legenheiten zu mischen. Leide nicht, daß ir¬ gend jemand, wer es auch sey, ohne Dein Bit¬ ten, sich um Deine häuslichen Umstände be¬ kümmere! Weise solche Naseweisigkeiten mit aller männlichen Entschlossenheit von Dir! Allein bethe, daß der Himmel Dich bewahre vor solchen alten Hexen von Schwiegermüt¬ tern, die alles wissen, alles thun und, wenn sie auch dumm wie das Vieh sind, dennoch al¬ les dirigieren wollen, deren Geschäft ist, Hez¬ zereyen anzustiften, zu unterhalten, und die mit Köchinnen und Haushälterinnen gemein¬ schaftliche Sache machen, um aus christlicher Liebe die Handlungen des Nächsten auszuspähn. Solltest Du aber zum Unglück so eine Meer¬ katze, ein solches satanisches Hausgeräth mit erheyrathet haben; so ergreife die erste Gele¬ genheit, da sie sich in Deine Hausvaters-Ange¬ legenheiten mischen will, um ihre freundlichen, frommen Dienste auf eine solche Art zu verbit¬ ten, daß sie Dir so bald nicht wiederkomme! Es giebt aber auch gute, edle Schwiegermüt¬ ter.
Ueberhaupt sollen alle Zwistigkeiten unter Eheleuten nur unter ihren vier Augen ausge¬
macht
legenheiten zu miſchen. Leide nicht, daß ir¬ gend jemand, wer es auch ſey, ohne Dein Bit¬ ten, ſich um Deine haͤuslichen Umſtaͤnde be¬ kuͤmmere! Weiſe ſolche Naſeweiſigkeiten mit aller maͤnnlichen Entſchloſſenheit von Dir! Allein bethe, daß der Himmel Dich bewahre vor ſolchen alten Hexen von Schwiegermuͤt¬ tern, die alles wiſſen, alles thun und, wenn ſie auch dumm wie das Vieh ſind, dennoch al¬ les dirigieren wollen, deren Geſchaͤft iſt, Hez¬ zereyen anzuſtiften, zu unterhalten, und die mit Koͤchinnen und Haushaͤlterinnen gemein¬ ſchaftliche Sache machen, um aus chriſtlicher Liebe die Handlungen des Naͤchſten auszuſpaͤhn. Sollteſt Du aber zum Ungluͤck ſo eine Meer¬ katze, ein ſolches ſataniſches Hausgeraͤth mit erheyrathet haben; ſo ergreife die erſte Gele¬ genheit, da ſie ſich in Deine Hausvaters-Ange¬ legenheiten miſchen will, um ihre freundlichen, frommen Dienſte auf eine ſolche Art zu verbit¬ ten, daß ſie Dir ſo bald nicht wiederkomme! Es giebt aber auch gute, edle Schwiegermuͤt¬ ter.
Ueberhaupt ſollen alle Zwiſtigkeiten unter Eheleuten nur unter ihren vier Augen ausge¬
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legenheiten zu miſchen. Leide nicht, daß ir¬
gend jemand, wer es auch ſey, ohne Dein Bit¬
ten, ſich um Deine haͤuslichen Umſtaͤnde be¬
kuͤmmere! Weiſe ſolche Naſeweiſigkeiten mit
aller maͤnnlichen Entſchloſſenheit von Dir!
Allein bethe, daß der Himmel Dich bewahre
vor ſolchen alten Hexen von Schwiegermuͤt¬
tern, die alles wiſſen, alles thun und, wenn
ſie auch dumm wie das Vieh ſind, dennoch al¬
les dirigieren wollen, deren Geſchaͤft iſt, Hez¬
zereyen anzuſtiften, zu unterhalten, und die
mit Koͤchinnen und Haushaͤlterinnen gemein¬
ſchaftliche Sache machen, um aus chriſtlicher
Liebe die Handlungen des Naͤchſten auszuſpaͤhn.
Sollteſt Du aber zum Ungluͤck ſo eine Meer¬
katze, ein ſolches ſataniſches Hausgeraͤth mit
erheyrathet haben; ſo ergreife die erſte Gele¬
genheit, da ſie ſich in Deine Hausvaters-Ange¬
legenheiten miſchen will, um ihre freundlichen,
frommen Dienſte auf eine ſolche Art zu verbit¬
ten, daß ſie Dir ſo bald nicht wiederkomme!
Es giebt aber auch gute, edle Schwiegermuͤt¬
ter.
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Knigge, Adolph von: Ueber den Umgang mit Menschen. Bd. 1. Hannover, 1788, S. 156. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/knigge_umgang01_1788/186>, abgerufen am 13.05.2024.
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