Kosegarten, Ludwig Gotthard: Poesieen. Bd. 2. Leipzig, 1798.
Tiefer Friede säuselt Graunvoll ist das Grab. Ängstlich ist des Grabes Enge, Seine Breite, seine Länge, Seine Höhe, seine Tiefe Messen sieben Schritte ab. Graunvoll ist das enge Grab. Lieblich ist das Grab. Süss und schirmend seine Enge; Vor dem lästigen Gedränge, Vor dem gaukelnden Gepränge, Vor der Thoren bunter Menge, Rettet seine sichre Enge -- Lieblich ist das enge Grab. Graunvoll ist das Grab. Sein mitternächtlich Dunkel Durchblitzt kein Sonnenfunkel, Durchblinkt kein Abendsternschimmer, Durchflimmt kein Mondenflimmer. Mohrenschwarz ist, ach, das Grab! Lieblich ist das Grab. Seine Schatten
Tiefer Friede säuselt Graunvoll ist das Grab. Ängstlich ist des Grabes Enge, Seine Breite, seine Länge, Seine Höhe, seine Tiefe Messen sieben Schritte ab. Graunvoll ist das enge Grab. Lieblich ist das Grab. Süss und schirmend seine Enge; Vor dem lästigen Gedränge, Vor dem gaukelnden Gepränge, Vor der Thoren bunter Menge, Rettet seine sichre Enge — Lieblich ist das enge Grab. Graunvoll ist das Grab. Sein mitternächtlich Dunkel Durchblitzt kein Sonnenfunkel, Durchblinkt kein Abendsternschimmer, Durchflimmt kein Mondenflimmer. Mohrenschwarz ist, ach, das Grab! Lieblich ist das Grab. Seine Schatten <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <lg type="poem"> <lg n="2"> <l> <pb facs="#f0119" n="103"/> </l> <l>Tiefer Friede säuselt</l><lb/> <l>Um das stille Grab.</l><lb/> <l>Lieblich ist das Grab.</l> </lg><lb/> <lg n="3"> <l>Graunvoll ist das Grab.</l><lb/> <l>Ängstlich ist des Grabes Enge,</l><lb/> <l>Seine Breite, seine Länge,</l><lb/> <l>Seine Höhe, seine Tiefe</l><lb/> <l>Messen sieben Schritte ab.</l><lb/> <l>Graunvoll ist das enge Grab.</l> </lg><lb/> <lg n="4"> <l>Lieblich ist das Grab.</l><lb/> <l>Süss und schirmend seine Enge;</l><lb/> <l>Vor dem lästigen Gedränge,</l><lb/> <l>Vor dem gaukelnden Gepränge,</l><lb/> <l>Vor der Thoren bunter Menge,</l><lb/> <l>Rettet seine sichre Enge —</l><lb/> <l>Lieblich ist das enge Grab.</l> </lg><lb/> <lg n="5"> <l>Graunvoll ist das Grab.</l><lb/> <l>Sein mitternächtlich Dunkel</l><lb/> <l>Durchblitzt kein Sonnenfunkel,</l><lb/> <l>Durchblinkt kein Abendsternschimmer,</l><lb/> <l>Durchflimmt kein Mondenflimmer.</l><lb/> <l>Mohrenschwarz ist, ach, das Grab!</l> </lg><lb/> <lg n="6"> <l>Lieblich ist das Grab.</l><lb/> <l>Seine Schatten</l><lb/> <l> </l> </lg> </lg> </div> </div> </body> </text> </TEI> [103/0119]
Tiefer Friede säuselt
Um das stille Grab.
Lieblich ist das Grab.
Graunvoll ist das Grab.
Ängstlich ist des Grabes Enge,
Seine Breite, seine Länge,
Seine Höhe, seine Tiefe
Messen sieben Schritte ab.
Graunvoll ist das enge Grab.
Lieblich ist das Grab.
Süss und schirmend seine Enge;
Vor dem lästigen Gedränge,
Vor dem gaukelnden Gepränge,
Vor der Thoren bunter Menge,
Rettet seine sichre Enge —
Lieblich ist das enge Grab.
Graunvoll ist das Grab.
Sein mitternächtlich Dunkel
Durchblitzt kein Sonnenfunkel,
Durchblinkt kein Abendsternschimmer,
Durchflimmt kein Mondenflimmer.
Mohrenschwarz ist, ach, das Grab!
Lieblich ist das Grab.
Seine Schatten
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