ein solcher bösartiger Thor unsrer Verachtung werth, ist werth, daß man ihm diese Verach¬ tung zeige, wäre er auch ein noch so vornehmer Mann; und wenn man es für vergebliche Mühe hält, seinem Gewäsche ernsthafte Gründe ent¬ gegen zu setzen; so stopfe man ihm wenigstens, wenn es irgend möglich ist, sein Lästermaul!
30.
Ueber die Art, wie man schwermüthige, tolle, und rasende Menschen behandeln müsse, sollte billig ein philosophischer Arzt ein eigenes Werk schreiben. Dieser Mann müsste Leute von der Art in und ausser den Hospitä¬ lern aufsuchen, dieselben genau und in verschie¬ denen Jahrszeiten und Mond-Veränderungen beobachten, und aus den Resultaten dieser Un¬ tersuchungen ein ganzes System ausarbeiten. Mir fehlt es an der Menge von Thatsachen, so wie an medicinischen Kenntnissen dazu, und hier würde eine weitläufige Abhandlung über diesen Gegenstand auch zu viel Raum wegneh¬ men, nachdem ich schon so manches Blatt mit Bemerkungen über den Umgang mit nicht ein¬ gesperrten Narren angefüllt habe. Also nur wenig Zeilen darüber!
Der
ein ſolcher boͤsartiger Thor unſrer Verachtung werth, iſt werth, daß man ihm dieſe Verach¬ tung zeige, waͤre er auch ein noch ſo vornehmer Mann; und wenn man es fuͤr vergebliche Muͤhe haͤlt, ſeinem Gewaͤſche ernſthafte Gruͤnde ent¬ gegen zu ſetzen; ſo ſtopfe man ihm wenigſtens, wenn es irgend moͤglich iſt, ſein Laͤſtermaul!
30.
Ueber die Art, wie man ſchwermuͤthige, tolle, und raſende Menſchen behandeln muͤſſe, ſollte billig ein philoſophiſcher Arzt ein eigenes Werk ſchreiben. Dieſer Mann muͤſſte Leute von der Art in und auſſer den Hospitaͤ¬ lern aufſuchen, dieſelben genau und in verſchie¬ denen Jahrszeiten und Mond-Veraͤnderungen beobachten, und aus den Reſultaten dieſer Un¬ terſuchungen ein ganzes Syſtem ausarbeiten. Mir fehlt es an der Menge von Thatſachen, ſo wie an mediciniſchen Kenntniſſen dazu, und hier wuͤrde eine weitlaͤufige Abhandlung uͤber dieſen Gegenſtand auch zu viel Raum wegneh¬ men, nachdem ich ſchon ſo manches Blatt mit Bemerkungen uͤber den Umgang mit nicht ein¬ geſperrten Narren angefuͤllt habe. Alſo nur wenig Zeilen daruͤber!
Der
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ein ſolcher boͤsartiger Thor unſrer Verachtung
werth, iſt werth, daß man ihm dieſe Verach¬
tung zeige, waͤre er auch ein noch ſo vornehmer
Mann; und wenn man es fuͤr vergebliche Muͤhe
haͤlt, ſeinem Gewaͤſche ernſthafte Gruͤnde ent¬
gegen zu ſetzen; ſo ſtopfe man ihm wenigſtens,
wenn es irgend moͤglich iſt, ſein Laͤſtermaul!
30.
Ueber die Art, wie man ſchwermuͤthige,
tolle, und raſende Menſchen behandeln
muͤſſe, ſollte billig ein philoſophiſcher Arzt ein
eigenes Werk ſchreiben. Dieſer Mann muͤſſte
Leute von der Art in und auſſer den Hospitaͤ¬
lern aufſuchen, dieſelben genau und in verſchie¬
denen Jahrszeiten und Mond-Veraͤnderungen
beobachten, und aus den Reſultaten dieſer Un¬
terſuchungen ein ganzes Syſtem ausarbeiten.
Mir fehlt es an der Menge von Thatſachen,
ſo wie an mediciniſchen Kenntniſſen dazu, und
hier wuͤrde eine weitlaͤufige Abhandlung uͤber
dieſen Gegenſtand auch zu viel Raum wegneh¬
men, nachdem ich ſchon ſo manches Blatt mit
Bemerkungen uͤber den Umgang mit nicht ein¬
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nur wenig Zeilen daruͤber!
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Knigge, Adolph von: Ueber den Umgang mit Menschen. Bd. 2. Hannover, 1788, S. 267. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/knigge_umgang02_1788/289>, abgerufen am 24.11.2024.
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