Kosegarten, Ludwig Gotthard: Poesieen. Bd. 3. Leipzig, 1802.Wie ertragen die Wonne? Wie dich fassen Entzücken? Wie genügen der lastenden schreckenden Seligkeit? Ich werde ewig seyn! Frohlock', begnadigter Geist, hinauf zum wölbenden Himmel. Du bist unsterblich! Frohlock' hinab in die Nacht, in das Land der Stummen und Stillen; Sie sind unsterblich! Frohlock' am Saume der offenen Gruft. Du bist unsterblich! Frohlocke, wenn wieder sich füllet die Gruft, Und der grünende Hügel sich wölbet. Thaut, Frühling', auf meinen Hügel! Regen, säusl' auf ihn herab! Ich bin unsterblich! Brause Herbststurm um mein blätterbesäe- tes Haus. Ich bin unsterblich! Wie ertragen die Wonne? Wie dich fassen Entzücken? Wie genügen der lastenden schreckenden Seligkeit? Ich werde ewig seyn! Frohlock', begnadigter Geist, hinauf zum wölbenden Himmel. Du bist unsterblich! Frohlock' hinab in die Nacht, in das Land der Stummen und Stillen; Sie sind unsterblich! Frohlock' am Saume der offenen Gruft. Du bist unsterblich! Frohlocke, wenn wieder sich füllet die Gruft, Und der grünende Hügel sich wölbet. Thaut, Frühling', auf meinen Hügel! Regen, säusl' auf ihn herab! Ich bin unsterblich! Brause Herbststurm um mein blätterbesäe- tes Haus. Ich bin unsterblich! <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <lg type="poem"> <pb facs="#f0279" n="253"/> <lg n="26"> <l>Wie ertragen die Wonne?</l><lb/> <l>Wie dich fassen Entzücken?</l><lb/> <l>Wie genügen der lastenden schreckenden</l><lb/> <l>Seligkeit?</l><lb/> <l>Ich werde ewig seyn!</l> </lg><lb/> <lg n="27"> <l>Frohlock', begnadigter Geist, hinauf zum wölbenden</l><lb/> <l>Himmel.</l><lb/> <l>Du bist unsterblich!</l><lb/> <l>Frohlock' hinab in die Nacht, in das Land</l><lb/> <l>der Stummen und Stillen;</l><lb/> <l>Sie sind unsterblich!</l> </lg><lb/> <lg n="28"> <l>Frohlock' am Saume der offenen Gruft.</l><lb/> <l>Du bist unsterblich!</l><lb/> <l>Frohlocke, wenn wieder sich füllet die</l><lb/> <l>Gruft,</l><lb/> <l>Und der grünende Hügel sich wölbet.</l> </lg><lb/> <lg n="29"> <l>Thaut, Frühling', auf meinen Hügel! Regen, säusl'</l><lb/> <l>auf ihn herab!</l><lb/> <l>Ich bin unsterblich!</l><lb/> <l>Brause Herbststurm um mein blätterbesäe-<lb/> tes Haus.</l><lb/> <l>Ich bin unsterblich!</l> </lg><lb/> </lg> </div> </div> </body> </text> </TEI> [253/0279]
Wie ertragen die Wonne?
Wie dich fassen Entzücken?
Wie genügen der lastenden schreckenden
Seligkeit?
Ich werde ewig seyn!
Frohlock', begnadigter Geist, hinauf zum wölbenden
Himmel.
Du bist unsterblich!
Frohlock' hinab in die Nacht, in das Land
der Stummen und Stillen;
Sie sind unsterblich!
Frohlock' am Saume der offenen Gruft.
Du bist unsterblich!
Frohlocke, wenn wieder sich füllet die
Gruft,
Und der grünende Hügel sich wölbet.
Thaut, Frühling', auf meinen Hügel! Regen, säusl'
auf ihn herab!
Ich bin unsterblich!
Brause Herbststurm um mein blätterbesäe-
tes Haus.
Ich bin unsterblich!
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