Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Kosegarten, Ludwig Gotthard: Poesieen. Bd. 1. Leipzig, 1798.

Bild:
<< vorherige Seite
Wohl kriechen Lotterbuben
Staubleckend rund um dich,
Und gleissen zehnmal glatter
Und flimmernder, als ich.
Trotz sey den glatten Gecken!
Dein Jüngling, stolz und gut,
Sein Mädchen, brav und edel,
Verschmähn die Raupenbrut.
Triumph! mir flammt die Seele,
Wie Blitz von Gottes Schwert.
Triumph! die heilige Treue
Wird nie von dir versehrt.
Noch vier und zwanzig Stunden,
So flieh' ich fern von dir.
Was thuts? mein Kleinod bleibet,
Elldore bleibet mir.
Triumph! ich kehre wieder,
Und treu, und keusch und rein,
Schliess' ich in heissen Armen
Elldoren wieder ein.
Triumph! auf reinen Lippen
Versiegeln wir den Bund.
Kein Bubenkuss entweihte
Den frischen Rosenmund.
Wohl kriechen Lotterbuben
Staubleckend rund um dich,
Und gleiſsen zehnmal glatter
Und flimmernder, als ich.
Trotz sey den glatten Gecken!
Dein Jüngling, stolz und gut,
Sein Mädchen, brav und edel,
Verschmähn die Raupenbrut.
Triumph! mir flammt die Seele,
Wie Blitz von Gottes Schwert.
Triumph! die heilige Treue
Wird nie von dir versehrt.
Noch vier und zwanzig Stunden,
So flieh' ich fern von dir.
Was thuts? mein Kleinod bleibet,
Elldore bleibet mir.
Triumph! ich kehre wieder,
Und treu, und keusch und rein,
Schlieſs' ich in heiſsen Armen
Elldoren wieder ein.
Triumph! auf reinen Lippen
Versiegeln wir den Bund.
Kein Bubenkuſs entweihte
Den frischen Rosenmund.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <lg type="poem">
            <pb facs="#f0240" n="198"/>
            <lg n="17">
              <l>Wohl kriechen Lotterbuben</l><lb/>
              <l>Staubleckend rund um dich,</l><lb/>
              <l>Und glei&#x017F;sen zehnmal glatter</l><lb/>
              <l>Und flimmernder, als ich.</l><lb/>
              <l>Trotz sey den glatten Gecken!</l><lb/>
              <l>Dein Jüngling, stolz und gut,</l><lb/>
              <l>Sein Mädchen, brav und edel,</l><lb/>
              <l>Verschmähn die Raupenbrut.</l>
            </lg><lb/>
            <lg n="18">
              <l>Triumph! mir flammt die Seele,</l><lb/>
              <l>Wie Blitz von Gottes Schwert.</l><lb/>
              <l>Triumph! die heilige Treue</l><lb/>
              <l>Wird nie von dir versehrt.</l><lb/>
              <l>Noch vier und zwanzig Stunden,</l><lb/>
              <l>So flieh' ich fern von dir.</l><lb/>
              <l>Was thuts? mein Kleinod bleibet,</l><lb/>
              <l>Elldore bleibet mir.</l>
            </lg><lb/>
            <lg n="19">
              <l>Triumph! ich kehre wieder,</l><lb/>
              <l>Und treu, und keusch und rein,</l><lb/>
              <l>Schlie&#x017F;s' ich in hei&#x017F;sen Armen</l><lb/>
              <l>Elldoren wieder ein.</l><lb/>
              <l>Triumph! auf reinen Lippen</l><lb/>
              <l>Versiegeln wir den Bund.</l><lb/>
              <l>Kein Bubenku&#x017F;s entweihte</l><lb/>
              <l>Den frischen Rosenmund.</l>
            </lg><lb/>
          </lg>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[198/0240] Wohl kriechen Lotterbuben Staubleckend rund um dich, Und gleiſsen zehnmal glatter Und flimmernder, als ich. Trotz sey den glatten Gecken! Dein Jüngling, stolz und gut, Sein Mädchen, brav und edel, Verschmähn die Raupenbrut. Triumph! mir flammt die Seele, Wie Blitz von Gottes Schwert. Triumph! die heilige Treue Wird nie von dir versehrt. Noch vier und zwanzig Stunden, So flieh' ich fern von dir. Was thuts? mein Kleinod bleibet, Elldore bleibet mir. Triumph! ich kehre wieder, Und treu, und keusch und rein, Schlieſs' ich in heiſsen Armen Elldoren wieder ein. Triumph! auf reinen Lippen Versiegeln wir den Bund. Kein Bubenkuſs entweihte Den frischen Rosenmund.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/kosegarten_poesieen01_1798
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/kosegarten_poesieen01_1798/240
Zitationshilfe: Kosegarten, Ludwig Gotthard: Poesieen. Bd. 1. Leipzig, 1798, S. 198. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kosegarten_poesieen01_1798/240>, abgerufen am 13.05.2024.