später zu einem knorpelartigen Gebilde sich umgestaltet und der Vorläufer der spätern Wirbelsäule ist.
Mit dem Auftreten der Chorda, die bald ein vorderes zuge- spitztes und ein hinteres spindelförmig verdicktes Ende erkennen lässt, wird eine besondere Bezeichnung für die übrigen Theile der Axenplatte nöthig und können nun die zu beiden Seiten der Chorda liegenden Theile derselben uw die Urwirbelplatten und die ganzeUrwirbelplatten. obere Lage mp, obschon sie von den untern Theilen noch nicht voll- kommen trennbar ist, die Medullarplatte heissen. Die RandtheileMedullarplatte. der Embryonalanlage, obschon, wie die Durchschnittsansicht (Fig. 17) lehrt, von der Medullarplatte und den Urwirbelplatten nicht ge- schieden, können doch schon als Hornblatth und als Seiten-Hornblatt. plattensp unterschieden werden. Das Hornblatt ist etwas dicker als der peripherische Theil des äussern Blattes des Keimes, aber nicht so dick wie die Medullarplatte, welche als unmittelbare Fort- setzung desselben erscheint und nur durch eine immer grösser wer- dende Helligkeit vor demselben sich auszeichnet. Die SeitenplattenSeitenplatten. gehen nach aussen unmittelbar in den dünneren Theil des mittle- ren Keimblattes über und sind anfänglich von den Urwirbelplatten nicht gesondert. Später tritt im Bereiche des Rumpfes eine solche Sonderung durch eine feine helle Linie ein, am Kopfe dagegen blei- ben beide Theile mit einander verbunden und können dieselben zu- sammen die Kopfplatten heissen.Kopfplatten.
Die drei beschriebenen Keimblätter zeigen eine ganz bestimmte Beziehung zu den Organen und Systemen des fertigen Embryo und ist es zweckmässig, Sie schon jetzt auf diese Verhältnisse aufmerksam zu machen. Aus dem obern Keimblatte entwickelt sich aus der Me- dullarplatte das centrale Nervensystem und aus dem Hornblatte die Epidermis mit allen Epidermisgebilden, aus dem mittleren Keimblatte das Knochen- und Muskelsystem, die Geschlechtsorgane und alle ge- fässhaltigen Theile, mit Ausnahme des Centralnervensystems. Das untere Keimblatt endlich gibt das Epithel des Darmes und aller An- hangsdrüsen desselben. Es können daher diese Blätter mit Remak auch als das Sinnes- oder sensorielle Blatt, das moto- risch-germinative Blatt und das trophische oder Darm- Drüsenblatt bezeichnet werden.
Erste Veränderungen der Keimhaut.
später zu einem knorpelartigen Gebilde sich umgestaltet und der Vorläufer der spätern Wirbelsäule ist.
Mit dem Auftreten der Chorda, die bald ein vorderes zuge- spitztes und ein hinteres spindelförmig verdicktes Ende erkennen lässt, wird eine besondere Bezeichnung für die übrigen Theile der Axenplatte nöthig und können nun die zu beiden Seiten der Chorda liegenden Theile derselben uw die Urwirbelplatten und die ganzeUrwirbelplatten. obere Lage mp, obschon sie von den untern Theilen noch nicht voll- kommen trennbar ist, die Medullarplatte heissen. Die RandtheileMedullarplatte. der Embryonalanlage, obschon, wie die Durchschnittsansicht (Fig. 17) lehrt, von der Medullarplatte und den Urwirbelplatten nicht ge- schieden, können doch schon als Hornblatth und als Seiten-Hornblatt. plattensp unterschieden werden. Das Hornblatt ist etwas dicker als der peripherische Theil des äussern Blattes des Keimes, aber nicht so dick wie die Medullarplatte, welche als unmittelbare Fort- setzung desselben erscheint und nur durch eine immer grösser wer- dende Helligkeit vor demselben sich auszeichnet. Die SeitenplattenSeitenplatten. gehen nach aussen unmittelbar in den dünneren Theil des mittle- ren Keimblattes über und sind anfänglich von den Urwirbelplatten nicht gesondert. Später tritt im Bereiche des Rumpfes eine solche Sonderung durch eine feine helle Linie ein, am Kopfe dagegen blei- ben beide Theile mit einander verbunden und können dieselben zu- sammen die Kopfplatten heissen.Kopfplatten.
Die drei beschriebenen Keimblätter zeigen eine ganz bestimmte Beziehung zu den Organen und Systemen des fertigen Embryo und ist es zweckmässig, Sie schon jetzt auf diese Verhältnisse aufmerksam zu machen. Aus dem obern Keimblatte entwickelt sich aus der Me- dullarplatte das centrale Nervensystem und aus dem Hornblatte die Epidermis mit allen Epidermisgebilden, aus dem mittleren Keimblatte das Knochen- und Muskelsystem, die Geschlechtsorgane und alle ge- fässhaltigen Theile, mit Ausnahme des Centralnervensystems. Das untere Keimblatt endlich gibt das Epithel des Darmes und aller An- hangsdrüsen desselben. Es können daher diese Blätter mit Remak auch als das Sinnes- oder sensorielle Blatt, das moto- risch-germinative Blatt und das trophische oder Darm- Drüsenblatt bezeichnet werden.
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[45/0061]
Erste Veränderungen der Keimhaut.
später zu einem knorpelartigen Gebilde sich umgestaltet und der
Vorläufer der spätern Wirbelsäule ist.
Mit dem Auftreten der Chorda, die bald ein vorderes zuge-
spitztes und ein hinteres spindelförmig verdicktes Ende erkennen
lässt, wird eine besondere Bezeichnung für die übrigen Theile der
Axenplatte nöthig und können nun die zu beiden Seiten der Chorda
liegenden Theile derselben uw die Urwirbelplatten und die ganze
obere Lage mp, obschon sie von den untern Theilen noch nicht voll-
kommen trennbar ist, die Medullarplatte heissen. Die Randtheile
der Embryonalanlage, obschon, wie die Durchschnittsansicht (Fig. 17)
lehrt, von der Medullarplatte und den Urwirbelplatten nicht ge-
schieden, können doch schon als Hornblatt h und als Seiten-
platten sp unterschieden werden. Das Hornblatt ist etwas dicker
als der peripherische Theil des äussern Blattes des Keimes, aber nicht
so dick wie die Medullarplatte, welche als unmittelbare Fort-
setzung desselben erscheint und nur durch eine immer grösser wer-
dende Helligkeit vor demselben sich auszeichnet. Die Seitenplatten
gehen nach aussen unmittelbar in den dünneren Theil des mittle-
ren Keimblattes über und sind anfänglich von den Urwirbelplatten
nicht gesondert. Später tritt im Bereiche des Rumpfes eine solche
Sonderung durch eine feine helle Linie ein, am Kopfe dagegen blei-
ben beide Theile mit einander verbunden und können dieselben zu-
sammen die Kopfplatten heissen.
Urwirbelplatten.
Medullarplatte.
Hornblatt.
Seitenplatten.
Kopfplatten.
Die drei beschriebenen Keimblätter zeigen eine ganz bestimmte
Beziehung zu den Organen und Systemen des fertigen Embryo und
ist es zweckmässig, Sie schon jetzt auf diese Verhältnisse aufmerksam
zu machen. Aus dem obern Keimblatte entwickelt sich aus der Me-
dullarplatte das centrale Nervensystem und aus dem Hornblatte die
Epidermis mit allen Epidermisgebilden, aus dem mittleren Keimblatte
das Knochen- und Muskelsystem, die Geschlechtsorgane und alle ge-
fässhaltigen Theile, mit Ausnahme des Centralnervensystems. Das
untere Keimblatt endlich gibt das Epithel des Darmes und aller An-
hangsdrüsen desselben. Es können daher diese Blätter mit Remak
auch als das Sinnes- oder sensorielle Blatt, das moto-
risch-germinative Blatt und das trophische oder Darm-
Drüsenblatt bezeichnet werden.
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Kölliker, Albert von: Entwicklungsgeschichte des Menschen und der höheren Thiere. Leipzig, 1861, S. 45. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/koelliker_entwicklungs_1861/61>, abgerufen am 21.11.2024.
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