Knüppeln, Julius Friedrich: Die Rechte der Natur und Menschheit, entweiht durch Menschen. Berlin, 1784.Brüder gerührt gen Himmel blikkest, und dei- Jch hatte einst einen Freund, nicht in dem P 4
Bruͤder geruͤhrt gen Himmel blikkeſt, und dei- Jch hatte einſt einen Freund, nicht in dem P 4
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Bruͤder geruͤhrt gen Himmel blikkeſt, und dei-
nen Schoͤpfer anfleheſt, „laß mich nicht ſin-
ken, leite mich durch Dornengefilde mei-
nes Erdenwallens, und geus einen Tropfen
der Ruͤhe und des Troſtes in meine matte Seele,
wenn ſie ſich in der duͤrren Sandwuͤſte vergebens
nach Huͤlfe ſehnet‟! Fuͤr dich, Bruder- oder
Schweſterſeele! will ich eine Geſchichte nieder-
ſchreiben — meine noch troͤpfelnden Thraͤnen ſol-
len ſich mit den deinigen vermiſchen, und das
welkende Gras auffriſchen, das auf dem Huͤgel
des Ungluͤklichen ſproßt. —
Jch hatte einſt einen Freund, nicht in dem
Sinn, wie die Welt oft dis Wort nimmt, ſon-
dern wie die wahre Freundſchaft es heiſchet. —
Phanor mag er heiſſen, um ſeinen Namen
nicht dem Spott der Fuͤhlloſen auszuſezzen. Wir
fanden — und liebten uns; das ſimpathetiſche
Band, jenes ſuͤſſe Einverſtaͤndnis zwoer
Seelen, kettete uns ſo innig, ſo feſt, daß menſch-
liche Kraͤfte zu ohnmaͤchtig waren, es aufzuloͤſen.
Wir hatten alle Empfindungen, alle Wuͤnſche
gemein, eben der Hang, der mich zu dieſer und
jener Wiſſenſchaft hinzog, eben die Simptomen,
die bei mir rege wurden, wann die Geſchichte
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