Schallt es vom Jubelgesang der triumphirenden Lerche. Mit des werdenden Tags spriessendem blas- sestem Strahl Schwingt sich die Sängerin himmelempor, und singt, bis die Dämmrung Berg' und Thale verhüllt, fröhlich das fröh- liche Lied. Komm denn, mildes Mädchen, du Freundin edler Gefühle, Komm mit mir aufs Feld. Jubelnd, froh- lockend empfahn Wird dich der Frühling, wird "Braut" dich grüssen, und seinem Gelüste Duftender um dich zu wehn, seinem gefie- derten Chor Schmelzender um dich zu flöten gebieten -- Und ach, Geliebte, Eine Ahnung der Wonn' schauert mir sanft durch das Herz -- Ach vielleicht, dass auch dich des Schmeichlers kosendes Flistern Neue Empfindungen lehrt, dass dir die ath- mende Brust Ungewöhnlicher schwillt, in süssem verworrenem Trübsinn Dein unschuldiges Herz seufzet, dein rüh- rendes Aug'
Schallt es vom Jubelgesang der triumphirenden Lerche. Mit des werdenden Tags sprieſsendem blas- sestem Strahl Schwingt sich die Sängerin himmelempor, und singt, bis die Dämmrung Berg' und Thale verhüllt, fröhlich das fröh- liche Lied. Komm denn, mildes Mädchen, du Freundin edler Gefühle, Komm mit mir aufs Feld. Jubelnd, froh- lockend empfahn Wird dich der Frühling, wird „Braut“ dich grüſsen, und seinem Gelüste Duftender um dich zu wehn, seinem gefie- derten Chor Schmelzender um dich zu flöten gebieten — Und ach, Geliebte, Eine Ahnung der Wonn' schauert mir sanft durch das Herz — Ach vielleicht, daſs auch dich des Schmeichlers kosendes Flistern Neue Empfindungen lehrt, daſs dir die ath- mende Brust Ungewöhnlicher schwillt, in süſsem verworrenem Trübsinn Dein unschuldiges Herz seufzet, dein rüh- rendes Aug'
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Schallt es vom Jubelgesang der triumphirenden
Lerche.
Mit des werdenden Tags sprieſsendem blas-
sestem Strahl
Schwingt sich die Sängerin himmelempor, und singt,
bis die Dämmrung
Berg' und Thale verhüllt, fröhlich das fröh-
liche Lied.
Komm denn, mildes Mädchen, du Freundin edler
Gefühle,
Komm mit mir aufs Feld. Jubelnd, froh-
lockend empfahn
Wird dich der Frühling, wird „Braut“ dich grüſsen,
und seinem Gelüste
Duftender um dich zu wehn, seinem gefie-
derten Chor
Schmelzender um dich zu flöten gebieten — Und
ach, Geliebte,
Eine Ahnung der Wonn' schauert mir sanft
durch das Herz —
Ach vielleicht, daſs auch dich des Schmeichlers
kosendes Flistern
Neue Empfindungen lehrt, daſs dir die ath-
mende Brust
Ungewöhnlicher schwillt, in süſsem verworrenem
Trübsinn
Dein unschuldiges Herz seufzet, dein rüh-
rendes Aug'
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Kosegarten, Ludwig Gotthard: Poesieen. Bd. 1. Leipzig, 1798, S. 296. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kosegarten_poesieen01_1798/342>, abgerufen am 26.11.2024.
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