Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Kosegarten, Ludwig Gotthard: Poesieen. Bd. 1. Leipzig, 1798.

Bild:
<< vorherige Seite
Ihr drohen trotzige Dränger;
Sie lässt die Trotzer drohn.
Ihr winken goldne Kronen;
Sie schmähet Kron' und Thron.
Ihr lächeln feile Dirnen.
Spart andern euren Blick;
Sie geisselt euer Lächeln
Mit hohem Hohn zurück.
Fest, wie in Gottes Schlössern
Die Demantpfeiler stehn --
Kein Blitz kann sie zerschmettern,
Kein Sturm sie niederwehn --
Fest, wie des Himmels Axe
Soll meine Treue stehn.
Wenn jene kracht und splittert,
Mag diese untergehn.
Auch weiss ich, meine Traute --
Und Himmelmelodey
Entklingt dem Hochgedanken --
Ich weiss, du bleibst mir treu.
Wohl koset dir verlockend
Der Schmeichler schnöder Mund;
Du aber wahrst der Liebe
Beschwornen Engelbund.
Ihr drohen trotzige Dränger;
Sie läſst die Trotzer drohn.
Ihr winken goldne Kronen;
Sie schmähet Kron' und Thron.
Ihr lächeln feile Dirnen.
Spart andern euren Blick;
Sie geiſselt euer Lächeln
Mit hohem Hohn zurück.
Fest, wie in Gottes Schlössern
Die Demantpfeiler stehn —
Kein Blitz kann sie zerschmettern,
Kein Sturm sie niederwehn —
Fest, wie des Himmels Axe
Soll meine Treue stehn.
Wenn jene kracht und splittert,
Mag diese untergehn.
Auch weiſs ich, meine Traute —
Und Himmelmelodey
Entklingt dem Hochgedanken —
Ich weiſs, du bleibst mir treu.
Wohl koset dir verlockend
Der Schmeichler schnöder Mund;
Du aber wahrst der Liebe
Beschwornen Engelbund.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <lg type="poem">
            <pb facs="#f0239" n="197"/>
            <lg n="14">
              <l>Ihr drohen trotzige Dränger;</l><lb/>
              <l>Sie lä&#x017F;st die Trotzer drohn.</l><lb/>
              <l>Ihr winken goldne Kronen;</l><lb/>
              <l>Sie schmähet Kron' und Thron.</l><lb/>
              <l>Ihr lächeln feile Dirnen.</l><lb/>
              <l>Spart andern euren Blick;</l><lb/>
              <l>Sie gei&#x017F;selt euer Lächeln</l><lb/>
              <l>Mit hohem Hohn zurück.</l>
            </lg><lb/>
            <lg n="15">
              <l>Fest, wie in Gottes Schlössern</l><lb/>
              <l>Die Demantpfeiler stehn &#x2014;</l><lb/>
              <l>Kein Blitz kann sie zerschmettern,</l><lb/>
              <l>Kein Sturm sie niederwehn &#x2014;</l><lb/>
              <l>Fest, wie des Himmels Axe</l><lb/>
              <l>Soll meine Treue stehn.</l><lb/>
              <l>Wenn jene kracht und splittert,</l><lb/>
              <l>Mag diese untergehn.</l>
            </lg><lb/>
            <lg n="16">
              <l>Auch wei&#x017F;s ich, meine Traute &#x2014;</l><lb/>
              <l>Und Himmelmelodey</l><lb/>
              <l>Entklingt dem Hochgedanken &#x2014;</l><lb/>
              <l>Ich wei&#x017F;s, du bleibst mir treu.</l><lb/>
              <l>Wohl koset dir verlockend</l><lb/>
              <l>Der Schmeichler schnöder Mund;</l><lb/>
              <l>Du aber wahrst der Liebe</l><lb/>
              <l>Beschwornen Engelbund.</l>
            </lg><lb/>
          </lg>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[197/0239] Ihr drohen trotzige Dränger; Sie läſst die Trotzer drohn. Ihr winken goldne Kronen; Sie schmähet Kron' und Thron. Ihr lächeln feile Dirnen. Spart andern euren Blick; Sie geiſselt euer Lächeln Mit hohem Hohn zurück. Fest, wie in Gottes Schlössern Die Demantpfeiler stehn — Kein Blitz kann sie zerschmettern, Kein Sturm sie niederwehn — Fest, wie des Himmels Axe Soll meine Treue stehn. Wenn jene kracht und splittert, Mag diese untergehn. Auch weiſs ich, meine Traute — Und Himmelmelodey Entklingt dem Hochgedanken — Ich weiſs, du bleibst mir treu. Wohl koset dir verlockend Der Schmeichler schnöder Mund; Du aber wahrst der Liebe Beschwornen Engelbund.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/kosegarten_poesieen01_1798
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/kosegarten_poesieen01_1798/239
Zitationshilfe: Kosegarten, Ludwig Gotthard: Poesieen. Bd. 1. Leipzig, 1798, S. 197. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kosegarten_poesieen01_1798/239>, abgerufen am 13.05.2024.