Wiedersprich Dir nicht selbst im Reden, so daß Du einen Satz behauptest, dessen Ge¬ gentheil Du ein andermal vertheydigt hast! Man kann seine Meinung von Dingen ändern, allein man thut doch wohl, in Gesellschaft nicht eher, wenigstens nicht entscheidend zu urtheilen, als bis man alle Gründe vor und gegen diesel¬ ben gehörig abgewogen hat.
10.
Hüte Dich, in den Fehler Derjenigen zu verfallen, die aus Mangel an Gedächtniß, oder an Aufmerksamkeit auf sich, oder weil sie so ver¬ liebt in ihre eigenen Einfälle sind, die nemlichen Histörchen, Annecdoten, Späße, Wortspiele, witzigen Vergleichungen und so ferner, bey jeder Gelegenheit wiederholen!
11.
Würze nicht Deine Unterhaltung mit Zwey¬ deutigkeiten, mit Anspielungen auf Dinge, die entweder Eckel erwecken, oder keusche Wangen erröthen machen! Zeige auch keinen Beyfall, wenn Andre dergleichen vorbringen! Ein ver¬
stän¬
9.
Wiederſprich Dir nicht ſelbſt im Reden, ſo daß Du einen Satz behaupteſt, deſſen Ge¬ gentheil Du ein andermal vertheydigt haſt! Man kann ſeine Meinung von Dingen aͤndern, allein man thut doch wohl, in Geſellſchaft nicht eher, wenigſtens nicht entſcheidend zu urtheilen, als bis man alle Gruͤnde vor und gegen dieſel¬ ben gehoͤrig abgewogen hat.
10.
Huͤte Dich, in den Fehler Derjenigen zu verfallen, die aus Mangel an Gedaͤchtniß, oder an Aufmerkſamkeit auf ſich, oder weil ſie ſo ver¬ liebt in ihre eigenen Einfaͤlle ſind, die nemlichen Hiſtoͤrchen, Annecdoten, Spaͤße, Wortſpiele, witzigen Vergleichungen und ſo ferner, bey jeder Gelegenheit wiederholen!
11.
Wuͤrze nicht Deine Unterhaltung mit Zwey¬ deutigkeiten, mit Anſpielungen auf Dinge, die entweder Eckel erwecken, oder keuſche Wangen erroͤthen machen! Zeige auch keinen Beyfall, wenn Andre dergleichen vorbringen! Ein ver¬
ſtaͤn¬
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9.
Wiederſprich Dir nicht ſelbſt im Reden,
ſo daß Du einen Satz behaupteſt, deſſen Ge¬
gentheil Du ein andermal vertheydigt haſt!
Man kann ſeine Meinung von Dingen aͤndern,
allein man thut doch wohl, in Geſellſchaft nicht
eher, wenigſtens nicht entſcheidend zu urtheilen,
als bis man alle Gruͤnde vor und gegen dieſel¬
ben gehoͤrig abgewogen hat.
10.
Huͤte Dich, in den Fehler Derjenigen zu
verfallen, die aus Mangel an Gedaͤchtniß, oder
an Aufmerkſamkeit auf ſich, oder weil ſie ſo ver¬
liebt in ihre eigenen Einfaͤlle ſind, die nemlichen
Hiſtoͤrchen, Annecdoten, Spaͤße, Wortſpiele,
witzigen Vergleichungen und ſo ferner, bey jeder
Gelegenheit wiederholen!
11.
Wuͤrze nicht Deine Unterhaltung mit Zwey¬
deutigkeiten, mit Anſpielungen auf Dinge, die
entweder Eckel erwecken, oder keuſche Wangen
erroͤthen machen! Zeige auch keinen Beyfall,
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Knigge, Adolph von: Ueber den Umgang mit Menschen. Bd. 2. Hannover, 1788, S. 320. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/knigge_umgang02_1788/342>, abgerufen am 24.11.2024.
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