Koch, Konrad: Die Schulspiele in Braunschweig. In: E. von Schenckendorff/ F. A. Schmidt (Hg.): Über Jugend- und Volksspiele. Jahrbuch des Zentralausschusses zur Förderung der Jugend- und Volksspiele in Deutschland. 2. Jahrgang. Leipzig, 1893. S. 15-19.zur Eisbahn, was durch Beseitigung des Nachmittags-Unterrichts er- Zum Schluß sollen die hiesigen Massenspiele noch kurz erwähnt zur Eisbahn, was durch Beseitigung des Nachmittags-Unterrichts er- Zum Schluß sollen die hiesigen Massenspiele noch kurz erwähnt <TEI> <text> <body> <div n="2"> <p><pb facs="#f0006" n="19"/> zur Eisbahn, was durch Beseitigung des Nachmittags-Unterrichts er-<lb/> möglicht ist.</p><lb/> <p>Zum Schluß sollen die hiesigen Massenspiele noch kurz erwähnt<lb/> werden. Zur Zeit der freien Jahnschen Turngemeinde wurden häufig<lb/> große Grenzballspiele mit allgemeiner Beteiligung gespielt, bei denen einige<lb/> wenige Vorkämpfer, wie in den homerischen Kämpfen um Troja, die<lb/> eigentliche Arbeit thaten und die große Masse nur durch ihr Geschrei<lb/> mitwirkte. Diese Spielwiese ist später nicht erneuert, dagegen sind die<lb/> aus derselben Zeit überkommenden Ausflüge, verbunden mit einem Räuber-<lb/> und Soldatenspiel, alljährlich einmal oder auch zweimal mit der ganzen<lb/> Schülerzahl ausgeführt. Nur wird jetzt statt jenes wilden Spiels ein<lb/> etwas mehr geregeltes Kriegsspiel in einem dazu geeigneten, unweit von<lb/> der Stadt belegenen kleinen Walde veranstaltet, auf dessen Beendigung<lb/> eine kurze Rast und dann ein gemeinschaftlicher Rückmarsch folgt. Auch<lb/> bei diesem Spiele haben die jüngeren Schüler keine besonders wichtige<lb/> Rolle, aber das freie Umherstreichen im Walde und ihre leicht erregbare<lb/> Phantasie bewirken, daß ihnen diese Ausflüge ein nicht minder hohes Ver-<lb/> gnügen bereiten, als ihren älteren Mitschülern, unter deren Leitung sie<lb/> dabei stehen.</p> </div> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </body> </text> </TEI> [19/0006]
zur Eisbahn, was durch Beseitigung des Nachmittags-Unterrichts er-
möglicht ist.
Zum Schluß sollen die hiesigen Massenspiele noch kurz erwähnt
werden. Zur Zeit der freien Jahnschen Turngemeinde wurden häufig
große Grenzballspiele mit allgemeiner Beteiligung gespielt, bei denen einige
wenige Vorkämpfer, wie in den homerischen Kämpfen um Troja, die
eigentliche Arbeit thaten und die große Masse nur durch ihr Geschrei
mitwirkte. Diese Spielwiese ist später nicht erneuert, dagegen sind die
aus derselben Zeit überkommenden Ausflüge, verbunden mit einem Räuber-
und Soldatenspiel, alljährlich einmal oder auch zweimal mit der ganzen
Schülerzahl ausgeführt. Nur wird jetzt statt jenes wilden Spiels ein
etwas mehr geregeltes Kriegsspiel in einem dazu geeigneten, unweit von
der Stadt belegenen kleinen Walde veranstaltet, auf dessen Beendigung
eine kurze Rast und dann ein gemeinschaftlicher Rückmarsch folgt. Auch
bei diesem Spiele haben die jüngeren Schüler keine besonders wichtige
Rolle, aber das freie Umherstreichen im Walde und ihre leicht erregbare
Phantasie bewirken, daß ihnen diese Ausflüge ein nicht minder hohes Ver-
gnügen bereiten, als ihren älteren Mitschülern, unter deren Leitung sie
dabei stehen.
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Zitationshilfe: | Koch, Konrad: Die Schulspiele in Braunschweig. In: E. von Schenckendorff/ F. A. Schmidt (Hg.): Über Jugend- und Volksspiele. Jahrbuch des Zentralausschusses zur Förderung der Jugend- und Volksspiele in Deutschland. 2. Jahrgang. Leipzig, 1893. S. 15-19, S. 19. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/koch_schulspiele_1893/6>, abgerufen am 16.07.2024. |