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Kölliker, Albert von: Entwicklungsgeschichte des Menschen und der höheren Thiere. Leipzig, 1861.

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Siebente Vorlesung.
der verwachsen und zugleich sich etwas verdicken. Eine Keimhaut
aus diesem Stadium von unten betrachtet (Fig. 15) zeigt zu äusserst
bei ok das am weitesten über den Dotter gewucherte obere Keim-
Area opaca.blatt, dann folgt eine dunkle Zone do, Area opaca, dunkler Frucht-
hof, gebildet von grösseren mit vielen Fettkörnern erfüllten Rand-
zellen des innern Keimblattes, hierauf ein heller kreisförmiger Hof,
Area pellucida.Area pellucida, durchsichtiger Fruchthof, in welchem die Elemente
des innern Keimblattes heller und kleiner sind, endlich die kreis-
förmige nicht scharfbegrenzte Embryonalanlage ds oder der Dop-
pelschild von Remak und in diesem der Primitivstreifen oder die
[Abbildung] Fig. 16 Primitivrinne.
Chorda dorsalis.
Axenplatte ax. Das Verhältniss
der Blätter zu einander zeigt der
Querschnitt (Fig. 15. 2), in welchem
mk die mittlere Keimschicht und ed
den Nahrungsdotter bezeichnet.

Während der helle Fruchthof
eine ovale Gestalt annimmt, die
Embryonalanlage in die längliche
Gestalt übergeht (Fig. 16) und sich
etwas schärfer abgrenzt, bildet sich
in der Mitte der Axenplatte eine
seichte Rinne, die Primitivrinne,
dadurch, dass die seitlichen Theile
der Axenplatte sich verdicken und
leistenförmig erheben, was v. Baer
die Rückenplatten genannt hat.
Unterhalb der Rinne in der untern
Lage der Axenplatte erscheint als-
bald ein breiter walzenförmiger
Strang ch, die Chorda dorsalis, die

[Abbildung]

Fig. 16. Oval gewordener durchsichtiger Fruchthof eines Hühnereies mit
weiter gediehener Sonderung (IV. Stadium vom 1. Tage) 20mal vergr. Nach
Remak. 1. Von der untern Fläche gesehen, ch Chorda, x Anschwellung dersel-
ben am hintern Ende; ap Seitenhälften der Axenplatte, die am Kopfe bogen-
förmig in einander umbiegen und am hintern Ende in der Keimhaut sich ver-
lieren, sp Seitenplatten, die vorn und hinten in einander übergehen, y Grenze
des hellen Fruchthofes. 2. Senkrechter Querschnitt derselben Keimhaut von
der Mitte, uw Urwirbelplatten, ohne Grenze in die Seitenplatten übergehend,
mp Medullarplatte, ins Hornblatt sich fortsetzend, d Darmdrüsenblatt. Ausser-
dem ist die Chorda sichtbar und die Primitivrinne.

Siebente Vorlesung.
der verwachsen und zugleich sich etwas verdicken. Eine Keimhaut
aus diesem Stadium von unten betrachtet (Fig. 15) zeigt zu äusserst
bei ok das am weitesten über den Dotter gewucherte obere Keim-
Area opaca.blatt, dann folgt eine dunkle Zone do, Area opaca, dunkler Frucht-
hof, gebildet von grösseren mit vielen Fettkörnern erfüllten Rand-
zellen des innern Keimblattes, hierauf ein heller kreisförmiger Hof,
Area pellucida.Area pellucida, durchsichtiger Fruchthof, in welchem die Elemente
des innern Keimblattes heller und kleiner sind, endlich die kreis-
förmige nicht scharfbegrenzte Embryonalanlage ds oder der Dop-
pelschild von Remak und in diesem der Primitivstreifen oder die
[Abbildung] Fig. 16 Primitivrinne.
Chorda dorsalis.
Axenplatte ax. Das Verhältniss
der Blätter zu einander zeigt der
Querschnitt (Fig. 15. 2), in welchem
mk die mittlere Keimschicht und ed
den Nahrungsdotter bezeichnet.

Während der helle Fruchthof
eine ovale Gestalt annimmt, die
Embryonalanlage in die längliche
Gestalt übergeht (Fig. 16) und sich
etwas schärfer abgrenzt, bildet sich
in der Mitte der Axenplatte eine
seichte Rinne, die Primitivrinne,
dadurch, dass die seitlichen Theile
der Axenplatte sich verdicken und
leistenförmig erheben, was v. Baer
die Rückenplatten genannt hat.
Unterhalb der Rinne in der untern
Lage der Axenplatte erscheint als-
bald ein breiter walzenförmiger
Strang ch, die Chorda dorsalis, die

[Abbildung]

Fig. 16. Oval gewordener durchsichtiger Fruchthof eines Hühnereies mit
weiter gediehener Sonderung (IV. Stadium vom 1. Tage) 20mal vergr. Nach
Remak. 1. Von der untern Fläche gesehen, ch Chorda, x Anschwellung dersel-
ben am hintern Ende; ap Seitenhälften der Axenplatte, die am Kopfe bogen-
förmig in einander umbiegen und am hintern Ende in der Keimhaut sich ver-
lieren, sp Seitenplatten, die vorn und hinten in einander übergehen, y Grenze
des hellen Fruchthofes. 2. Senkrechter Querschnitt derselben Keimhaut von
der Mitte, uw Urwirbelplatten, ohne Grenze in die Seitenplatten übergehend,
mp Medullarplatte, ins Hornblatt sich fortsetzend, d Darmdrüsenblatt. Ausser-
dem ist die Chorda sichtbar und die Primitivrinne.

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[44/0060] Siebente Vorlesung. der verwachsen und zugleich sich etwas verdicken. Eine Keimhaut aus diesem Stadium von unten betrachtet (Fig. 15) zeigt zu äusserst bei ok das am weitesten über den Dotter gewucherte obere Keim- blatt, dann folgt eine dunkle Zone do, Area opaca, dunkler Frucht- hof, gebildet von grösseren mit vielen Fettkörnern erfüllten Rand- zellen des innern Keimblattes, hierauf ein heller kreisförmiger Hof, Area pellucida, durchsichtiger Fruchthof, in welchem die Elemente des innern Keimblattes heller und kleiner sind, endlich die kreis- förmige nicht scharfbegrenzte Embryonalanlage ds oder der Dop- pelschild von Remak und in diesem der Primitivstreifen oder die [Abbildung Fig. 16] Axenplatte ax. Das Verhältniss der Blätter zu einander zeigt der Querschnitt (Fig. 15. 2), in welchem mk die mittlere Keimschicht und ed den Nahrungsdotter bezeichnet. Area opaca. Area pellucida. Primitivrinne. Chorda dorsalis. Während der helle Fruchthof eine ovale Gestalt annimmt, die Embryonalanlage in die längliche Gestalt übergeht (Fig. 16) und sich etwas schärfer abgrenzt, bildet sich in der Mitte der Axenplatte eine seichte Rinne, die Primitivrinne, dadurch, dass die seitlichen Theile der Axenplatte sich verdicken und leistenförmig erheben, was v. Baer die Rückenplatten genannt hat. Unterhalb der Rinne in der untern Lage der Axenplatte erscheint als- bald ein breiter walzenförmiger Strang ch, die Chorda dorsalis, die [Abbildung Fig. 16. Oval gewordener durchsichtiger Fruchthof eines Hühnereies mit weiter gediehener Sonderung (IV. Stadium vom 1. Tage) 20mal vergr. Nach Remak. 1. Von der untern Fläche gesehen, ch Chorda, x Anschwellung dersel- ben am hintern Ende; ap Seitenhälften der Axenplatte, die am Kopfe bogen- förmig in einander umbiegen und am hintern Ende in der Keimhaut sich ver- lieren, sp Seitenplatten, die vorn und hinten in einander übergehen, y Grenze des hellen Fruchthofes. 2. Senkrechter Querschnitt derselben Keimhaut von der Mitte, uw Urwirbelplatten, ohne Grenze in die Seitenplatten übergehend, mp Medullarplatte, ins Hornblatt sich fortsetzend, d Darmdrüsenblatt. Ausser- dem ist die Chorda sichtbar und die Primitivrinne.]

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Zitationshilfe: Kölliker, Albert von: Entwicklungsgeschichte des Menschen und der höheren Thiere. Leipzig, 1861, S. 44. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/koelliker_entwicklungs_1861/60>, abgerufen am 21.11.2024.