Kortum, Carl Arnold: Die Jobsiade. Bd. 1. Dortmund, 1799.34. Denn die Herren dachten weislich zurücke, Daß sie auch wohl viele lustige Stücke Auf Akademien getrieben vor dem; Man schritte also weiter ad rem. 35. Der Herr Inspektor machte den Anfang Hustete viermal mit starkem Klang, Schnäuzte und räusperte auch viermal sich Und fragte, indem er den Bauch strich: 36. Ich, als zeitlicher pro tempore Inspektor, Und der hiesigen Geistlichkeit Direk- tor, Frage Sie: Quid sit Episcopus? Alsbald antwortete Hieronimus: 37. Ein Bischof ist, wie ich denke, Ein sehr angenehmes Getränke Aus rothem Wein, Zucker und Pomeran- zensaft Und wärmet und stärket mit großer Kraft. 38. Ueber diese Antwort des Kandidaten Jobses Geschah allgemeines Schütteln des Kopfes; Der Inspektor sprach zuerst, hem! hem! Drauf die andern secundum ordinem. 39. Nun hub der Assessor an zu fragen! Herr Hieronimus! thun Sie mir sagen, Wer die Apostel gewesen sind? Hieronimus antwortete geschwind: 40. Apo-
34. Denn die Herren dachten weislich zuruͤcke, Daß ſie auch wohl viele luſtige Stuͤcke Auf Akademien getrieben vor dem; Man ſchritte alſo weiter ad rem. 35. Der Herr Inſpektor machte den Anfang Huſtete viermal mit ſtarkem Klang, Schnaͤuzte und raͤuſperte auch viermal ſich Und fragte, indem er den Bauch ſtrich: 36. Ich, als zeitlicher pro tempore Inſpektor, Und der hieſigen Geiſtlichkeit Direk- tor, Frage Sie: Quid sit Episcopus? Alsbald antwortete Hieronimus: 37. Ein Biſchof iſt, wie ich denke, Ein ſehr angenehmes Getraͤnke Aus rothem Wein, Zucker und Pomeran- zenſaft Und waͤrmet und ſtaͤrket mit großer Kraft. 38. Ueber dieſe Antwort des Kandidaten Jobſes Geſchah allgemeines Schuͤtteln des Kopfes; Der Inſpektor ſprach zuerſt, hem! hem! Drauf die andern secundum ordinem. 39. Nun hub der Aſſeſſor an zu fragen! Herr Hieronimus! thun Sie mir ſagen, Wer die Apoſtel geweſen ſind? Hieronimus antwortete geſchwind: 40. Apo-
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <lg type="poem"> <pb facs="#f0112" n="88"/> <lg n="34"> <l>34. Denn die Herren dachten weislich zuruͤcke,</l><lb/> <l>Daß ſie auch wohl viele luſtige Stuͤcke</l><lb/> <l>Auf Akademien getrieben vor dem;</l><lb/> <l>Man ſchritte alſo weiter <hi rendition="#aq">ad rem.</hi></l> </lg><lb/> <lg n="35"> <l>35. Der Herr <hi rendition="#g">Inſpektor</hi> machte den Anfang</l><lb/> <l>Huſtete viermal mit ſtarkem Klang,</l><lb/> <l>Schnaͤuzte und raͤuſperte auch viermal ſich</l><lb/> <l>Und fragte, indem er den Bauch ſtrich:</l> </lg><lb/> <lg n="36"> <l>36. <hi rendition="#g">Ich, als zeitlicher <hi rendition="#aq">pro tempore</hi></hi></l><lb/> <l> <hi rendition="#aq">Inſpektor,</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#aq">Und der hieſigen Geiſtlichkeit Direk-</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#aq">tor,</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#aq">Frage Sie: <hi rendition="#aq">Quid sit Episcopus?</hi></hi> </l><lb/> <l>Alsbald antwortete Hieronimus:</l> </lg><lb/> <lg n="37"> <l>37. Ein Biſchof iſt, wie ich denke,</l><lb/> <l>Ein ſehr angenehmes Getraͤnke</l><lb/> <l>Aus rothem Wein, Zucker und Pomeran-</l><lb/> <l>zenſaft</l><lb/> <l>Und waͤrmet und ſtaͤrket mit großer Kraft.</l> </lg><lb/> <lg n="38"> <l>38. Ueber dieſe Antwort des Kandidaten Jobſes</l><lb/> <l>Geſchah allgemeines Schuͤtteln des Kopfes;</l><lb/> <l>Der Inſpektor ſprach zuerſt, hem! hem!</l><lb/> <l>Drauf die andern <hi rendition="#aq">secundum ordinem.</hi></l> </lg><lb/> <lg n="39"> <l>39. Nun hub der <hi rendition="#g">Aſſeſſor</hi> an zu fragen!</l><lb/> <l> <hi rendition="#g">Herr Hieronimus! thun Sie mir</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#g">ſagen,</hi> </l><lb/> <l><hi rendition="#g">Wer die Apoſtel geweſen ſind</hi>?</l><lb/> <l>Hieronimus antwortete geſchwind:</l> </lg><lb/> <fw place="bottom" type="catch">40. Apo-</fw><lb/> </lg> </div> </body> </text> </TEI> [88/0112]
34. Denn die Herren dachten weislich zuruͤcke,
Daß ſie auch wohl viele luſtige Stuͤcke
Auf Akademien getrieben vor dem;
Man ſchritte alſo weiter ad rem.
35. Der Herr Inſpektor machte den Anfang
Huſtete viermal mit ſtarkem Klang,
Schnaͤuzte und raͤuſperte auch viermal ſich
Und fragte, indem er den Bauch ſtrich:
36. Ich, als zeitlicher pro tempore
Inſpektor,
Und der hieſigen Geiſtlichkeit Direk-
tor,
Frage Sie: Quid sit Episcopus?
Alsbald antwortete Hieronimus:
37. Ein Biſchof iſt, wie ich denke,
Ein ſehr angenehmes Getraͤnke
Aus rothem Wein, Zucker und Pomeran-
zenſaft
Und waͤrmet und ſtaͤrket mit großer Kraft.
38. Ueber dieſe Antwort des Kandidaten Jobſes
Geſchah allgemeines Schuͤtteln des Kopfes;
Der Inſpektor ſprach zuerſt, hem! hem!
Drauf die andern secundum ordinem.
39. Nun hub der Aſſeſſor an zu fragen!
Herr Hieronimus! thun Sie mir
ſagen,
Wer die Apoſtel geweſen ſind?
Hieronimus antwortete geſchwind:
40. Apo-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |