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Körner, Josef: Einführung in die Poetik. Frankfurt (Main), 1949.

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sog. Anapäst (griech. "Widerschlag"), kommt im deutschen Vers nur pko_028.002
in Mischung mit den drei vorerwähnten Taktarten vor.

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Die beliebtesten, verbreitetsten Taktreihen (Versarten) der deutschen pko_028.004
Dichtung sind:

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a) Jambische: 1. Der Viertakter, von Otfried bis Opitz der deutsche pko_028.006
Normalvers, als Knittelvers (mit freier oder fester Silbensumme) pko_028.007
von Hans Sachs und Fischart über Gryphius, pko_028.008
Kortum und Goethe bis zu Gerhart Hauptmann im pko_028.009
Schwange, gilt im Gegensatz zu den schwierigeren, seit pko_028.010
dem 16. Jahrhundert aus der antiken und romanischen pko_028.011
Dichtung übernommenen Maßen als der eigentlich pko_028.012
deutsche Vers, obwohl er erst um die Mitte des 9. Jahrhunderts pko_028.013
lateinischer Poesie abgeborgt wurde.

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Beispiele: a) freier Knittelvers (nur die Zahl der Hebungen pko_028.015
ist festgelegt, die der Senkungen unbestimmt):

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Mit dem Handel gibts nur Kleinigkeiten, pko_028.017
Denn es ist kein Geld unter den Leuten
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(Kortum: Jobsiade).

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b) strenger Knittelvers:

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Drauf hat der Rhein sein' Abscheid g'nommen, pko_028.021
Auf daß er bald ins Meer möcht kommen
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(Fischart: Das glückhafte Schiff von Zürich).

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2. Der Fünftakter -- Quinar, Blankvers (d. h. reimloser pko_028.024
Vers) --, im 18. Jh. aus der englischen Dichtung pko_028.025
übernommen, gilt seither als der obligate deutsche Bühnenvers.

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pko_028.027
Heraus, in eure Schatten, rege Wipfel
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(Goethe: Iphigenie).

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Vor grauen Jahren lebt ein Mann im Osten
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(Lessing: Nathan).

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3. Der Sechstakter wird Senar oder Trimeter1) pko_028.036
genannt, pko_028.032
wenn er mit Zäsur im 4. Jambus versehen ist; Alexandriner2), pko_028.033
wenn mit Diärese nach dem 3. Takt; Nibelungenvers, pko_028.034
wenn er sich aus zwei Dreitaktern zusammensetzt,

1) pko_028.035
Die antike Metrik nimmt je zwei "Füße" (= Takte) zu einem "Metrum" zusammen.
2) pko_028.037
So genannt nach einem altfranzösischen Alexanderepos des 12. Jahrhunderts, in pko_028.038
dem diese Versart erstmals verwendet worden ist.

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sog. Anapä́st (griech. „Widerschlag“), kommt im deutschen Vers nur pko_028.002
in Mischung mit den drei vorerwähnten Taktarten vor.

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Die beliebtesten, verbreitetsten Taktreihen (Versarten) der deutschen pko_028.004
Dichtung sind:

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a) Jambische: 1. Der Viertakter, von Otfried bis Opitz der deutsche pko_028.006
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Beispiele: α) freier Knittelvers (nur die Zahl der Hebungen pko_028.015
ist festgelegt, die der Senkungen unbestimmt):

pko_028.016
Mit dem Hándel gíbts nur Kleínigkeíten, pko_028.017
Denn es íst kein Géld únter den Leúten
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(Kortum: Jobsiade).

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β) strenger Knittelvers:

pko_028.020
Drauf hát der Rheín sein' Ábscheid g'nómmen, pko_028.021
Auf dáß er báld ins Méer möcht kómmen
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(Fischart: Das glückhafte Schiff von Zürich).

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2. Der Fünftakter — Quinar, Blankvers (d. h. reimloser pko_028.024
Vers) —, im 18. Jh. aus der englischen Dichtung pko_028.025
übernommen, gilt seither als der obligate deutsche Bühnenvers.

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Heraús, in eúre Schátten, rége Wípfel
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(Goethe: Iphigenie).

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Vor gráuen Jáhren lébt ein Mánn im Ósten
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(Lessing: Nathan).

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3. Der Sechstakter wird Senár oder Trímeter1) pko_028.036
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wenn er mit Zäsur im 4. Jambus versehen ist; Alexandriner2), pko_028.033
wenn mit Diärese nach dem 3. Takt; Nibelungenvers, pko_028.034
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Die antike Metrik nimmt je zwei „Füße“ (= Takte) zu einem „Metrum“ zusammen.
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Zitationshilfe: Körner, Josef: Einführung in die Poetik. Frankfurt (Main), 1949, S. 28. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/koerner_poetik_1949/32>, abgerufen am 23.11.2024.