Kortum, Carl Arnold: Die Jobsiade. Bd. 3. Dortmund, 1799.Und diese machte freundlich alsbald 11. Erbekam Milchsuppe, Brod und gekochte Eier, Erzählte mittlerweile seine Abenteuer, Und so wohl der Mann als seine Frau Horchten drauf, was er erzählte, genau. 12. Beide waren schon grau von Haaren, Hatten selbst manches Ungemach erfahren, Und lebten höchst einförmig und knapp Von dem, was ihre kleine Hufe gab. 13. Doch baten sie ihren Gast, sich zu beque- men Auch das Nachtquartier bei ihnen zu nehmen, Und daß eine sammetweiche Moosstreu Ihm in ihrer Hütte schon zu Dienste sey. 14. Dies hat er ihnen dann auch zugesaget, Weil ihm ihr Betragen ausserordentlich be- haget; Ja, es kam ihm natürlich vor, es sey dies Ein Paar wie weiland Philemon und Baucis. 15. Der fromme Greis mit seinem guten Weibe Erzählten ihrem Gaste zum Zeitvertreibe Manches aus alter und neuerer Zeit, Auch sprach man von des Dorfes Gelegen- heit. 16. Beson-
Und dieſe machte freundlich alsbald 11. Erbekam Milchſuppe, Brod und gekochte Eier, Erzaͤhlte mittlerweile ſeine Abenteuer, Und ſo wohl der Mann als ſeine Frau Horchten drauf, was er erzaͤhlte, genau. 12. Beide waren ſchon grau von Haaren, Hatten ſelbſt manches Ungemach erfahren, Und lebten hoͤchſt einfoͤrmig und knapp Von dem, was ihre kleine Hufe gab. 13. Doch baten ſie ihren Gaſt, ſich zu beque- men Auch das Nachtquartier bei ihnen zu nehmen, Und daß eine ſammetweiche Moosſtreu Ihm in ihrer Huͤtte ſchon zu Dienſte ſey. 14. Dies hat er ihnen dann auch zugeſaget, Weil ihm ihr Betragen auſſerordentlich be- haget; Ja, es kam ihm natuͤrlich vor, es ſey dies Ein Paar wie weiland Philemon und Baucis. 15. Der fromme Greis mit ſeinem guten Weibe Erzaͤhlten ihrem Gaſte zum Zeitvertreibe Manches aus alter und neuerer Zeit, Auch ſprach man von des Dorfes Gelegen- heit. 16. Beſon-
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <lg type="poem"> <lg n="10"> <pb facs="#f0132" n="110"/> <l>Und dieſe machte freundlich alsbald</l><lb/> <l>Zu ſeiner Erquickung einige Anſtalt.</l> </lg><lb/> <lg n="11"> <l>11. Erbekam Milchſuppe, Brod und gekochte Eier,</l><lb/> <l>Erzaͤhlte mittlerweile ſeine Abenteuer,</l><lb/> <l>Und ſo wohl der Mann als ſeine Frau</l><lb/> <l>Horchten drauf, was er erzaͤhlte, genau.</l> </lg><lb/> <lg n="12"> <l>12. Beide waren ſchon grau von Haaren,</l><lb/> <l>Hatten ſelbſt manches Ungemach erfahren,</l><lb/> <l>Und lebten hoͤchſt einfoͤrmig und knapp</l><lb/> <l>Von dem, was ihre kleine Hufe gab.</l> </lg><lb/> <lg n="13"> <l>13. Doch baten ſie ihren Gaſt, ſich zu beque-</l><lb/> <l>men</l><lb/> <l>Auch das Nachtquartier bei ihnen zu nehmen,</l><lb/> <l>Und daß eine ſammetweiche Moosſtreu</l><lb/> <l>Ihm in ihrer Huͤtte ſchon zu Dienſte ſey.</l> </lg><lb/> <lg n="14"> <l>14. Dies hat er ihnen dann auch zugeſaget,</l><lb/> <l>Weil ihm ihr Betragen auſſerordentlich be-</l><lb/> <l>haget;</l><lb/> <l>Ja, es kam ihm natuͤrlich vor, es ſey dies</l><lb/> <l>Ein Paar wie weiland <hi rendition="#g">Philemon</hi> und</l><lb/> <l><hi rendition="#g">Baucis</hi>.</l> </lg><lb/> <lg n="15"> <l>15. Der fromme Greis mit ſeinem guten Weibe</l><lb/> <l>Erzaͤhlten ihrem Gaſte zum Zeitvertreibe</l><lb/> <l>Manches aus alter und neuerer Zeit,</l><lb/> <l>Auch ſprach man von des Dorfes Gelegen-</l><lb/> <l>heit.</l> </lg><lb/> <fw place="bottom" type="catch">16. Beſon-</fw><lb/> </lg> </div> </body> </text> </TEI> [110/0132]
Und dieſe machte freundlich alsbald
Zu ſeiner Erquickung einige Anſtalt.
11. Erbekam Milchſuppe, Brod und gekochte Eier,
Erzaͤhlte mittlerweile ſeine Abenteuer,
Und ſo wohl der Mann als ſeine Frau
Horchten drauf, was er erzaͤhlte, genau.
12. Beide waren ſchon grau von Haaren,
Hatten ſelbſt manches Ungemach erfahren,
Und lebten hoͤchſt einfoͤrmig und knapp
Von dem, was ihre kleine Hufe gab.
13. Doch baten ſie ihren Gaſt, ſich zu beque-
men
Auch das Nachtquartier bei ihnen zu nehmen,
Und daß eine ſammetweiche Moosſtreu
Ihm in ihrer Huͤtte ſchon zu Dienſte ſey.
14. Dies hat er ihnen dann auch zugeſaget,
Weil ihm ihr Betragen auſſerordentlich be-
haget;
Ja, es kam ihm natuͤrlich vor, es ſey dies
Ein Paar wie weiland Philemon und
Baucis.
15. Der fromme Greis mit ſeinem guten Weibe
Erzaͤhlten ihrem Gaſte zum Zeitvertreibe
Manches aus alter und neuerer Zeit,
Auch ſprach man von des Dorfes Gelegen-
heit.
16. Beſon-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |