Kosegarten, Ludwig Gotthard: Poesieen. Bd. 3. Leipzig, 1802.Doch werther noch des Preises Ist euer Schwesterland, Wo nach verklungnen Stürmen Ich süssen Frieden fand. Hast du nicht, stilles Wittow, Des Schwärmers Geist gezähmt, Und seine Kraft gezügelt, Und seinen Trotz gelähmt? Sey mir gegrüsst im Liede, Vertraulich Uferland! Geheime Kräfte walten An deinem öden Strand. In deinen Uferschründen Wohnt namenlose Ruh, Und Stein und Staud' und Welle Spricht mir vertraulich zu. Dort wo umschäumt Arkona Die Brust den Wogen beut, Schaut glanzberauscht das Auge In die Unendlichkeit. Erhabnes Ahnen schwellet Des ernsten Schauers Brust, Und Hohngelächter däucht uns Der Erde Schmerz und Lust. Doch werther noch des Preises Ist euer Schwesterland, Wo nach verklungnen Stürmen Ich süſsen Frieden fand. Hast du nicht, stilles Wittow, Des Schwärmers Geist gezähmt, Und seine Kraft gezügelt, Und seinen Trotz gelähmt? Sey mir gegrüſst im Liede, Vertraulich Uferland! Geheime Kräfte walten An deinem öden Strand. In deinen Uferschründen Wohnt namenlose Ruh, Und Stein und Staud' und Welle Spricht mir vertraulich zu. Dort wo umschäumt Arkona Die Brust den Wogen beut, Schaut glanzberauscht das Auge In die Unendlichkeit. Erhabnes Ahnen schwellet Des ernsten Schauers Brust, Und Hohngelächter däucht uns Der Erde Schmerz und Lust. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <lg type="poem"> <pb facs="#f0155" n="135"/> <lg n="8"> <l>Doch werther noch des Preises</l><lb/> <l>Ist euer Schwesterland,</l><lb/> <l>Wo nach verklungnen Stürmen</l><lb/> <l>Ich süſsen Frieden fand.</l><lb/> <l>Hast du nicht, stilles <hi rendition="#g">Wittow</hi>,</l><lb/> <l>Des Schwärmers Geist gezähmt,</l><lb/> <l>Und seine Kraft gezügelt,</l><lb/> <l>Und seinen Trotz gelähmt?</l> </lg><lb/> <lg n="9"> <l>Sey mir gegrüſst im Liede,</l><lb/> <l>Vertraulich Uferland!</l><lb/> <l>Geheime Kräfte walten</l><lb/> <l>An deinem öden Strand.</l><lb/> <l>In deinen Uferschründen</l><lb/> <l>Wohnt namenlose Ruh,</l><lb/> <l>Und Stein und Staud' und Welle</l><lb/> <l>Spricht mir vertraulich zu.</l> </lg><lb/> <lg n="10"> <l>Dort wo umschäumt <hi rendition="#g">Arkona</hi></l><lb/> <l>Die Brust den Wogen beut,</l><lb/> <l>Schaut glanzberauscht das Auge</l><lb/> <l>In die Unendlichkeit.</l><lb/> <l>Erhabnes Ahnen schwellet</l><lb/> <l>Des ernsten Schauers Brust,</l><lb/> <l>Und Hohngelächter däucht uns</l><lb/> <l>Der Erde Schmerz und Lust.</l> </lg><lb/> </lg> </div> </div> </body> </text> </TEI> [135/0155]
Doch werther noch des Preises
Ist euer Schwesterland,
Wo nach verklungnen Stürmen
Ich süſsen Frieden fand.
Hast du nicht, stilles Wittow,
Des Schwärmers Geist gezähmt,
Und seine Kraft gezügelt,
Und seinen Trotz gelähmt?
Sey mir gegrüſst im Liede,
Vertraulich Uferland!
Geheime Kräfte walten
An deinem öden Strand.
In deinen Uferschründen
Wohnt namenlose Ruh,
Und Stein und Staud' und Welle
Spricht mir vertraulich zu.
Dort wo umschäumt Arkona
Die Brust den Wogen beut,
Schaut glanzberauscht das Auge
In die Unendlichkeit.
Erhabnes Ahnen schwellet
Des ernsten Schauers Brust,
Und Hohngelächter däucht uns
Der Erde Schmerz und Lust.
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Zitationshilfe: | Kosegarten, Ludwig Gotthard: Poesieen. Bd. 3. Leipzig, 1802, S. 135. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kosegarten_poesieen03_1802/155>, abgerufen am 16.02.2025. |