weichen; so rathe ich, einmal vor allemal ihnen so kräftig zu begegnen, daß ihnen die Lust ver¬ gehe, sich ein zweytesmal an uns zu reiben. Saget ihnen auf der Stelle in unzweydeutigen, männlichen Ausdrücken Eure Meinung, und lasset Euch durch ihre Aufschneiderey nicht irre¬ machen! Man wird mir zutrauen, daß ich über den Zweykampf so denke, wie jeder vernünftige Mann darüber denken muß, nemlich daß er eine unmoralische, unvernünftige Handlung sey; Sollte nun aber auch jemand, seiner bürgerli¬ chen Lage nach, zum Beyspiel ein Officier, durch¬ aus sich dem Vorurtheile unterwerfen müssen, eine Beleidigung durch die andre und durch per¬ sönliche Rache auszulöschen; so kann doch dieser Fall nie dann eintreten, wenn er ohne die ge¬ ringste Veranlassung von seiner Seite, hämi¬ scher Weise angetastet wird, und Der hat dop¬ pelt Unrecht, der gegen einen so genannten Stän¬ ker mit andern Waffen, als mit Verachtung, oder, wenn es ihm gar zu nahe gelegt wird, an¬ ders als mit einem geschmeidigen spanischen Rohre kämpft, und hat nachher Unrecht, wenn er ihm Satisfaction giebt, wie man das zu nen¬ nen pflegt.
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weichen; ſo rathe ich, einmal vor allemal ihnen ſo kraͤftig zu begegnen, daß ihnen die Luſt ver¬ gehe, ſich ein zweytesmal an uns zu reiben. Saget ihnen auf der Stelle in unzweydeutigen, maͤnnlichen Ausdruͤcken Eure Meinung, und laſſet Euch durch ihre Aufſchneiderey nicht irre¬ machen! Man wird mir zutrauen, daß ich uͤber den Zweykampf ſo denke, wie jeder vernuͤnftige Mann daruͤber denken muß, nemlich daß er eine unmoraliſche, unvernuͤnftige Handlung ſey; Sollte nun aber auch jemand, ſeiner buͤrgerli¬ chen Lage nach, zum Beyſpiel ein Officier, durch¬ aus ſich dem Vorurtheile unterwerfen muͤſſen, eine Beleidigung durch die andre und durch per¬ ſoͤnliche Rache auszuloͤſchen; ſo kann doch dieſer Fall nie dann eintreten, wenn er ohne die ge¬ ringſte Veranlaſſung von ſeiner Seite, haͤmi¬ ſcher Weiſe angetaſtet wird, und Der hat dop¬ pelt Unrecht, der gegen einen ſo genannten Staͤn¬ ker mit andern Waffen, als mit Verachtung, oder, wenn es ihm gar zu nahe gelegt wird, an¬ ders als mit einem geſchmeidigen ſpaniſchen Rohre kaͤmpft, und hat nachher Unrecht, wenn er ihm Satisfaction giebt, wie man das zu nen¬ nen pflegt.
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weichen; ſo rathe ich, einmal vor allemal ihnen
ſo kraͤftig zu begegnen, daß ihnen die Luſt ver¬
gehe, ſich ein zweytesmal an uns zu reiben.
Saget ihnen auf der Stelle in unzweydeutigen,
maͤnnlichen Ausdruͤcken Eure Meinung, und
laſſet Euch durch ihre Aufſchneiderey nicht irre¬
machen! Man wird mir zutrauen, daß ich uͤber
den Zweykampf ſo denke, wie jeder vernuͤnftige
Mann daruͤber denken muß, nemlich daß er
eine unmoraliſche, unvernuͤnftige Handlung ſey;
Sollte nun aber auch jemand, ſeiner buͤrgerli¬
chen Lage nach, zum Beyſpiel ein Officier, durch¬
aus ſich dem Vorurtheile unterwerfen muͤſſen,
eine Beleidigung durch die andre und durch per¬
ſoͤnliche Rache auszuloͤſchen; ſo kann doch dieſer
Fall nie dann eintreten, wenn er ohne die ge¬
ringſte Veranlaſſung von ſeiner Seite, haͤmi¬
ſcher Weiſe angetaſtet wird, und Der hat dop¬
pelt Unrecht, der gegen einen ſo genannten Staͤn¬
ker mit andern Waffen, als mit Verachtung,
oder, wenn es ihm gar zu nahe gelegt wird, an¬
ders als mit einem geſchmeidigen ſpaniſchen
Rohre kaͤmpft, und hat nachher Unrecht, wenn
er ihm Satisfaction giebt, wie man das zu nen¬
nen pflegt.
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Knigge, Adolph von: Ueber den Umgang mit Menschen. Bd. 2. Hannover, 1788, S. 215. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/knigge_umgang02_1788/237>, abgerufen am 24.11.2024.
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