Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Kölliker, Albert von: Entwicklungsgeschichte des Menschen und der höheren Thiere. Leipzig, 1861.

Bild:
<< vorherige Seite

Achtundzwanzigste Vorlesung.
0,014''') Stiel mit der das Auge von unten her begrenzenden Cutis-
lage im Zusammenhang. Im vorderen Segmente drang durch diesen
Stiel ein Gefäss in den Glaskörper ein und endete im unteren Drit-
theile desselben mit einer Schlinge, eine Bildung, die ich für einmal
nicht zu deuten wage. Der Glaskörper selbst sah bei schwächeren
Vergrösserungen körnig, bei stärkeren wie aus kleinen Zellen zu-
sammengesetzt aus, doch muss ich Ihnen gestehen, dass ich mit
Bezug auf letzteren Punct zu keinem sicheren Entscheide gelangte.
Mag dem sein wie ihm wolle, so ist auf jeden Fall Schöler's Ent-
[Abbildung] Fig. 140.
deckung für den Menschen
bestätigt und auch bei die-
sem die Einstülpung der
primitiven Augenblase nach-
gewiesen. -- Zur Vervoll-
ständigung des Bildes be-
trachten Sie nun übrigens
noch die Fig. 140, die senk-
rechte Durchschnitte des
anderen Auges des näm-
lichen menschlichen Embryo
darstellt, von dem so eben
die Rede war. Fig. 140, 1
ist leicht verständlich und
zeigt einfach die einge-
stülpte primitive Augenblase
mit Linse und Glaskörper,
so wie sie erscheinen, wenn
der Schnitt neben der Au-
[Abbildung]

Fig. 140. Senkrechter Längsschnitt durch das Auge eines vier Wochen
alten menschlichen Fötus in zwei Ansichten, die durch verschiedene Einstel-
lung gewonnen wurden. 1. Ansicht der Schnittfläche selbst, die neben dem
Eintritte des Sehnerven und der Augenspalte angelegt wurde. 2. Scheinbare
Schnittfläche in der Gegend der Augenspalte. o untere Wand des platten aber
noch mit einer Höhlung co versehenen Nervus opticus, die in 2 mit i, der inne-
ren Lamelle der secundären Augenblase oder der Retina in Verbindung steht, in
1 dagegen mit der äusseren Lamelle a derselben verbunden erscheint. o' obere
Wand des Sehnerven, p Stelle der äusseren Lamelle der secundären Augen-
blase, wo die Bildung des schwarzen Pigmentes schon begonnen hat, l Linse,
deren Höhlung nicht dargestellt ist, g Glaskörper, g' Stelle wo der Glaskörper
durch die Augenspalte mit deri n das Auge eindringenden Cutislage zusammen-
hängt. Vergr. 100.

Achtundzwanzigste Vorlesung.
0,014‴) Stiel mit der das Auge von unten her begrenzenden Cutis-
lage im Zusammenhang. Im vorderen Segmente drang durch diesen
Stiel ein Gefäss in den Glaskörper ein und endete im unteren Drit-
theile desselben mit einer Schlinge, eine Bildung, die ich für einmal
nicht zu deuten wage. Der Glaskörper selbst sah bei schwächeren
Vergrösserungen körnig, bei stärkeren wie aus kleinen Zellen zu-
sammengesetzt aus, doch muss ich Ihnen gestehen, dass ich mit
Bezug auf letzteren Punct zu keinem sicheren Entscheide gelangte.
Mag dem sein wie ihm wolle, so ist auf jeden Fall Schöler’s Ent-
[Abbildung] Fig. 140.
deckung für den Menschen
bestätigt und auch bei die-
sem die Einstülpung der
primitiven Augenblase nach-
gewiesen. — Zur Vervoll-
ständigung des Bildes be-
trachten Sie nun übrigens
noch die Fig. 140, die senk-
rechte Durchschnitte des
anderen Auges des näm-
lichen menschlichen Embryo
darstellt, von dem so eben
die Rede war. Fig. 140, 1
ist leicht verständlich und
zeigt einfach die einge-
stülpte primitive Augenblase
mit Linse und Glaskörper,
so wie sie erscheinen, wenn
der Schnitt neben der Au-
[Abbildung]

Fig. 140. Senkrechter Längsschnitt durch das Auge eines vier Wochen
alten menschlichen Fötus in zwei Ansichten, die durch verschiedene Einstel-
lung gewonnen wurden. 1. Ansicht der Schnittfläche selbst, die neben dem
Eintritte des Sehnerven und der Augenspalte angelegt wurde. 2. Scheinbare
Schnittfläche in der Gegend der Augenspalte. o untere Wand des platten aber
noch mit einer Höhlung co versehenen Nervus opticus, die in 2 mit i, der inne-
ren Lamelle der secundären Augenblase oder der Retina in Verbindung steht, in
1 dagegen mit der äusseren Lamelle a derselben verbunden erscheint. o′ obere
Wand des Sehnerven, p Stelle der äusseren Lamelle der secundären Augen-
blase, wo die Bildung des schwarzen Pigmentes schon begonnen hat, l Linse,
deren Höhlung nicht dargestellt ist, g Glaskörper, g′ Stelle wo der Glaskörper
durch die Augenspalte mit deri n das Auge eindringenden Cutislage zusammen-
hängt. Vergr. 100.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0298" n="282"/><fw place="top" type="header">Achtundzwanzigste Vorlesung.</fw><lb/>
0,014&#x2034;) Stiel mit der das Auge von unten her begrenzenden Cutis-<lb/>
lage im Zusammenhang. Im vorderen Segmente drang durch diesen<lb/>
Stiel ein Gefäss in den Glaskörper ein und endete im unteren Drit-<lb/>
theile desselben mit einer Schlinge, eine Bildung, die ich für einmal<lb/>
nicht zu deuten wage. Der Glaskörper selbst sah bei schwächeren<lb/>
Vergrösserungen körnig, bei stärkeren wie aus kleinen Zellen zu-<lb/>
sammengesetzt aus, doch muss ich Ihnen gestehen, dass ich mit<lb/>
Bezug auf letzteren Punct zu keinem sicheren Entscheide gelangte.<lb/>
Mag dem sein wie ihm wolle, so ist auf jeden Fall <hi rendition="#k">Schöler</hi>&#x2019;s Ent-<lb/><figure><head>Fig. 140.</head></figure><lb/>
deckung für den Menschen<lb/>
bestätigt und auch bei die-<lb/>
sem die Einstülpung der<lb/>
primitiven Augenblase nach-<lb/>
gewiesen. &#x2014; Zur Vervoll-<lb/>
ständigung des Bildes be-<lb/>
trachten Sie nun übrigens<lb/>
noch die Fig. 140, die senk-<lb/>
rechte Durchschnitte des<lb/>
anderen Auges des näm-<lb/>
lichen menschlichen Embryo<lb/>
darstellt, von dem so eben<lb/>
die Rede war. Fig. 140, 1<lb/>
ist leicht verständlich und<lb/>
zeigt einfach die einge-<lb/>
stülpte primitive Augenblase<lb/>
mit Linse und Glaskörper,<lb/>
so wie sie erscheinen, wenn<lb/>
der Schnitt neben der Au-<lb/><figure><p>Fig. 140. Senkrechter Längsschnitt durch das Auge eines vier Wochen<lb/>
alten menschlichen Fötus in zwei Ansichten, die durch verschiedene Einstel-<lb/>
lung gewonnen wurden. 1. Ansicht der Schnittfläche selbst, die neben dem<lb/>
Eintritte des Sehnerven und der Augenspalte angelegt wurde. 2. Scheinbare<lb/>
Schnittfläche in der Gegend der Augenspalte. <hi rendition="#i">o</hi> untere Wand des platten aber<lb/>
noch mit einer Höhlung <hi rendition="#i"><hi rendition="#g">co</hi></hi> versehenen <hi rendition="#i">Nervus opticus</hi>, die in 2 mit <hi rendition="#i">i</hi>, der inne-<lb/>
ren Lamelle der secundären Augenblase oder der <hi rendition="#i">Retina</hi> in Verbindung steht, in<lb/>
1 dagegen mit der äusseren Lamelle <hi rendition="#i">a</hi> derselben verbunden erscheint. <hi rendition="#i">o&#x2032;</hi> obere<lb/>
Wand des Sehnerven, <hi rendition="#i">p</hi> Stelle der äusseren Lamelle der secundären Augen-<lb/>
blase, wo die Bildung des schwarzen Pigmentes schon begonnen hat, <hi rendition="#i">l</hi> Linse,<lb/>
deren Höhlung nicht dargestellt ist, <hi rendition="#i">g</hi> Glaskörper, <hi rendition="#i">g&#x2032;</hi> Stelle wo der Glaskörper<lb/>
durch die Augenspalte mit deri n das Auge eindringenden Cutislage zusammen-<lb/>
hängt. Vergr. 100.</p></figure><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[282/0298] Achtundzwanzigste Vorlesung. 0,014‴) Stiel mit der das Auge von unten her begrenzenden Cutis- lage im Zusammenhang. Im vorderen Segmente drang durch diesen Stiel ein Gefäss in den Glaskörper ein und endete im unteren Drit- theile desselben mit einer Schlinge, eine Bildung, die ich für einmal nicht zu deuten wage. Der Glaskörper selbst sah bei schwächeren Vergrösserungen körnig, bei stärkeren wie aus kleinen Zellen zu- sammengesetzt aus, doch muss ich Ihnen gestehen, dass ich mit Bezug auf letzteren Punct zu keinem sicheren Entscheide gelangte. Mag dem sein wie ihm wolle, so ist auf jeden Fall Schöler’s Ent- [Abbildung Fig. 140.] deckung für den Menschen bestätigt und auch bei die- sem die Einstülpung der primitiven Augenblase nach- gewiesen. — Zur Vervoll- ständigung des Bildes be- trachten Sie nun übrigens noch die Fig. 140, die senk- rechte Durchschnitte des anderen Auges des näm- lichen menschlichen Embryo darstellt, von dem so eben die Rede war. Fig. 140, 1 ist leicht verständlich und zeigt einfach die einge- stülpte primitive Augenblase mit Linse und Glaskörper, so wie sie erscheinen, wenn der Schnitt neben der Au- [Abbildung Fig. 140. Senkrechter Längsschnitt durch das Auge eines vier Wochen alten menschlichen Fötus in zwei Ansichten, die durch verschiedene Einstel- lung gewonnen wurden. 1. Ansicht der Schnittfläche selbst, die neben dem Eintritte des Sehnerven und der Augenspalte angelegt wurde. 2. Scheinbare Schnittfläche in der Gegend der Augenspalte. o untere Wand des platten aber noch mit einer Höhlung co versehenen Nervus opticus, die in 2 mit i, der inne- ren Lamelle der secundären Augenblase oder der Retina in Verbindung steht, in 1 dagegen mit der äusseren Lamelle a derselben verbunden erscheint. o′ obere Wand des Sehnerven, p Stelle der äusseren Lamelle der secundären Augen- blase, wo die Bildung des schwarzen Pigmentes schon begonnen hat, l Linse, deren Höhlung nicht dargestellt ist, g Glaskörper, g′ Stelle wo der Glaskörper durch die Augenspalte mit deri n das Auge eindringenden Cutislage zusammen- hängt. Vergr. 100.]

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/koelliker_entwicklungs_1861
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/koelliker_entwicklungs_1861/298
Zitationshilfe: Kölliker, Albert von: Entwicklungsgeschichte des Menschen und der höheren Thiere. Leipzig, 1861, S. 282. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/koelliker_entwicklungs_1861/298>, abgerufen am 24.11.2024.