei der ersten beobachtet der neutrale<lb/>
Staat gegen die kriegführenden Theile, in Hin-<lb/>
sicht auf die Kriegsverhältnisse, ein durchgängig<lb/>
gleiches Benehmen. In solchem Fall ist er be-<lb/>
rechtigt, von jedem derselben gleiche, volle<lb/>
Achtung und Anerkennung seiner Neutralität zu<lb/>
fordern; eine beschränkte nur, bei unvollstän-<lb/>
diger Neutralität. Das letzte ist der Fall, wenn<lb/></p>
              </div>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[451/0083] II. Cap. Recht der Neutralität. a⁾ Beispiele von eigenen NeutralitätsConventionen, in Moser’s Versuch, X, 1. 157—209. De Martens recueil, Supplé- ment, I. 216. Schmidlin l. c. §. 62. — Die Stadt Cracau ward für frei, unabhängig, und streng neutral erklärt, in dem von Oestreich, Ruſsland und Preussen zu Wien am 3. Mai (21. Apr.) 1815 geschlossenen AdditionalVertrag; in Klüber’s Acten des wiener Congresses, Bd. V, S. 138 ff., Bd. VI, S. 22. — Eben so ward auf dem wiener Congreſs eine immerwährende Neutralität der Schweiz festgesetzt und garantirt. Klüber’s angef. Acten, Bd. V, S. 318, u. Bd. VI, S. 181. Vergl. den Acte final du congrès de Vienne, art. 84 et 92; ebendas. Bd. VI, S. 76 u. 78; und die Acte, wodurch diese Neutralität der Schweiz von den verbündeten Mächten anerkannt ward, datirt Paris den 20. Nov. 1815, in v. Mar- tens recueil, Supplém. VI. 740. VIII. 186. 189. b⁾ Galiani a. a. O., B. I, Cap. 4, §. 4. Moser a. a. O. S. 154 f. Hoeufft diss. cit. §. 71. c⁾ Beispiele von NeutralitätsVerordnungen in de Martens re- cueil, IV. 204. 216. 240. V. 234. 278. VII. 140. Schmidlin l. c. §. 63—65. Oestreichische von 1803, in d. Politischen Journal, 1803, S. 879. §. 281. Vollständige und unvollständige, allgemeine und partiale. Die Neutralität, sowohl die freiwillige als auch die obligatorische, kann vollständig a) seyn, oder unvollständig (plena vel minus ple- na). Bei der ersten beobachtet der neutrale Staat gegen die kriegführenden Theile, in Hin- sicht auf die Kriegsverhältnisse, ein durchgängig gleiches Benehmen. In solchem Fall ist er be- rechtigt, von jedem derselben gleiche, volle Achtung und Anerkennung seiner Neutralität zu fordern; eine beschränkte nur, bei unvollstän- diger Neutralität. Das letzte ist der Fall, wenn

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/klueber_voelkerrecht02_1821
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/klueber_voelkerrecht02_1821/83
Zitationshilfe: Klüber, Johann Ludwig: Europäisches Völkerrecht. Bd. 2. Stuttgart, 1821, S. 451. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/klueber_voelkerrecht02_1821/83>, abgerufen am 24.11.2024.