Kosegarten, Ludwig Gotthard: Poesieen. Bd. 2. Leipzig, 1798.Erwin. O Ellwina . . . o meine Ellwina . . . o Schmerzlich- geliebte . . . Halte, Geliebte, halt ein! Dieser erbar- menden Huld, Dieser Seligkeit Last, dem qualenreichen Ent- zücken Gnüget der Endliche nicht. Halte, Geliebte, halt ein! Ellwina. Theurer Erwin, du wähnst, die stürmende launende Liebe Wäre Lieb' allein? Anders gemahnet es mir. Opfer um Opfer, o Freund, geziemen der Zarten. Ich opfre Dir den flatternden Sinn; opfre den störri- gen mir! Erwin. O Ellwina . . . o meine Ellwina . . . o Schmerzlich- geliebte . . . Halte, Geliebte, halt ein! Dieser erbar- menden Huld, Dieser Seligkeit Last, dem qualenreichen Ent- zücken Gnüget der Endliche nicht. Halte, Geliebte, halt ein! Ellwina. Theurer Erwin, du wähnst, die stürmende launende Liebe Wäre Lieb' allein? Anders gemahnet es mir. Opfer um Opfer, o Freund, geziemen der Zarten. Ich opfre Dir den flatternden Sinn; opfre den störri- gen mir! <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <lg type="poem"> <l> <pb facs="#f0244" n="226"/> </l> <lg n="14"> <l><hi rendition="#g">Erwin</hi>.</l><lb/> <l>O Ellwina . . . o meine Ellwina . . . o Schmerzlich-</l><lb/> <l>geliebte . . .</l><lb/> <l>Halte, Geliebte, halt ein! Dieser erbar-</l><lb/> <l>menden Huld,</l><lb/> <l>Dieser Seligkeit Last, dem qualenreichen Ent-</l><lb/> <l>zücken</l><lb/> <l>Gnüget der Endliche nicht. Halte, Geliebte,</l><lb/> <l>halt ein!</l> </lg><lb/> <lg n="15"> <l><hi rendition="#g">Ellwina</hi>.</l><lb/> <l>Theurer Erwin, du wähnst, die stürmende launende</l><lb/> <l>Liebe</l><lb/> <l>Wäre Lieb' allein? Anders gemahnet es</l><lb/> <l>mir.</l><lb/> <l>Opfer um Opfer, o Freund, geziemen der Zarten.</l><lb/> <l>Ich opfre</l><lb/> <l>Dir den flatternden Sinn; opfre den störri-</l><lb/> <l>gen mir!</l> </lg> </lg> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </div> </body> </text> </TEI> [226/0244]
Erwin.
O Ellwina . . . o meine Ellwina . . . o Schmerzlich-
geliebte . . .
Halte, Geliebte, halt ein! Dieser erbar-
menden Huld,
Dieser Seligkeit Last, dem qualenreichen Ent-
zücken
Gnüget der Endliche nicht. Halte, Geliebte,
halt ein!
Ellwina.
Theurer Erwin, du wähnst, die stürmende launende
Liebe
Wäre Lieb' allein? Anders gemahnet es
mir.
Opfer um Opfer, o Freund, geziemen der Zarten.
Ich opfre
Dir den flatternden Sinn; opfre den störri-
gen mir!
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