Kölliker, Albert von: Entwicklungsgeschichte des Menschen und der höheren Thiere. Leipzig, 1861.Siebenunddreissigste Vorlesung. doppelt am hinteren Leibesende, laufen hinter den Wolff'schenKörpern die Aorta zwischen sich nehmend nach vorn, um dann, wie schon erwähnt, mit den Jugulares sich zu vereinen. Venae jugulares.Die genaueren Verhältnisse und die weiteren Entwicklungen [Abbildung]
Fig. 209. und fliessen jederseits in einem Ge-fässe zusammen, das als Anfang des Stammes angesehen werden kann und später als Sinus transversus erscheint. Dieses Gefäss verlässt jedoch die Schädelhöhle nicht durch ein Foramen jugulare, sondern durch eine beson- dere, vor der Ohrgegend gelegene Oeffnung, welche, wie Luschka ge- zeigt hat, auch am ausgebildeten knö- chernen Schädel noch erhalten sein kann und dann am Schläfenbeine über dem Kiefergelenke liegt. Später ver- schliesst sich diese Oeffnung und wird das Blut der Schädelhöhle durch eine nahe am Ductus Cuvieri aus dem un- tersten Ende der primitiven Jugularis hervorgesprosste Jugularis interna ab- geführt, so dass dann die erstere als Jugularis externa erscheint. In den Bereich desselben Venengebietes ge- Vertebrales anteriores.hören auch 1) die Venaevertebra- les anteriores von Rathke, die in die Ductus Cuvieri sich entleeren und Subclaviae.zu den bleibenden Venae vertebrales sich gestalten, und 2) die Venae Venae cardinales.subclaviae, die in das Ende der Jugulares sich ergiessen. Die Venae cardinales sind wohl in erster Linie die Venen [Abbildung]
Fig. 209. Schema zur Darstellung der grossen Venen aus der Zeit des Siebenunddreissigste Vorlesung. doppelt am hinteren Leibesende, laufen hinter den Wolff’schenKörpern die Aorta zwischen sich nehmend nach vorn, um dann, wie schon erwähnt, mit den Jugulares sich zu vereinen. Venae jugulares.Die genaueren Verhältnisse und die weiteren Entwicklungen [Abbildung]
Fig. 209. und fliessen jederseits in einem Ge-fässe zusammen, das als Anfang des Stammes angesehen werden kann und später als Sinus transversus erscheint. Dieses Gefäss verlässt jedoch die Schädelhöhle nicht durch ein Foramen jugulare, sondern durch eine beson- dere, vor der Ohrgegend gelegene Oeffnung, welche, wie Luschka ge- zeigt hat, auch am ausgebildeten knö- chernen Schädel noch erhalten sein kann und dann am Schläfenbeine über dem Kiefergelenke liegt. Später ver- schliesst sich diese Oeffnung und wird das Blut der Schädelhöhle durch eine nahe am Ductus Cuvieri aus dem un- tersten Ende der primitiven Jugularis hervorgesprosste Jugularis interna ab- geführt, so dass dann die erstere als Jugularis externa erscheint. In den Bereich desselben Venengebietes ge- Vertebrales anteriores.hören auch 1) die Venaevertebra- les anteriores von Rathke, die in die Ductus Cuvieri sich entleeren und Subclaviae.zu den bleibenden Venae vertebrales sich gestalten, und 2) die Venae Venae cardinales.subclaviae, die in das Ende der Jugulares sich ergiessen. Die Venae cardinales sind wohl in erster Linie die Venen [Abbildung]
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Siebenunddreissigste Vorlesung.
doppelt am hinteren Leibesende, laufen hinter den Wolff’schen
Körpern die Aorta zwischen sich nehmend nach vorn, um dann,
wie schon erwähnt, mit den Jugulares sich zu vereinen.
Die genaueren Verhältnisse und die weiteren Entwicklungen
dieser zwei Venengebiete sind nun folgende. Die Venae jugula-
res anlangend, so liegen ihre ersten Zweige in der Schädelhöhle
[Abbildung Fig. 209.]
und fliessen jederseits in einem Ge-
fässe zusammen, das als Anfang des
Stammes angesehen werden kann und
später als Sinus transversus erscheint.
Dieses Gefäss verlässt jedoch die
Schädelhöhle nicht durch ein Foramen
jugulare, sondern durch eine beson-
dere, vor der Ohrgegend gelegene
Oeffnung, welche, wie Luschka ge-
zeigt hat, auch am ausgebildeten knö-
chernen Schädel noch erhalten sein
kann und dann am Schläfenbeine über
dem Kiefergelenke liegt. Später ver-
schliesst sich diese Oeffnung und wird
das Blut der Schädelhöhle durch eine
nahe am Ductus Cuvieri aus dem un-
tersten Ende der primitiven Jugularis
hervorgesprosste Jugularis interna ab-
geführt, so dass dann die erstere als
Jugularis externa erscheint. In den
Bereich desselben Venengebietes ge-
hören auch 1) die Venaevertebra-
les anteriores von Rathke, die in
die Ductus Cuvieri sich entleeren und
zu den bleibenden Venae vertebrales sich gestalten, und 2) die Venae
subclaviae, die in das Ende der Jugulares sich ergiessen.
Venae jugulares.
Vertebrales
anteriores.
Subclaviae.
Venae
cardinales.
Die Venae cardinales sind wohl in erster Linie die Venen
[Abbildung Fig. 209. Schema zur Darstellung der grossen Venen aus der Zeit des
ersten Auftretens des Placentarkreislaufes und der Körpervenen, beim Men-
schen etwa aus der vierten Woche. v gemeinschaftlicher Venensinus, dc Duc-
tus Cuvieri, j primitive Jugularis, ji Jugularis interna, s Subclavia, c Cardinalis,
h Ende derselben, spätere Hypogastrica, cr Cruralis, ci Cava inferior, om Om-
phalo-mesenterica, u Umbilicalis, u′ Stamm derselben an der Leber, dessen
Leberäste nicht dargestellt sind.]
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