Kölliker, Albert von: Entwicklungsgeschichte des Menschen und der höheren Thiere. Leipzig, 1861.Zwölfte Vorlesung. Kopfdarmhöhle.Anlage der Kopfdarmhöhle aus, und ist in dieser Beziehung eineAbbildung von Bischoff besonders lehrreich (Fig. 38). In dieser Junger Embryo des Hundes. Seitenplatten. [Abbildung]
Fig. 38. deute ich mit Remak (l. c. St. 191) die ganzedunkle Begrenzung b der noch weit offenen Rückenfurche aa', deren Ränder durch den hellen Saum angegeben sind, als Medul- larplatte und darunter gelegene Urwir- belplatten. Am breiteren Kopftheile zeigt die Furche schon 3 Ausbuchtungen, die Hirnblasen, in der Mitte, wo 6 Ur- wirbel durch die Platte hindurchschim- mern, ist dieselbe schmäler und hinten wieder ähnlich wie bei den Vögeln am Sinus rhomboidalis erweitert. Die mittlere dunkle Linie bezeichnet die Chorda. Ausserdem sind hier auch die Seitenplatten c deut- lich, die in das mittlere und äussere Blatt des Fruchthofes d übergehen, während f das Darmdrüsenblatt darstellt. Die Profilansicht dieses Embryo (Fig. 39) zeigt, dass der Kopf sich schon etwas vom Fruchthofe abgeschnürt hat, dass mithin die erste Anlage der Kopfdarmhöhle schon gebildet ist. Ueberhaupt ist der ganze Embryo am Rücken etwas gewölbt und an der Bauch- [Abbildung]
Fig. 39. seite leicht rinnenförmig vertieft zu den-ken. -- Auf dieses Stadium folgt nun bald der Schluss der Furche, während zugleich [Abbildung]
Fig. 38. Embryonalanlage eines Hundeeies, [Abbildung]
Fig. 39. Derselbe Embryo, den Fig. 38 darstellt, Zwölfte Vorlesung. Kopfdarmhöhle.Anlage der Kopfdarmhöhle aus, und ist in dieser Beziehung eineAbbildung von Bischoff besonders lehrreich (Fig. 38). In dieser Junger Embryo des Hundes. Seitenplatten. [Abbildung]
Fig. 38. deute ich mit Remak (l. c. St. 191) die ganzedunkle Begrenzung b der noch weit offenen Rückenfurche aa′, deren Ränder durch den hellen Saum angegeben sind, als Medul- larplatte und darunter gelegene Urwir- belplatten. Am breiteren Kopftheile zeigt die Furche schon 3 Ausbuchtungen, die Hirnblasen, in der Mitte, wo 6 Ur- wirbel durch die Platte hindurchschim- mern, ist dieselbe schmäler und hinten wieder ähnlich wie bei den Vögeln am Sinus rhomboidalis erweitert. Die mittlere dunkle Linie bezeichnet die Chorda. Ausserdem sind hier auch die Seitenplatten c deut- lich, die in das mittlere und äussere Blatt des Fruchthofes d übergehen, während f das Darmdrüsenblatt darstellt. Die Profilansicht dieses Embryo (Fig. 39) zeigt, dass der Kopf sich schon etwas vom Fruchthofe abgeschnürt hat, dass mithin die erste Anlage der Kopfdarmhöhle schon gebildet ist. Ueberhaupt ist der ganze Embryo am Rücken etwas gewölbt und an der Bauch- [Abbildung]
Fig. 39. seite leicht rinnenförmig vertieft zu den-ken. — Auf dieses Stadium folgt nun bald der Schluss der Furche, während zugleich [Abbildung]
Fig. 38. Embryonalanlage eines Hundeeies, [Abbildung]
Fig. 39. Derselbe Embryo, den Fig. 38 darstellt, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0094" n="78"/><fw place="top" type="header">Zwölfte Vorlesung.</fw><lb/><note place="left">Kopfdarmhöhle.</note>Anlage der <hi rendition="#g">Kopfdarmhöhle</hi> aus, und ist in dieser Beziehung eine<lb/> Abbildung von <hi rendition="#k">Bischoff</hi> besonders lehrreich (Fig. 38). In dieser<lb/><note place="left">Junger Embryo<lb/> des Hundes.</note><lb/><note place="left">Seitenplatten.</note><lb/><figure><head>Fig. 38.</head></figure><lb/> deute ich mit <hi rendition="#k">Remak</hi> (l. c. St. 191) die <hi rendition="#g">ganze</hi><lb/> dunkle Begrenzung <hi rendition="#i">b</hi> der noch weit offenen<lb/> Rückenfurche <hi rendition="#g"><hi rendition="#i">aa′</hi>,</hi> deren Ränder durch den<lb/> hellen Saum angegeben sind, als <hi rendition="#g">Medul-<lb/> larplatte</hi> und darunter gelegene Urwir-<lb/> belplatten. Am breiteren Kopftheile zeigt<lb/> die Furche schon 3 Ausbuchtungen, die<lb/><hi rendition="#g">Hirnblasen,</hi> in der Mitte, wo 6 <hi rendition="#g">Ur-<lb/> wirbel</hi> durch die Platte hindurchschim-<lb/> mern, ist dieselbe schmäler und hinten<lb/> wieder ähnlich wie bei den Vögeln am <hi rendition="#i">Sinus<lb/> rhomboidalis</hi> erweitert. Die mittlere dunkle<lb/> Linie bezeichnet die <hi rendition="#g">Chorda.</hi> Ausserdem<lb/> sind hier auch die <hi rendition="#g">Seitenplatten</hi> <hi rendition="#i">c</hi> deut-<lb/> lich, die in das mittlere und äussere Blatt<lb/> des Fruchthofes <hi rendition="#i">d</hi> übergehen, während <hi rendition="#i">f</hi> das Darmdrüsenblatt<lb/> darstellt. Die Profilansicht dieses Embryo (Fig. 39) zeigt, dass der<lb/> Kopf sich schon etwas vom Fruchthofe abgeschnürt hat, dass mithin<lb/> die erste Anlage der Kopfdarmhöhle schon gebildet ist. Ueberhaupt<lb/> ist der ganze Embryo am Rücken etwas gewölbt und an der Bauch-<lb/><figure><head>Fig. 39.</head></figure><lb/> seite leicht rinnenförmig vertieft zu den-<lb/> ken. — Auf dieses Stadium folgt nun bald<lb/> der Schluss der Furche, während zugleich<lb/><figure><p>Fig. 38. Embryonalanlage eines Hundeeies,<lb/> etwa 10mal vergr. Nach <hi rendition="#k">Bischoff</hi>. <hi rendition="#i">a</hi> Rückenfurche,<lb/> hier mit 3 Erweiterungen und 2 Einschnürungen,<lb/> Andeutungen der aus diesem Theile der Medullar-<lb/> platte sich entwickelnden 3 Hirnblasen, <hi rendition="#i">a′</hi> Erwei-<lb/> terung der Rückenfurche in der Lendengegend (<hi rendition="#i">Sinus<lb/> rhomboidalis</hi>), <hi rendition="#i">b</hi> Medullarplatte, <hi rendition="#i">c</hi> Seitenplatten, <hi rendition="#i">d</hi><lb/> äusseres und mittleres Blatt der Keimblase, <hi rendition="#i">f</hi> inne-<lb/> res Blatt derselben. In der Mitte sind 6 Urwirbel<lb/> sichtbar und in der Mitte der Rückenfurche sieht<lb/> man die durchschimmernde <hi rendition="#i">Chorda dorsalis</hi>.</p></figure><lb/><figure><p>Fig. 39. Derselbe Embryo, den Fig. 38 darstellt,<lb/> von der Seite, <hi rendition="#i">a</hi> abgetrennte äussere Lamellen der<lb/> Keimblase. Das Offenstehen der Rückenfurche und<lb/> die Abschnürung des Kopfes sind deutlich.</p></figure><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [78/0094]
Zwölfte Vorlesung.
Anlage der Kopfdarmhöhle aus, und ist in dieser Beziehung eine
Abbildung von Bischoff besonders lehrreich (Fig. 38). In dieser
[Abbildung Fig. 38.]
deute ich mit Remak (l. c. St. 191) die ganze
dunkle Begrenzung b der noch weit offenen
Rückenfurche aa′, deren Ränder durch den
hellen Saum angegeben sind, als Medul-
larplatte und darunter gelegene Urwir-
belplatten. Am breiteren Kopftheile zeigt
die Furche schon 3 Ausbuchtungen, die
Hirnblasen, in der Mitte, wo 6 Ur-
wirbel durch die Platte hindurchschim-
mern, ist dieselbe schmäler und hinten
wieder ähnlich wie bei den Vögeln am Sinus
rhomboidalis erweitert. Die mittlere dunkle
Linie bezeichnet die Chorda. Ausserdem
sind hier auch die Seitenplatten c deut-
lich, die in das mittlere und äussere Blatt
des Fruchthofes d übergehen, während f das Darmdrüsenblatt
darstellt. Die Profilansicht dieses Embryo (Fig. 39) zeigt, dass der
Kopf sich schon etwas vom Fruchthofe abgeschnürt hat, dass mithin
die erste Anlage der Kopfdarmhöhle schon gebildet ist. Ueberhaupt
ist der ganze Embryo am Rücken etwas gewölbt und an der Bauch-
[Abbildung Fig. 39.]
seite leicht rinnenförmig vertieft zu den-
ken. — Auf dieses Stadium folgt nun bald
der Schluss der Furche, während zugleich
[Abbildung Fig. 38. Embryonalanlage eines Hundeeies,
etwa 10mal vergr. Nach Bischoff. a Rückenfurche,
hier mit 3 Erweiterungen und 2 Einschnürungen,
Andeutungen der aus diesem Theile der Medullar-
platte sich entwickelnden 3 Hirnblasen, a′ Erwei-
terung der Rückenfurche in der Lendengegend (Sinus
rhomboidalis), b Medullarplatte, c Seitenplatten, d
äusseres und mittleres Blatt der Keimblase, f inne-
res Blatt derselben. In der Mitte sind 6 Urwirbel
sichtbar und in der Mitte der Rückenfurche sieht
man die durchschimmernde Chorda dorsalis.]
[Abbildung Fig. 39. Derselbe Embryo, den Fig. 38 darstellt,
von der Seite, a abgetrennte äussere Lamellen der
Keimblase. Das Offenstehen der Rückenfurche und
die Abschnürung des Kopfes sind deutlich.]
Kopfdarmhöhle.
Junger Embryo
des Hundes.
Seitenplatten.
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