Silberstiebende Bächlein durchrieseln schon schwat- zend die Fluren, Blitzen im Sonnenstrahl, spiegeln die Sonne zurück. Zwiefach Leben durchströmt mir das Blut. Gleich der Lerch' in den Lüften, Gleich dem Schwan im Teich, fühl' ich mich freudig und frisch; Denn der Lenz beginnt. Wer wollte des kehrenden Lenzes Sich nicht erfreuen, verjüngt mit der ver- jüngten Natur, Nicht die offenen Fluren durchtanzen im luftigen Sprunge, Nicht lautjauchzend dem Lenz Freudebe- grüssungen schrein? Ida, der Lenz beginnt. Komm, Tochter sanfterer Freuden, Komm mit mir aufs Feld. Siehe, der Frost ist dahin, Und der Schnee ist zerschmolzen. Es rötheln die Äste der Haseln, Und das braune Gebirg lichtet das düstere Moos. Neues Leben durchwimmelt die Fluren; den Süm- pfen entgurgeln Frösche; der Erd' entwühlt schwirrend Gewürm; in der Luft
Silberstiebende Bächlein durchrieseln schon schwat- zend die Fluren, Blitzen im Sonnenstrahl, spiegeln die Sonne zurück. Zwiefach Leben durchströmt mir das Blut. Gleich der Lerch' in den Lüften, Gleich dem Schwan im Teich, fühl' ich mich freudig und frisch; Denn der Lenz beginnt. Wer wollte des kehrenden Lenzes Sich nicht erfreuen, verjüngt mit der ver- jüngten Natur, Nicht die offenen Fluren durchtanzen im luftigen Sprunge, Nicht lautjauchzend dem Lenz Freudebe- grüſsungen schrein? Ida, der Lenz beginnt. Komm, Tochter sanfterer Freuden, Komm mit mir aufs Feld. Siehe, der Frost ist dahin, Und der Schnee ist zerschmolzen. Es rötheln die Äste der Haseln, Und das braune Gebirg lichtet das düstere Moos. Neues Leben durchwimmelt die Fluren; den Süm- pfen entgurgeln Frösche; der Erd' entwühlt schwirrend Gewürm; in der Luft
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Silberstiebende Bächlein durchrieseln schon schwat-
zend die Fluren,
Blitzen im Sonnenstrahl, spiegeln die Sonne
zurück.
Zwiefach Leben durchströmt mir das Blut. Gleich
der Lerch' in den Lüften,
Gleich dem Schwan im Teich, fühl' ich mich
freudig und frisch;
Denn der Lenz beginnt. Wer wollte des kehrenden
Lenzes
Sich nicht erfreuen, verjüngt mit der ver-
jüngten Natur,
Nicht die offenen Fluren durchtanzen im luftigen
Sprunge,
Nicht lautjauchzend dem Lenz Freudebe-
grüſsungen schrein?
Ida, der Lenz beginnt. Komm, Tochter sanfterer
Freuden,
Komm mit mir aufs Feld. Siehe, der Frost
ist dahin,
Und der Schnee ist zerschmolzen. Es rötheln die
Äste der Haseln,
Und das braune Gebirg lichtet das düstere
Moos.
Neues Leben durchwimmelt die Fluren; den Süm-
pfen entgurgeln
Frösche; der Erd' entwühlt schwirrend
Gewürm; in der Luft
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Kosegarten, Ludwig Gotthard: Poesieen. Bd. 1. Leipzig, 1798, S. 295. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kosegarten_poesieen01_1798/341>, abgerufen am 26.11.2024.
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