Kölliker, Albert von: Entwicklungsgeschichte des Menschen und der höheren Thiere. Leipzig, 1861.Fünfundzwanzigste Vorlesung. Gestalt anlangend, so ist der Streifenhügel schon jetzt vorn breitund hinten verschmälert, doch zeigt derselbe am ersteren Orte ganz vorn eine senkrechte Furche, durch welche der Kolben in zwei Lappen getheilt wird, von denen der äussere steilere, welcher dem späteren Kolben entspricht, gegen die Oeffnung des Riechkolbens herabläuft, der andere gegen die unteren Theile des Sehhügels sich zurückbiegt und an der Seitenwand desselben ganz vorn sich ver- liert. Vom vierten Monate an wächst das Corpus striatum rasch, die Spalten an seiner äusseren und inneren Seite gleichen sich aus und die Verhältnisse gestalten sich bald, geringe Formabweichungen ab- gerechnet, wie beim Erwachsenen. Balken. [Abbildung]
Fig. 112.
[Abbildung]
Fig. 113. Das Gewölbe und der [Abbildung]
Fig. 112. Siehe die Erklärung Fig. 107 S. 232. [Abbildung]
Fig. 113. Innenfläche der rechten Hemisphäre des grossen Hirns eines Fünfundzwanzigste Vorlesung. Gestalt anlangend, so ist der Streifenhügel schon jetzt vorn breitund hinten verschmälert, doch zeigt derselbe am ersteren Orte ganz vorn eine senkrechte Furche, durch welche der Kolben in zwei Lappen getheilt wird, von denen der äussere steilere, welcher dem späteren Kolben entspricht, gegen die Oeffnung des Riechkolbens herabläuft, der andere gegen die unteren Theile des Sehhügels sich zurückbiegt und an der Seitenwand desselben ganz vorn sich ver- liert. Vom vierten Monate an wächst das Corpus striatum rasch, die Spalten an seiner äusseren und inneren Seite gleichen sich aus und die Verhältnisse gestalten sich bald, geringe Formabweichungen ab- gerechnet, wie beim Erwachsenen. Balken. [Abbildung]
Fig. 112.
[Abbildung]
Fig. 113. Das Gewölbe und der [Abbildung]
Fig. 112. Siehe die Erklärung Fig. 107 S. 232. [Abbildung]
Fig. 113. Innenfläche der rechten Hemisphäre des grossen Hirns eines <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0252" n="236"/><fw place="top" type="header">Fünfundzwanzigste Vorlesung.</fw><lb/> Gestalt anlangend, so ist der Streifenhügel schon jetzt vorn breit<lb/> und hinten verschmälert, doch zeigt derselbe am ersteren Orte<lb/> ganz vorn eine senkrechte Furche, durch welche der Kolben in zwei<lb/> Lappen getheilt wird, von denen der äussere steilere, welcher dem<lb/> späteren Kolben entspricht, gegen die Oeffnung des Riechkolbens<lb/> herabläuft, der andere gegen die unteren Theile des Sehhügels sich<lb/> zurückbiegt und an der Seitenwand desselben ganz vorn sich ver-<lb/> liert. Vom vierten Monate an wächst das <hi rendition="#i">Corpus striatum</hi> rasch, die<lb/> Spalten an seiner äusseren und inneren Seite gleichen sich aus und<lb/> die Verhältnisse gestalten sich bald, geringe Formabweichungen ab-<lb/> gerechnet, wie beim Erwachsenen.</p><lb/> <note place="left">Balken.</note><lb/> <figure> <head>Fig. 112.</head> </figure><lb/> <figure> <head>Fig. 113.</head> </figure> <p>Das <hi rendition="#g">Gewölbe</hi> und der<lb/><hi rendition="#g">Balken</hi> sind die Theile<lb/> des <hi rendition="#i">Cerebrum</hi>, die mit Be-<lb/> zug auf ihre Entwicklung<lb/> am meisten Schwierigkei-<lb/> ten darbieten. Ich ver-<lb/> weise Sie hier wiederum<lb/> vor Allem auf die in den<lb/> Figg. 112 und 113 gege-<lb/> benen halbschematischen<lb/> Ansichten und folge in der<lb/> Darstellung der Einzeln-<lb/> verhältnisse den Mitthei-<lb/> lungen von Dr. <hi rendition="#k">Schmidt</hi>,<lb/> die sich in Allem als voll-<lb/> kommen richtig bewäh-<lb/> ren. Was nun zunächst<lb/> den <hi rendition="#g">Balken</hi> betrifft, so<lb/> stehen sich mit Bezug auf<lb/> dessen Bildung mehrere<lb/> Ansichten gegenüber. <hi rendition="#k">Tie-<lb/> demann</hi> lässt denselben<lb/> von den Hemisphären aus<lb/> durch Verwachsung der<lb/><figure><p>Fig. 112. Siehe die Erklärung Fig. 107 S. 232.</p></figure><lb/><figure><p>Fig. 113. Innenfläche der rechten Hemisphäre des grossen Hirns eines<lb/> 6monatlichen menschlichen Embryo, nach <hi rendition="#k">Schmidt</hi>, Buchstaben wie in Fig. 107.<lb/><hi rendition="#i">l Gyrus cinguli, m Gyrus hippocampi</hi>.</p></figure><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [236/0252]
Fünfundzwanzigste Vorlesung.
Gestalt anlangend, so ist der Streifenhügel schon jetzt vorn breit
und hinten verschmälert, doch zeigt derselbe am ersteren Orte
ganz vorn eine senkrechte Furche, durch welche der Kolben in zwei
Lappen getheilt wird, von denen der äussere steilere, welcher dem
späteren Kolben entspricht, gegen die Oeffnung des Riechkolbens
herabläuft, der andere gegen die unteren Theile des Sehhügels sich
zurückbiegt und an der Seitenwand desselben ganz vorn sich ver-
liert. Vom vierten Monate an wächst das Corpus striatum rasch, die
Spalten an seiner äusseren und inneren Seite gleichen sich aus und
die Verhältnisse gestalten sich bald, geringe Formabweichungen ab-
gerechnet, wie beim Erwachsenen.
[Abbildung Fig. 112. ]
[Abbildung Fig. 113. ]
Das Gewölbe und der
Balken sind die Theile
des Cerebrum, die mit Be-
zug auf ihre Entwicklung
am meisten Schwierigkei-
ten darbieten. Ich ver-
weise Sie hier wiederum
vor Allem auf die in den
Figg. 112 und 113 gege-
benen halbschematischen
Ansichten und folge in der
Darstellung der Einzeln-
verhältnisse den Mitthei-
lungen von Dr. Schmidt,
die sich in Allem als voll-
kommen richtig bewäh-
ren. Was nun zunächst
den Balken betrifft, so
stehen sich mit Bezug auf
dessen Bildung mehrere
Ansichten gegenüber. Tie-
demann lässt denselben
von den Hemisphären aus
durch Verwachsung der
[Abbildung Fig. 112. Siehe die Erklärung Fig. 107 S. 232.]
[Abbildung Fig. 113. Innenfläche der rechten Hemisphäre des grossen Hirns eines
6monatlichen menschlichen Embryo, nach Schmidt, Buchstaben wie in Fig. 107.
l Gyrus cinguli, m Gyrus hippocampi.]
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