Liebe, liebe mich dann! Wohl arm an Schönheit und Gaben Ward mir doch Reichthum gewährt, Reichthum des Herzens und Sinns. Liebe des Schönen büsst für den Mangel eigener Schönheit, Zartheit des Sinns ersetzt, was sonst versagte der Gott. Liebe, liebe mich, Ida. Es ist der Tugenden Schönste, Treu zu lieben, das Herz einzig dem Einzigen weihn. Liebe mich, meine Erwählte. Es ist die höchste der Freuden, Innig zu lieben, geliebt von dem Geliebten zu seyn. Ach, dass du mich liebtest! Wie würde das freund- liche Leben Ein Elysischer Traum, Traute, so lind uns ent- fliehn! Arm geschlungen in Arm, und Seele verlohren in Seele Würden wir wandeln den Pfad, welcher zum Cocytus führt, Würden vom grauenden Tag bis zu den Schatten des Abends Irren im flisternden Busch, kosen am kosenden Bach,
Liebe, liebe mich dann! Wohl arm an Schönheit und Gaben Ward mir doch Reichthum gewährt, Reichthum des Herzens und Sinns. Liebe des Schönen büſst für den Mangel eigener Schönheit, Zartheit des Sinns ersetzt, was sonst versagte der Gott. Liebe, liebe mich, Ida. Es ist der Tugenden Schönste, Treu zu lieben, das Herz einzig dem Einzigen weihn. Liebe mich, meine Erwählte. Es ist die höchste der Freuden, Innig zu lieben, geliebt von dem Geliebten zu seyn. Ach, daſs du mich liebtest! Wie würde das freund- liche Leben Ein Elysischer Traum, Traute, so lind uns ent- fliehn! Arm geschlungen in Arm, und Seele verlohren in Seele Würden wir wandeln den Pfad, welcher zum Cocytus führt, Würden vom grauenden Tag bis zu den Schatten des Abends Irren im flisternden Busch, kosen am kosenden Bach,
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Liebe, liebe mich dann! Wohl arm an Schönheit
und Gaben
Ward mir doch Reichthum gewährt, Reichthum
des Herzens und Sinns.
Liebe des Schönen büſst für den Mangel eigener
Schönheit,
Zartheit des Sinns ersetzt, was sonst versagte
der Gott.
Liebe, liebe mich, Ida. Es ist der Tugenden
Schönste,
Treu zu lieben, das Herz einzig dem Einzigen
weihn.
Liebe mich, meine Erwählte. Es ist die höchste
der Freuden,
Innig zu lieben, geliebt von dem Geliebten zu
seyn.
Ach, daſs du mich liebtest! Wie würde das freund-
liche Leben
Ein Elysischer Traum, Traute, so lind uns ent-
fliehn!
Arm geschlungen in Arm, und Seele verlohren in
Seele
Würden wir wandeln den Pfad, welcher zum
Cocytus führt,
Würden vom grauenden Tag bis zu den Schatten
des Abends
Irren im flisternden Busch, kosen am kosenden
Bach,
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Kosegarten, Ludwig Gotthard: Poesieen. Bd. 3. Leipzig, 1802, S. 261. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kosegarten_poesieen03_1802/287>, abgerufen am 21.11.2024.
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