Klüber, Johann Ludwig: Europäisches Völkerrecht. Bd. 2. Stuttgart, 1821.II. Th. II. Tit. Bedingte Rechte; in feindl. Verhältn. er durch frühere Verträge (§. 268 f.) einer derbeiden kriegführenden Mächte zu Leistung be- stimmter partialer Kriegshülfe verpflichtet ist, z. B. zu Sendung eines HülfCorps, zu Stellung einer Anzahl SubsidienTruppen oder Schiffe, zu Bezahlung von SubsidienGeldern, zu Einräumung eines festen Platzes, oder eines Hafens, des Durchmarsches, der Werbung, Lieferung von Kriegsbedürfnissen, u. d. b). -- Allgemein ist die Neutralität, wenn sie auf alle Theile des Staatsgebietes, auch auf die ganze offene See, sich erstreckt; partial, wenn sie nur auf einen Theil des Staatsgebietes, oder des Weltmeeres, oder bloss auf die offene See und nicht auf das Land- und Seegebiet, oder umgekehrt, sich ein- schränkt. a) Man s. z. B. die NeutralitätsManifeste der schweizerischen Eidgenossenschaft, vom 18. u. 20. Nov. 1813; in der Gazette de Francfort, 1813, n° 332. b) Schmidlin diss. cit. §. 9. 10. 11. sqq. c) NeutralitätsConvention v. 1733, wegen der östreichischen Niederlande. Büsch Welthändel, S. 308 (4. Ausg.). De Mar- tens recueil, Supplement, I. 216. NeutralitätsConvention von 1756, wegen der Festung Königstein, in Moser's Ver- such, X. 1. 181. Eine solche von 1763, wegen Neutralität der östreichischen Niederlande und der preussischen Staaten in Westphalen, ebendas. S. 199. Noch andere Beispiele, in dem ReichsDeputationsHauptschluss zu Regensburg v. 1803, §. 25 u. 27. Convention sur l'octroi de navigation du Rhin, du 15 aoaut 1804, art. 131. Klüber's öffentl. Recht des teut- schen Bundes, §. 481. Partial ist auch die Neutralität, wel- che bisweilen den Fischerbooten der kriegführenden Staaten eingeräumt wird. De Martens recueil, VII. 295. -- Vergl. auch Schmidlin l. c. §. 61. Stalff §. 5. II. Th. II. Tit. Bedingte Rechte; in feindl. Verhältn. er durch frühere Verträge (§. 268 f.) einer derbeiden kriegführenden Mächte zu Leistung be- stimmter partialer Kriegshülfe verpflichtet ist, z. B. zu Sendung eines HülfCorps, zu Stellung einer Anzahl SubsidienTruppen oder Schiffe, zu Bezahlung von SubsidienGeldern, zu Einräumung eines festen Platzes, oder eines Hafens, des Durchmarsches, der Werbung, Lieferung von Kriegsbedürfnissen, u. d. b). — Allgemein ist die Neutralität, wenn sie auf alle Theile des Staatsgebietes, auch auf die ganze offene See, sich erstreckt; partial, wenn sie nur auf einen Theil des Staatsgebietes, oder des Weltmeeres, oder bloſs auf die offene See und nicht auf das Land- und Seegebiet, oder umgekehrt, sich ein- schränkt. a) Man s. z. B. die NeutralitätsManifeste der schweizerischen Eidgenossenschaft, vom 18. u. 20. Nov. 1813; in der Gazette de Francfort, 1813, n° 332. b) Schmidlin diss. cit. §. 9. 10. 11. sqq. c) NeutralitätsConvention v. 1733, wegen der östreichischen Niederlande. Büsch Welthändel, S. 308 (4. Ausg.). De Mar- tens recueil, Supplément, I. 216. NeutralitätsConvention von 1756, wegen der Festung Königstein, in Moser’s Ver- such, X. 1. 181. Eine solche von 1763, wegen Neutralität der östreichischen Niederlande und der preussischen Staaten in Westphalen, ebendas. S. 199. Noch andere Beispiele, in dem ReichsDeputationsHauptschluſs zu Regensburg v. 1803, §. 25 u. 27. Convention sur l’octroi de navigation du Rhin, du 15 août 1804, art. 131. Klüber’s öffentl. Recht des teut- schen Bundes, §. 481. Partial ist auch die Neutralität, wel- che bisweilen den Fischerbooten der kriegführenden Staaten eingeräumt wird. De Martens recueil, VII. 295. — Vergl. auch Schmidlin l. c. §. 61. Stalff §. 5. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <div n="5"> <p><pb facs="#f0084" n="452"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#i">II. Th. II. Tit. Bedingte Rechte; in feindl. 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II. Th. II. Tit. Bedingte Rechte; in feindl. Verhältn.
er durch frühere Verträge (§. 268 f.) einer der
beiden kriegführenden Mächte zu Leistung be-
stimmter partialer Kriegshülfe verpflichtet ist,
z. B. zu Sendung eines HülfCorps, zu Stellung
einer Anzahl SubsidienTruppen oder Schiffe, zu
Bezahlung von SubsidienGeldern, zu Einräumung
eines festen Platzes, oder eines Hafens, des
Durchmarsches, der Werbung, Lieferung von
Kriegsbedürfnissen, u. d. b). — Allgemein ist
die Neutralität, wenn sie auf alle Theile des
Staatsgebietes, auch auf die ganze offene See,
sich erstreckt; partial, wenn sie nur auf einen
Theil des Staatsgebietes, oder des Weltmeeres,
oder bloſs auf die offene See und nicht auf das
Land- und Seegebiet, oder umgekehrt, sich ein-
schränkt.
a⁾ Man s. z. B. die NeutralitätsManifeste der schweizerischen
Eidgenossenschaft, vom 18. u. 20. Nov. 1813; in der Gazette
de Francfort, 1813, n° 332.
b⁾ Schmidlin diss. cit. §. 9. 10. 11. sqq.
c⁾ NeutralitätsConvention v. 1733, wegen der östreichischen
Niederlande. Büsch Welthändel, S. 308 (4. Ausg.). De Mar-
tens recueil, Supplément, I. 216. NeutralitätsConvention
von 1756, wegen der Festung Königstein, in Moser’s Ver-
such, X. 1. 181. Eine solche von 1763, wegen Neutralität
der östreichischen Niederlande und der preussischen Staaten
in Westphalen, ebendas. S. 199. Noch andere Beispiele, in
dem ReichsDeputationsHauptschluſs zu Regensburg v. 1803,
§. 25 u. 27. Convention sur l’octroi de navigation du Rhin,
du 15 août 1804, art. 131. Klüber’s öffentl. Recht des teut-
schen Bundes, §. 481. Partial ist auch die Neutralität, wel-
che bisweilen den Fischerbooten der kriegführenden Staaten
eingeräumt wird. De Martens recueil, VII. 295. — Vergl.
auch Schmidlin l. c. §. 61. Stalff §. 5.
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