Kosegarten, Ludwig Gotthard: Poesieen. Bd. 2. Leipzig, 1798.
Wallet hernieder und schliesst mir leisesäuselnd die Also verfliesst mir das Leben in meiner blühen- den Öde. Also vergleiten in reinen Genüssen und seligen Mühen Mir die Stunden des Tags, und des Abends däm- mernde Stunden. Fliehet ihr Horen dahin! Und müsse der Flie- henden keine In den Busen mir weinend drücken den Stachel der Reue! Fliehet ihr Horen dahin! Und müsse die jüngste, die schönste Engelhold und bräutlich gekränzt mit duftender Palme Kühlung dem Scheidenden wehn, und lächelnd die Augen ihm schliessen! Berlin, gedruckt bey Johann Georg Langhoff.
Wallet hernieder und schliesst mir leisesäuselnd die Also verfliesst mir das Leben in meiner blühen- den Öde. Also vergleiten in reinen Genüssen und seligen Mühen Mir die Stunden des Tags, und des Abends däm- mernde Stunden. Fliehet ihr Horen dahin! Und müsse der Flie- henden keine In den Busen mir weinend drücken den Stachel der Reue! Fliehet ihr Horen dahin! Und müsse die jüngste, die schönste Engelhold und bräutlich gekränzt mit duftender Palme Kühlung dem Scheidenden wehn, und lächelnd die Augen ihm schliessen! Berlin, gedruckt bey Johann Georg Langhoff. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <lg type="poem"> <lg n="30"> <l> <pb facs="#f0418" n="394"/> </l> <l>Wallet hernieder und schliesst mir leisesäuselnd die</l><lb/> <l>Augen.</l> </lg><lb/> <lg n="31"> <l>Also verfliesst mir das Leben in meiner blühen-</l><lb/> <l>den Öde.</l><lb/> <l>Also vergleiten in reinen Genüssen und seligen</l><lb/> <l>Mühen</l><lb/> <l>Mir die Stunden des Tags, und des Abends däm-</l><lb/> <l>mernde Stunden.</l> </lg><lb/> <lg n="32"> <l>Fliehet ihr Horen dahin! Und müsse der Flie-</l><lb/> <l>henden keine</l><lb/> <l>In den Busen mir weinend drücken den Stachel der</l><lb/> <l>Reue!</l> </lg><lb/> <lg n="33"> <l>Fliehet ihr Horen dahin! Und müsse die jüngste,</l><lb/> <l>die schönste</l><lb/> <l>Engelhold und bräutlich gekränzt mit duftender</l><lb/> <l>Palme</l><lb/> <l>Kühlung dem Scheidenden wehn, und lächelnd die</l><lb/> <l>Augen ihm schliessen!</l> </lg> </lg><lb/> </div> </div> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </body> <back> <div type="imprint"> <p><hi rendition="#g">Berlin</hi>, gedruckt bey <hi rendition="#g">Johann Georg Langhoff</hi>.</p> </div><lb/> </back> </text> </TEI> [394/0418]
Wallet hernieder und schliesst mir leisesäuselnd die
Augen.
Also verfliesst mir das Leben in meiner blühen-
den Öde.
Also vergleiten in reinen Genüssen und seligen
Mühen
Mir die Stunden des Tags, und des Abends däm-
mernde Stunden.
Fliehet ihr Horen dahin! Und müsse der Flie-
henden keine
In den Busen mir weinend drücken den Stachel der
Reue!
Fliehet ihr Horen dahin! Und müsse die jüngste,
die schönste
Engelhold und bräutlich gekränzt mit duftender
Palme
Kühlung dem Scheidenden wehn, und lächelnd die
Augen ihm schliessen!
Berlin, gedruckt bey Johann Georg Langhoff.
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