Körner, Theodor: Leyer und Schwerdt. Berlin, 1814.Bei der Musik des Prinzen Louis Ferdinand. 1812. Düstre Harmonien hör' ich klingen, Muthig schwellen sie ans volle Herz, In die Seele fühl' ich sie mir dringen, Wecken mir den vaterländ'schen Schmerz. Und mit ihren früh geprüften Schwingen, Kämpfen sie im Sturme himmelwärts, Doch sie tragen nur ein dunkles Sehnen, Nicht den Geist aus diesem Land der Thränen. Allgewaltig hält ihn noch das Leben, Taucht die Flügel in den stygschen Fluß. Es ist nicht der Künste freies Schweben, Nicht verklärter Geister Weihekuß. Bei der Muſik des Prinzen Louis Ferdinand. 1812. Duͤſtre Harmonien hoͤr' ich klingen, Muthig ſchwellen ſie ans volle Herz, In die Seele fuͤhl' ich ſie mir dringen, Wecken mir den vaterlaͤnd'ſchen Schmerz. Und mit ihren fruͤh gepruͤften Schwingen, Kaͤmpfen ſie im Sturme himmelwaͤrts, Doch ſie tragen nur ein dunkles Sehnen, Nicht den Geiſt aus dieſem Land der Thraͤnen. Allgewaltig haͤlt ihn noch das Leben, Taucht die Fluͤgel in den ſtygſchen Fluß. Es iſt nicht der Kuͤnſte freies Schweben, Nicht verklaͤrter Geiſter Weihekuß. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0032" n="20"/> <div n="2"> <head>Bei der Muſik des Prinzen Louis Ferdinand.<lb/></head> <p rendition="#c">1812.</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l><hi rendition="#in">D</hi>uͤſtre Harmonien hoͤr' ich klingen,</l><lb/> <l>Muthig ſchwellen ſie ans volle Herz,</l><lb/> <l>In die Seele fuͤhl' ich ſie mir dringen,</l><lb/> <l>Wecken mir den vaterlaͤnd'ſchen Schmerz.</l><lb/> <l>Und mit ihren fruͤh gepruͤften Schwingen,</l><lb/> <l>Kaͤmpfen ſie im Sturme himmelwaͤrts,</l><lb/> <l>Doch ſie tragen nur ein dunkles Sehnen,</l><lb/> <l>Nicht den Geiſt aus dieſem Land der Thraͤnen.</l><lb/> </lg> <lg n="2"> <l>Allgewaltig haͤlt ihn noch das Leben,</l><lb/> <l>Taucht die Fluͤgel in den ſtygſchen Fluß.</l><lb/> <l>Es iſt nicht der Kuͤnſte freies Schweben,</l><lb/> <l>Nicht verklaͤrter Geiſter Weihekuß.</l><lb/> </lg> </lg> </div> </div> </body> </text> </TEI> [20/0032]
Bei der Muſik des Prinzen Louis Ferdinand.
1812.
Duͤſtre Harmonien hoͤr' ich klingen,
Muthig ſchwellen ſie ans volle Herz,
In die Seele fuͤhl' ich ſie mir dringen,
Wecken mir den vaterlaͤnd'ſchen Schmerz.
Und mit ihren fruͤh gepruͤften Schwingen,
Kaͤmpfen ſie im Sturme himmelwaͤrts,
Doch ſie tragen nur ein dunkles Sehnen,
Nicht den Geiſt aus dieſem Land der Thraͤnen.
Allgewaltig haͤlt ihn noch das Leben,
Taucht die Fluͤgel in den ſtygſchen Fluß.
Es iſt nicht der Kuͤnſte freies Schweben,
Nicht verklaͤrter Geiſter Weihekuß.
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