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Kopisch, August: Der Träumer. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 14. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 1–67. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016.

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und muß etwas ruhen. Ich zieh' die Kleider nicht aus, denn morgen muß es früh wieder losgehen. -- Legt Euch nicht zu Giovanni, sagte Ciccio, sonst erwürgt er Euch die Nacht vor Freude. -- Er hat sein Zimmer besonders, sagte Giovanni, sonst würde ich nicht aufhören, mit ihm zu Plaudern! -- Alle gingen fröhlich auseinander, fanden sich am andern Morgen zeitig wieder ein und arbeiteten nun Tag und Nacht mit Sacchetti's Leuten und unter seiner Leitung so emsig, als gelte es einen geschwollenen Strom abzuwehren oder ein Feuer zu löschen. Das schönste Wetter begünstigte sie, und sie waren fertig, ehe sie sich dessen versahen, schon vor dem bestimmten Tage, und konnten nun Alle gemächlich ruhen und sich am Tage selbst ganz ihren Launen überlassen. -- Don Ciccio hatte seine Einkäufe vortrefflich ausgeführt, gute Köche gedungen, und Alles war bereit, um gemächlich bei der Hand zu sein.

In denselben Tagen ging es bei Don Granco eben so emsig, aber nicht ganz so fröhlich her, denn da wußte sich Niemand ordentlich Rath in irgend einer Sache. Zwar hatte der Mann das Knausern mit Geld aufgegeben, sein Kopf aber knauserte fort mit Gedanken. Zuletzt gedachte er nur daran, wie es zu machen wäre, daß es schiene, als wenn recht viel dabei aufginge. Er schickte weit umher nach berühmten Fressern und Säufern, auf deren Kunst man Wetten machen sollte, und ließ viel falsches Blattgold holen,

und muß etwas ruhen. Ich zieh' die Kleider nicht aus, denn morgen muß es früh wieder losgehen. — Legt Euch nicht zu Giovanni, sagte Ciccio, sonst erwürgt er Euch die Nacht vor Freude. — Er hat sein Zimmer besonders, sagte Giovanni, sonst würde ich nicht aufhören, mit ihm zu Plaudern! — Alle gingen fröhlich auseinander, fanden sich am andern Morgen zeitig wieder ein und arbeiteten nun Tag und Nacht mit Sacchetti's Leuten und unter seiner Leitung so emsig, als gelte es einen geschwollenen Strom abzuwehren oder ein Feuer zu löschen. Das schönste Wetter begünstigte sie, und sie waren fertig, ehe sie sich dessen versahen, schon vor dem bestimmten Tage, und konnten nun Alle gemächlich ruhen und sich am Tage selbst ganz ihren Launen überlassen. — Don Ciccio hatte seine Einkäufe vortrefflich ausgeführt, gute Köche gedungen, und Alles war bereit, um gemächlich bei der Hand zu sein.

In denselben Tagen ging es bei Don Granco eben so emsig, aber nicht ganz so fröhlich her, denn da wußte sich Niemand ordentlich Rath in irgend einer Sache. Zwar hatte der Mann das Knausern mit Geld aufgegeben, sein Kopf aber knauserte fort mit Gedanken. Zuletzt gedachte er nur daran, wie es zu machen wäre, daß es schiene, als wenn recht viel dabei aufginge. Er schickte weit umher nach berühmten Fressern und Säufern, auf deren Kunst man Wetten machen sollte, und ließ viel falsches Blattgold holen,

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Jan Merkt, Thomas Gilli, Jasmin Bieber, Katharina Herget, Anni Peter, Christian Thomas, Benjamin Fiechter: Bearbeitung der digitalen Edition. (2017-03-15T13:35:42Z)

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Zitationshilfe: Kopisch, August: Der Träumer. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 14. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 1–67. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kopisch_traeumer_1910/55>, abgerufen am 23.11.2024.